
Während er sorgfältig seine Krawatte mit einem Windsorknoten band, dachte er noch einmal darüber nach: Heute war es also so weit – er würde sein Ja-Wort geben. Eine Entscheidung, die er bedacht, vor allem aber aus Liebe getroffen hatte.
Jonas lächelte, als er sich vorstellte, wie aufgeregt Patricia wohl war. Sie hatte bei ihrer Schwester übernachtet, um sich am Morgen in Ruhe und vor seinen Blicken verborgen, herrichten zu können. Er hatte keine Idee, wie sie aussehen könnte, hiermit wollte seine Verlobte ihn der Tradition entsprechend überraschen. Ihm wurde lediglich mitgeteilt, dass es sich um ein schneeweißes Kleid handelte, damit er das passende Oberhemd dazu wählen konnte. Über Feinheiten wie diese hätte er selbst niemals nachgedacht. Sämtliche Nuancen von Weiß und ihren Creme-Varianten waren ihm gleichgültig. Überhaupt war ihm der Aufstand um den ›schönsten Tag im Leben‹ zu groß.
Patricia ging es zuweilen ebenso – auf der anderen Seite jedoch wollte sie diesen besonderen Tag mit der Familie und ihren Freunden feiern. Vor allem aber mochte sie nicht auf das Kleid verzichten, wie Jonas glaubte zu wissen. Seiner Geliebten lag viel daran, zumindest einmal wie eine Prinzessin auszusehen. Er grinste. Sollte sie ihren Willen doch haben … er bekam ihn auch oft genug. Es gab fast nichts, was sie ihm ausschlug. Mit einer Ausnahme – als er sich daran erinnerte, stellte sich sofort ein seltsames Gefühl im Bauch ein. Es war einer der weniger schönen Momente ihrer Beziehung, als er ihr in einer erotischen Situation voller Vertrauen und Offenheit seine geheimste Vorliebe gestanden und Patricia vollkommen schockiert reagiert hatte. Dabei war er sich so sicher gewesen, dass speziell sie unbefangen damit umgehen könnte und würde. Nicht umsonst hatte er sich ihr anvertraut – es gab nichts, was er nicht mit ihr besprechen konnte; ihre Experimentierfreude in sexuellen Belangen zog ihn unglaublich an. Und dann kam die unerwartet kalte Dusche: Ihr angewiderter Gesichtsausdruck bei seinen nassen Fantasien sprach Bände. Seitdem hatte er das Thema nicht mehr berührt.
Natürlich gab es Augenblicke, in denen er sich fragte, ob er für den Rest seines Lebens darauf verzichten wollte. In einer schwachen Minute bezweifelte er sogar, dass Patricia die richtige Frau für ihn war, wenn sie diese Seite von ihm nicht akzeptierte. Das Ergebnis seiner Überlegungen war dann jedes Mal das Gleiche: Er liebte seine Verlobte und er wollte mit ihr alt werden. Die Frage, ob er jemals eine Partnerin finden würde, die seine Neigung verstand, ließ sich sowieso nicht beantworten. Also hatte er sich für sie entschieden … Und damit alle Hoffnungen auf das Ausleben seiner erregenden Leidenschaft begraben. Patricia war ihm wichtiger – und schon bald würde sie seine Ehefrau sein.
Die Hochzeitsfeier neigte sich dem Ende. Der große Tag war anstrengend, aber wunderschön gewesen. Patricia taten die Füße weh, der Trubel der Feier wurde ihr langsam zu viel. Sie wollte endlich nach Hause, allein sein mit ihrem frisch angetrauten Ehemann. Immer wieder verirrte ihr Blick sich zu dem schmalen Goldring, den sie nun beide an ihrer rechten Hand trugen.
Glücklich schmiegte sie sich an Jonas, der sie fest an sich zog. Trotz ihrer Müdigkeit freute Patricia sich auf die Hochzeitsnacht. Sie zweifelte nicht daran, dass auch er sich seit Stunden gedanklich in ihrem Schlafzimmer befand. Sie sah das Funkeln, wenn er seine Augen über ihren Körper wandern ließ, der in die enggeschnittene Korsage ihres Kleides gehüllt war. Zudem spürte sie deutlich seine Erektion, die sich aufbaute, wenn er sie beim Tanzen eng an seinen Unterleib drückte.
Auch in ihr kribbelte die Lust … Allerdings war da noch etwas ganz anderes, das kleine Schmetterlinge in ihr aufwirbeln ließ. Sie hatte sich etwas Besonderes für heute vorgenommen. Ein spezielles Hochzeitsgeschenk für ihren Mann – doch Patricia war sich nicht sicher, ob es überhaupt gelingen würde. Sie hatte Angst vor seiner Reaktion; mit einem mulmigen Gefühl fragte sie sich, ob es nicht vollkommen lächerlich war … Andererseits hatte er ihr gesagt, dass er sich genau so etwas wünschte. Nur weil es ihr fremd war, konnte es doch für ihn erregend schön sein. Sie riss sich zusammen – wenn sie einen Entschluss gefasst hatte, setzte sie ihn auch um.
Nur ungern erinnerte sich an ihr Gespräch mit Jonas, das sie so abrupt beendet hatte, dachte an seinen enttäuschten Gesichtsausdruck, den sie seither nicht mehr aus dem Kopf bekam. Es hatte ihr sehr schnell leidgetan, so heftig reagiert zu haben, doch sie brachte es eine ganze Weile nicht über sich, diese Sache auch nur ansatzweise in Erwägung zu ziehen. Urin war schmutzig, pinkeln hatte nichts mit Sex zu tun, wie konnte ein Mensch das als lustvoll empfinden?
Sie wusste wochenlang nicht, was sie Jonas sagen sollte. Erklären, dass sie es bedauerte, war sinnlos. Es gelang ihr einfach nicht, sich vorzustellen, dass sie sich vor ihm in die Hose machen würde. Sie konnte sich nicht einmal ausmalen, überhaupt in ihre Kleidung zu pinkeln, auch ohne Zuschauer. Wenn sie zur Toilette ging, durfte er sich im Bad aufhalten, damit hatte sie kein Problem. Anscheinend gefiel ihm auch das. Doch sein Wunsch, es in ihr Liebesspiel einzubeziehen, erleben zu dürfen, wie es war, wenn sie sich nass machte … nein.
Erst kurz vor dem Hochzeitstermin hatte Patricia sich getraut, es auszuprobieren. Nervös hatte sie in ihrer ältesten Jeans im Bad gestanden und versucht, sich zu entspannen. Minutenlang passierte nichts, obwohl deutlich gewesen war, dass sie musste. Eine Art Sperre in ihrem Kopf verhinderte das, was ihrem Empfinden nach nicht sein durfte. Ein wenig fühlte sie sich bestätigt: Das sollte eben nicht passieren. Man setzt sich auf die Toilette, statt es wie ein Kind nicht mehr einzuhalten und in die Hose laufen zu lassen. Doch je länger sie sich damals auf ihren Körper konzentriert hatte, desto unruhiger war sie geworden. Es hatte wie verrückt in ihr gekribbelt. Sie war darauf eingestellt, nun hatte sie wissen wollen, wie es sich anfühlte. Schließlich hatten Jonas’ Augen geleuchtet, als er davon gesprochen hatte. Und dann war es passiert: Patricia hatte erstaunt den Atem angehalten – es war das erste Mal, dass es sich auf diese Art nass und warm in ihrem Slip angefühlt hatte.
Es war nur ein kleiner Schwall ihres Urins, der sich in ihr Höschen ergossen und den Schritt ihrer Jeans durchtränkt hatte. Der Ekel, auf den sie gewartet hatte, war ausgeblieben. Stattdessen stellte sie fest, dass es ganz lustig gewesen war – frech irgendwie. Und zudem äußerst angenehm. Noch einmal hatte sie ihren Schließmuskel gelockert, diesmal eine größere Menge ihrer Nässe hinausgelassen. Jetzt waren auch ihre Oberschenkel benetzt worden. Im Spiegel hatte Patricia verfolgt, wie sich die dunklen Spuren an ihren Beinen hinuntergezogen hatten. Sie hatte sich gefragt, was in Jonas vorgegangen wäre, wenn er sie so hätte sehen können. Ein paar Sekunden lang hatte sie sich vorgestellt, von ihm dabei erwischt zu werden – das geschah jedoch nicht, da sie sich einen ungestörten Zeitpunkt für ihr Experiment ausgesucht hatte.
Vorsichtig hatte sie über den feuchten Stoff gestrichen. Sie hatte an ihren Fingern geschnuppert und festgestellt, dass es kein abstoßender Geruch war. Eigentlich fast neutral … fast.
Noch einmal hatte sie losgelassen, doch als die Nässe ihre Knie erreicht hatte, stoppte sie. Der Boden war bereits gewischt worden, ihn ein zweites Mal zu reinigen hatte sie keine Lust. Zufrieden mit ihren Selbstversuchen hatte sie dann ihren Slip und die Jeans in die Waschmaschine gesteckt und sich selbst geduscht. Jonas hatte sie nichts von ihrem nassen Experiment erzählt, doch in ihrem Kopf war das Thema seither präsent. Es konnte doch nicht sein, dass so eine Sache zwischen Ihnen stand …
Weitere Gäste verabschiedeten sich. Ein Blick auf die Uhr verriet Patricia, dass es bereits auf den Morgen zuging. Sie wusste, dass sie jederzeit gehen durften; es war verabredet, dass sich das Hochzeitspaar um nichts kümmern musste, ihre Eltern würden bis zum Ende bleiben.
Sie holte tief Luft. Jetzt war es also so weit. Der Druck in ihrer Blase machte sich in diesem Moment deutlich bemerkbar. Er war noch nicht stark genug, sie unruhig werden zu lassen, jedoch würde es eine Erleichterung sein, ihn loszulassen. In den zurückliegenden drei Stunden war sie nicht mehr zur Toilette gegangen, was ihr sogar entgegenkam, da sich dieses Unternehmen in einem Brautkleid eher mühsam gestaltete. Der Toilettengang war nur mit Hilfe zu bewerkstelligen. Das konnte sie sich nun sparen. Ein Lächeln stahl sich auf ihre Lippen. Wenn ihre konservative Freundin wüsste, was für einen ›Unnormalen‹ sie sich da geangelt hatte … Oder schlimmer, was sie selbst noch vorhatte …
Die junge Frau schloss für einen Moment die Augen. Zu ihrer Erleichterung stellte sie fest, dass es gar nicht so schwierig war wie beim ersten Versuch. Ganz kurz lockerte sie ihren Schließmuskel, spannte ihn jedoch vor Schreck über ihre eigene Courage sofort wieder an. Es waren immerhin ein paar Tropfen in ihren knappen, weißen Slip gesickert. Ob es reichte? Zur Sicherheit wiederholte sie das Spiel, bis sie eine größere Menge Feuchtigkeit spürte. Sie trug passend zum Anlass weiße, halterlose Strümpfe – nicht so geeignet für diese Art von Erotik, wie sie feststellte. Andererseits konnte sie eine nasse Spur an ihrem Bein herablaufen fühlen und nahm an, dass in dem schneeweißen Stoff nun ein hellgelbes Rinnsal zu sehen war. War das sexy? Jonas würde es ihr sagen …
Suchend schaute sie sich nach ihrem Mann um. Er war in ein Gespräch mit seinem Trauzeugen vertieft. Als er sie auf sich zukommen sah, strahlte er. Auch Patricia lächelte, während sie sich entschuldigte und ihn beiseitezog.
»Wollen wir gehen?«, fragte sie. Und fügte leiser, von einem verführerischen Unterton begleitet, hinzu:
»Mein Höschen ist schon ganz nass.« Jonas grinste. Er umarmte sie und begann, kleine Küsse auf ihren Hals zu verteilen.
»Das ist eine gute Idee, Liebling«, bestätigte er. Streichelnd glitten seine Hände über ihren Rücken. Patricia registrierte, dass er sie nicht verstanden hatte; zu unglaublich war diese Eröffnung wohl aus ihrem Mund. Er meinte, sie spräche von ihrer Erregung.
»Richtig nass.« Sie flüsterte und betonte beide Worte so, dass es kein Missverständnis mehr geben konnte. Dabei presste sie sich an ihn. Lust überkam sie, als sie sich vorstellte, endlich mit ihm allein zu sein. Sie wollte ihn so tief wie möglich in sich spüren, sehnte sich nach Befriedigung. Doch bevor sie ihren Kopf an seine Schulter schmiegen konnte, hatte Jonas sie von sich geschoben.
Aufgeregt blickte er ihr ins Gesicht. Patricia spürte die Spannung, die von ihm Besitz ergriffen hatte. Er fragte nur ein Wort, während er ihr prüfend in die Augen sah: »Nass?« Sie nickte. Unsicher betrachtete sie ihn, abwartend, was er tun würde. Seine Stimme war heiser, als er ihre Hand in seine nahm.
»Worauf wartest du? Wir wollten doch gehen.«
Von der Feier bis zu ihrer Wohnung war es nur ein kurzer Fußweg. Patricia war aus verschiedenen Gründen froh, nicht weit laufen zu müssen. Zwar hatte Jonas kaum etwas gesagt, doch so fest, wie er ihre Hand hielt, spürte sie deutlich, welche Gedanken und Bilder in seinem Kopf kreisten. Immer wieder sah er sie liebevoll an, gepaart mit der Ungläubigkeit darüber, was sie getan hatte. Vor der Haustür hielt er inne, suchte nach dem Schlüssel.
Die Braut lächelte, als er ihr einen zärtlichen Kuss gab und sie von den Füßen hob. Auf seinen Armen trug er sie über die Schwelle. Zu ihrer Freude ließ er sie auch dann nicht herunter, als er die Tür bereits mit einem Fußtritt geschlossen hatte.
Sie hielt sich mit beiden Händen an seinem Nacken fest. Kein Wort von dem, was er ihr zuflüsterte, kam bei ihr an, denn eine plötzliche Idee durchzuckte sie: Noch ehe sie darüber nachdenken konnte, hatte sie schon dem steigenden Druck ihrer Blase nachgegeben und ihre goldgelbe Flüssigkeit kraftvoll aus sich heraussprudeln lassen. Heiße Nässe lief aus ihrer Mitte, sammelte sich unter ihrem Po, bevor sie den edlen Stoff des weißen Kleides durchdrang und in einem mächtigen Strahl zu Boden plätscherte.
Patricia fühlte die Erleichterung, die Wärme … und die Fassungslosigkeit Jonas’, der gerade erst begriff, was seine Ehefrau dort tat. Jeden weiteren Gedanken an ihr Kleid schob sie von sich. Es musste sowieso gereinigt werden.
»Lass mich runter«, sagte sie leise, als sie mit einem aufregend prickelnden Gefühl wieder einhielt. Nur ein kleiner Rest war noch in ihrer Blase.
»Du bist total verrückt«, erwiderte Jonas grinsend, als er sich von der Überraschung erholt hatte und sie sanft absetzte. Er drehte sie, betrachtete fasziniert den feuchten, hellgelben Fleck an ihrer Rückseite. Auf dem Boden war eine Pfütze und auch seine Vorderseite hatte einiges abbekommen.
»Und du bist das Beste, das mir je passiert ist!«
Die Hochzeitsnacht wurde einzigartig. Patricia konnte sich nicht erinnern, ihren Mann jemals zuvor so geduldig und liebevoll erlebt zu haben. Erregt und zunächst sprachlos sah er sie an, nachdem sie sich mit seiner Hilfe des umständlichen Kleides entledigt hatte. Auch er zog den Anzug aus. Dann hob er sie auf ihr breites Bett, kniete sich zwischen ihre Schenkel. Seine imposante Erektion drückte sich auffallend durch den dunklen Baumwollstoff seines Slips.
Anfangs war es ihr fast peinlich, als er ihr nasses Höschen berührte, ihre Beine in den feuchten Strümpfen streichelte. Sie gewöhnte sich jedoch schnell daran und begann, damit zu spielen. Absichtlich lasziv räkelte sie sich vor ihm, öffnete ihm ihren Schoß, verlockend und einladend. Es war ein seltsames Gefühl, dies in ihrer gelb verfärbten Wäsche zu tun, doch es war prickelnd, aufregend … Es gefiel ihr, mit nassem Höschen vor ihm zu liegen und ihm das zu geben, wonach er sich sehnte. Es war, als wäre sein Funke auf sie übergesprungen.
Ihre eigene Lust steigerte sich rapide. Sie genoss die Nähe und die knisternde Atmosphäre zwischen ihnen ebenso wie er. Langsam und gefühlvoll erkundete er mit Mund und Fingern ihre Nässe, bis sie es nicht mehr aushielt. Sie selbst zog sich das störende Höschen aus, flüsterte ihm zu, wie sehr sie ihn wollte. Längst konnte sie ihr Stöhnen unter seinen geschickten Berührungen nicht mehr unterdrücken. Jonas nahm die Einladung gern an.
Mit einem einzigen, tiefen Stoß drang er in sie ein. Jetzt konnte auch er sich nicht länger beherrschen. Er verlor die Kontrolle, die er bis dahin bewahrt hatte. Immer wieder tauchte er in sie, laut stöhnend sagte er ihr, dass dies das Heißeste war, das er je erlebt hatte. Patricia hatte ihre Beine um seine Hüften geschlungen, bewegte sich in seinem Rhythmus. Es dauerte nicht lange, bis die Erregung über ihnen zusammenschlug und sie sich während eines gigantischen Höhepunktes aneinanderklammerten.
Nur langsam kamen sie aus dem siebten Himmel wieder herunter. Keuchend hielt Jonas sie im Arm, sein Herz klopfte so heftig, dass Patricia es fühlen konnte. In diesem Augenblick wusste sie, dass ihre Entscheidung richtig gewesen war. Sie hatte ihm ein unvergessliches Erlebnis geschenkt … und sich selbst eine neue Spielart der Erotik eröffnet, die sie sicher noch oft mit ihrem Mann ausprobieren würde.