Das peinliche Safari-Erlebnis – Mit randvoller Blase im Jeep (Kurzgeschichte)

Das peinliche Safari-Erlebnis
Mit randvoller Blase im Jeep

Von Rebecca Valentin

Kurzgeschichte, erschienen am 07.01.2021

VG Wort

Mit dem Fotoalbum in der Hand ließ Christian sich auf dem Sessel am Fenster nieder. Wenn es aufgrund der aktuellen Umstände schon nicht angeraten war, eine Fernreise zu buchen, wollte er sich zumindest die Bilder des letzten Urlaubs anschauen, um sein Fernweh auf diese Weise zu stillen.

Um das Haus tobte ein kalter Januarwind und an die Fensterscheibe stoben feine Schneeflocken. Nur zu gern wäre Christian auch in diesem Jahr dem ungemütlichen Winterwetter entflohen und kurzerhand gen Süden gereist, doch er musste sich den vorherrschenden Gegebenheiten anpassen. Wenigstens habe ich meine Fotos, mit denen ich ein wenig träumen kann, dachte er und begann vorfreudig, die ersten Seiten aufzublättern.

Sofort tauchte er in die farbenfrohen Impressionen ein und geriet unwillkürlich ins Schwärmen: Afrika – wie fantastisch, einzigartig, atemberaubend und wild … Dorthin, genauer gesagt nach Kenia, hatte ihn sein letzter Urlaub geführt und neben all den schönen Erinnerungen fiel ihm ebenso das peinliche Safari-Erlebnis ein, das ihm gewiss unvergessen bleiben würde. Oh mein Gott, resümierte er, so höllisch hatte ich mich noch nie vorher gequält und blamiert, wie in jenem Moment, in dem ich mit randvoller Blase im Jeep saß und mir kurz danach alles in die Hose gepinkelt hatte. Während er an die zutiefst demütigende wie auch einschneidende Erfahrung zurückdachte, ließ er das Fotobuch in seinen Schoß sinken und richtete den Blick gedankenverloren aus dem verschneiten Fenster seines mollig-warmen Wohnzimmers.

 


 

Am Abend vor dem beschämenden Zwischenfall hatte Christian mit einer kleinen Reisegruppe seine typisch afrikanische Unterkunft bezogen. In den Morgenstunden würden sie zeitig starten, so war es ihnen von der Reiseleitung mitgeteilt worden, um nach der ersten Nacht im Busch zu einem Early Drive, einer besonders frühen Tour, aufzubrechen. Viele Wildtiere, so hörten sie zur Erklärung, nutzten vornehmlich die kühlen Stunden des anbrechenden Tages zum Trinken und Jagen. Im Anschluss an die Rückkehr zur Lodge sollte dann das Frühstück serviert werden.

 

Dass er den Beginn der frühmorgendlichen Safari um ein Haar verschlafen hätte, war vor allem der vorangegangenen, strapaziösen Anreise mit dem Flugzeug und dem extrem betagten Landcruiser geschuldet, wie der 35-Jährige heute vermutete. Doch nicht nur das, auch die Hitze und die ungewohnten, nächtlichen Geräusche hatten ihren Teil dazu beigetragen.

In letzter Sekunde war es ihm nach dem Aufwachen gelungen, in Hosen, Hemd und Schuhe zu springen und danach hektisch aus dem Zimmer zu stürmen. Es hatte gerade einmal so knapp gepasst, dass für die routinemäßige Morgentoilette fatalerweise keine Zeit mehr geblieben war, was der junge Mann bald von Herzen bedauern sollte, wenn ihn die heftige Pinkelnot in der Savanne an seine Grenzen führen würde.

 

Eine Minute später fand er sich zusammen mit zwei weiteren Teilnehmern der Tour auf dem Rücksitz eines weißen Landrovers wieder. Zwar hatte er in dem robusten Geländewagen einen Fensterplatz erwischt, doch jener Zufall verbesserte seine beengte Sitzposition kein bisschen. Eine vierte, weibliche Person saß vorn auf dem Beifahrersitz, unmittelbar neben dem einheimischen, freundlich lächelnden Safari-Guide, der für die kommenden Stunden ihr Reiseleiter sein würde.

Zum einen beneidete Christian die Frau, die er von ihrem Alter her auf Ende zwanzig einschätzte, um den exklusiven Sitzplatz, doch zum anderen gönnte er ihn ihr auch. Wenn sie schon allein in die Ferien fahren musste, wie er vermutete, da sie ohne Begleitung unterwegs war, sollte sie vorn zumindest eine gute Rundumsicht genießen dürfen. Er betrachtete von schräg hinten ihr Profil, bemerkte, wie auffallend hübsch sie war und nahm einen großen Schluck aus der Wasserflasche, welche ihm von dem Tour-Guide eben noch zugereicht worden war.

 

Nicht nur von den mehrfachen Trinkeinlagen machte sich seine von der Nacht prall gefüllte Blase zunehmend stärker bemerkbar. Natürlich, so erkannte der junge Bankkaufmann, konnte ich wegen der Eile nach dem Aufstehen nicht mehr aufs Klo. Das rächt sich jetzt, verdammt … Er schob die Beine in seiner ohnehin gedrängten Sitzhaltung noch enger zusammen und hoffte, es bis zum nächstgelegenen Lokus irgendwie aushalten zu können.

Über staubige, holprige Straßen hinweg führte die Tour sie durch die Weiten des Nationalparks. Die kleine Gruppe bekam exotische Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum zu sehen, was bei jedem einzelnen Exemplar ein nahezu ehrfürchtiges Staunen unter den Mitgliedern hervorrief. Kameras wurden gezückt und mithilfe des Smartphones machten die Safari-Teilnehmer ihre ersehnten Videoaufnahmen.

Die ›Afrikanischen Big Five‹, zu denen Elefanten, Nashörner, Giraffen, Leoparden und Büffel zählen, könnte man speziell in Kenia zu Gesicht bekommen, hatte es zu recht in Christians Reiseprospekt geheißen, da sie hier Seite an Seite lebten. All dies nahm der Mittdreißiger lediglich am Rande wahr. In seiner drastisch ansteigenden Pinkelnot war er kaum noch in der Lage, sich auf etwas anderes zu konzentrieren, als auf den gewaltigen Druck seiner Harnblase. Immer wieder drückte er sich die rechte Hand in den Schoß, um den Penis durch die Hose hindurch zu knuffen, und ihn auf diese Weise von seinem vorherrschenden Pinkelbedürfnis abzulenken.

 

Jene Maßnahme half allerdings nicht lange, so dass er bereits nach kurzer Zeit nicht anders konnte, als die Finger durchgehend im Schritt zu behalten und die Hosenbeule pausenlos zu kneten. Der Geländewagen ruckelte und schaukelte auf der holprigen Sandstraße vorwärts. Feine Schweißperlen standen ihm auf der Stirn; es wurde von Minute zu Minute schlimmer. Dass die übrigen Fahrgäste auf der Rückbank mittlerweile neugierig herüberschauten, war ihm gleichgültig geworden. Mann, ich muss so wahnsinnig p**sen, wiederholte er ständig in Gedanken, als ob es nicht ausreichen würde, dass er es dermaßen qualvoll spürte.

Dass sich das attraktive Mädel vom Vordersitz ebenfalls verstohlen zu ihm umsah, bemerkte Christian nicht. Ihr hingegen war nicht entgangen, in welch prekärer Lage sich der gutaussehende Banker befand. Die Gewissheit, dass er unbändig pinkeln musste, turnte sie extrem an. Längst war ihr Höschen durch das reale Fetischerlebnis feucht geworden, und als sie sein leises Stöhnen vernahm und heimlich beobachtete, wie er den Unterkörper in höchster Dringlichkeit auf der Sitzfläche wand, fühlte sie ihre Brustwarzen unterhalb des T-Shirts hart werden.

 

Mit vor Anstrengung zusammengekniffenen Lippen rutschte Christian zunächst dezent, später sehr viel auffälliger auf dem Rücksitz vor und zurück. Das Kneten und Knuffen des Gemächts verschaffte nur noch minimale Linderung. Mein Gott, gleich kann ich es nicht mehr halten, was soll ich nur tun, fragte er sich mit aufsteigender Panik. Neuerlicher Schweiß, welcher nicht nur der sich ausbreitenden Hitze geschuldet war, trat ihm auf die Stirn, rann in feinen Bahnen seine Schläfen hinab. Leidend erfasste er, während er zeitgleich aus dem Seitenfenster des Offroaders blickte, dass sich ringsumher nicht die kleinste Chance bot, hinter einem Busch oder etwas ähnlich Strauchartigem zu verschwinden. Lediglich vereinzelt stehende Bäume mit dünnen Stämmen, die ihm keinerlei Sichtschutz bieten könnten, kamen hier und da in sein Sichtfeld. Selbst wenn er sich trauen würde, um einen Pinkelstopp zu bitten, ergäbe es wenig Sinn, da ihnen vor Antritt der Fahrt ausdrücklich davon abgeraten wurde, in der Wildnis Afrikas leichtfertig aus dem Fahrzeug zu steigen.

 

Im gleichen Augenblick, in dem jene Überlegungen ihn streiften, registrierte Christian erschrocken, wie sich ein erster, ungewollter Strahl aus seiner Harnröhre löste und den Vorderteil des Slips benetzte. Nein, bloß das nicht! Seine Beine zitterten vor Anstrengung, es weiterhin zurückzuhalten. Dieser Kraftakt kostete Energie, die er kaum noch zur Verfügung hatte. Die Hände verkrampften regelrecht im Schritt – fast schon schmerzhaft malträtierte er den Schw**z im urinfeuchten Sportslip und wusste gleichzeitig, wie vergeblich jene Bemühungen waren.

Himmel, ich kann nicht mehr, gleich mach ich mich nass … Diese Erkenntnis löste eine weitere Welle der panikartigen Verzweiflung in dem 35-Jährigen aus, der er sich hilflos gegenübersah.

Wie auf ein Stichwort ausgelöst, schoss im selben Moment ein zweiter, harter Strahl aus der Spitze seiner Eichel hervor, den er von einem hörbaren Keuchen begleitet, nur unter größter Muskelanstrengung wieder unterbrechen konnte. Gott, wie knapp das war … noch einmal schaffe ich das sicher nicht, wusste er seine katastrophale Situation richtig einzuschätzen, und spürte zeitgleich, wie die Ohnmacht der Ausweglosigkeit ihn packte und in ihrem festen Griff behielt.

 

Zwei Geländewagen auf Safari halten neben einem Hügel, auf dem ein Löwe liegt

Sie fuhren mit dem weißen Landrover soeben eine Anhöhe hinauf, auf der zu ihrer rechten Seite ein Löwe liegend in der Sonne döste, als in genau diesem Augenblick alle Dämme brachen. Zwischen zusammengebissenen Zähnen stöhnte Christian gequält auf, unfähig, den mächtigen Strom, der sich unaufhaltsam durch seine Harnröhre hindurch bahnte, ein drittes Mal zu bremsen. Rasend schnell saugte sich der Slip mit dem heißen Urin voll und auch die leichte Baumwollhose war in kürzester Zeit im Schritt und an der Innenseite der Hosenbeine bis zu den Knien durchnässt. Der enorme Inhalt seiner übervollen Blase strömte über das lederne Sitzpolster hinweg nach unten, plätscherte auf den Boden und rann in sichtlichen Rinnsalen in alle Richtungen davon.

 

Während es noch immer lief und lief, schaute Christian durchgängig in seinen pitschnassen Schoß hinunter. Ich pinkle mir in die Hose, wie ein kleiner Schuljunge, dachte er peinlich berührt und wagte nicht, den Kopf zu heben. Zu der Blässe seines Gesichts gesellten sich Tränen der Scham und des Entsetzens, die ihm unvermeidlich in die Augen gestiegen waren. Von der Seite hörte er das missbilligende Gemurmel eines anderen Touristen.

»Hätte das denn wirklich sein müssen?«, fragte dieser flüsternd, woraufhin ihm die elegante Dame neben ihm, die bereits die Füße pikiert vom Fahrzeugboden angehoben hatte, uneingeschränkt zustimmte.

»Da muss ich Ihnen recht geben, das gehört sich nicht.«

»Gehört sich nicht, so ein Quatsch, das kann ja wohl jedem passieren«, mischte sich die junge Frau vom Beifahrersitz ein, die ohne zu zögern Partei für Christian ergriff. Von seinem unfreiwilligen Pee-Desperation-Schauspiel nach wie vor flammend erregt, tat es ihr leid, dass er nun, nachdem es durchgestanden war, in das Kreuzfeuer der anwesenden Moralapostel geriet.

»Er ist schließlich erwachsen«, legte die Dame mit dem Hut noch einmal nach, woraufhin die Hübsche von vorn entgegnete, dass eine solche Notlage nicht das Geringste mit dem Alter eines Menschen zu tun hätte. »Und außerdem müssen Sie ja nicht hingucken, wenn es Ihnen nicht gefällt«, schloss sie kess und mit einem Lächeln in Christians Richtung ihre Verteidigungsrede. So, wie ich es getan habe, schob sie im Geiste hinterher, denn mir hat es gefallen, und wie. Ihrer beider Blicke begegneten sich und das Grinsen, welches der Bankangestellte ihr zuwarf, drückte Dankbarkeit und Sympathie zugleich aus.

 

In dem Schoß seiner Unterstützerin brodelte die Lust. Selbst nachdem die aufregend anzuschauende Male-Desperation, die seit jeher zu ihren bevorzugten Fetisch-Leidenschaften gehört, vorüber war, zuckte und pochte ihr Kitzler noch immer wollüstig. In den Nippeln unterhalb des T-Shirts kribbelte es begehrlich und in ihrem Höschen sammelte sich die Nässe der süßen Geilheit. Ich spreche ihn nachher an, nahm sie sich mit einem verheißungsvollen Lächeln vor, ganz bestimmt. Mal schauen, ob er mit mir einen Cocktail trinken möchte …

 

Zum Abschluss der Safari drückte Christian dem freundlichen Reiseleiter ausreichend Geld für die Reinigung des Jeeps in die Hand und beeilte sich, in die Lodge und damit unter die Dusche zu gelangen.

Von dem Gefühl der Erleichterung nach dem langen, kräftezehrenden Einhalten des Urins, schwebte er geradezu federleicht durch die Tür des kleinen Badezimmers und stellte glücklich summend das Wasser an. Doch es war nicht allein die wohltuende Entspannung des erlösenden Pinkelns, die ihn nachhaltig beflügelte, sondern vielmehr die Verabredung mit seiner bildschönen Verteidigerin in der Bar, zu welcher er unmittelbar, nachdem er sich abgebraust hatte, aufbrechen wollte.

 

Als sie sich zur Planung ihres Dates miteinander bekanntmachten, hatte sie sich ihm als Nina vorgestellt und ihm mit glänzenden Augen berichtet, dass sie nun ebenfalls plane, eine ausgiebige und sehr wahrscheinlich höchst genussvolle Dusche zu nehmen. Was sie ihm damit hatte sagen wollen, war Christian zu jenem Zeitpunkt nicht klar gewesen, dies hatte er erst spät am Abend, als sie ihm mit geröteten Wangen von ihren Empfindungen erzählte, die seine heftige Pinkelnot in ihr ausgelöst hatten, begriffen. Eine Erkenntnis, die seine Libido direkt ansprach und auch im Nachhinein noch für eine gewisse Enge in seiner Hose sorgte.

 


 

Leise öffnete sich die Tür zum Wohnzimmer und eine junge, attraktive Frau betrat den Raum, welche Christian eine große Tasse Kaffee mit Milchschaum brachte. Sie gab ihm das köstliche Heißgetränk lächelnd in die Hand, woraufhin er den Arm um die Taille seiner Freundin legte.

»Danke Nina, mein Schatz«, bedankte er sich erfreut und zog sie näher zu sich heran.

Nur mit einem flauschigen Pulli, Kuschelsocken und einer weichen Wollstrumpfhose bekleidet, setzte sie sich zu ihm auf die Lehne des Sessels, schmiegte sich an seine Seite und blätterte ab diesem Moment des Nachmittags gemeinsam mit ihm in den Erinnerungen ihres so bedeutsamen Afrika-Urlaubs.

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