Ein lustvoller Winterspaziergang – Eingepinkelt im Schnee (Kurzgeschichte)

Ein lustvoller Winterspaziergang
Eingepinkelt im Schnee

Von Magenta König

Kurzgeschichte, erschienen am 14.12.2023

VG Wort
Verliebtes Pärchen sitzt im Schnee.

Während ich die Vorhänge beiseitezog, hüpfte ich innerlich vor Freude – und hätte es vermutlich auch äußerlich getan, wenn es nicht ein wenig albern ausgesehen hätte. Meine kindische Seite wollte ich jedoch noch nicht allzu offensichtlich vor meinem fast nagelneuen Freund Oliver, in den ich wahnsinnig verliebt war, ausleben. Am Anfang sollte er meine Verrücktheiten besser nur in homöopathischen Dosen verabreicht bekommen, hatte ich schmunzelnd beschlossen, als er wieder einmal den Kopf über einen meiner Einfälle geschüttelt hatte. Somit drehte ich mich nur mit einem ziemlich breiten Lächeln im Gesicht zu ihm und verkündete:

»Schatz, es hat geschneit!«

 

Nach Wochen grauen Wetters, das mir mit eisigem Wind und Regenschauern die Lust auf jegliche Outdooraktivitäten genommen hatte, strahlte nun die Sonne vom blauen Himmel und ließ die dicke, weiße Watteschicht auf Bäumen und Häusern glitzern. Es sah wunderschön und einladend aus und sofort bekam ich Lust auf einen langen Winterspaziergang.

»Hast du gehört«, quietschte ich, während ich mich zurück auf das Bett fallen ließ, »draußen liegt Schnee und die Sonne scheint. So wie es aussieht, hat es die ganze Nacht schon geschneit und die Landschaft in ein Winterwunderland verwandelt.«

Liebevoll schmiegte ich mich an Oliver, der noch nicht einmal die Augen geöffnet hatte, jedoch immerhin einen Arm um mich legte.

»Rabea, es ist noch mitten in der Nacht«, brummte er unwillig. »Und es ist nur Wetter – irgendwie.« Ich kicherte.

»Nein, mein Herz, es ist Schnee. Und ich ziehe mich jetzt an, koche uns einen Kaffee und dann geht es ab nach draußen.« Nach einem langen, zärtlichen Kuss machte ich mich los und begann, mir Kleidung herauszusuchen. Ich freute mich unbändig darauf, mir die kalte Luft um die Nase wehen zu lassen und den gedämpften Geräuschen zu lauschen, die Stiefel auf frisch gefallenem Schnee machen. Alles war so friedlich und sauber an einem Tag wie diesem.

 

Während ich nach meinen dicken Wollstrumpfhosen griff, die ich unter einer Jeans tragen wollte, kam mir allerdings noch ein anderer Gedanke. Sollte ich vielleicht …? Ich zögerte. Diese Strumpfhosen benutzte ich temperaturunabhängig oft für feuchte Spiele mit mir selbst. Ich liebte das warme, erregende Gefühl, mir in die Hose zu pinkeln, die Nässe, die ich wohldosiert ins Höschen und die Beine hinablaufen ließ. Es fühlte sich wohlig vertraut und unglaublich intim an, doch gleichzeitig frech und etwas schmutzig.

Bisher hatte ich es stets nur getan, wenn ich allein war – oder es zumindest niemand wusste, wie bei einem Spaziergang auf einem abgelegenen und wenig frequentierten Weg. Dicke Winterkleidung war hier ein Vorteil. Heute wäre ein perfekter Tag dafür, wie ich bemerkte, als ich in mich hineinhorchte. Ich war derart glücklich wie lange nicht und spürte die Sehnsucht, wieder einmal meiner kleinen Leidenschaft nachzugeben. Dieses Mal am liebsten mit Oliver, dem Mann meiner Träume.

 

Ich schaute zum Bett, in dem er sich die Decke über die Augen gezogen hatte, um das helle Licht auszusperren. Theoretisch wusste er von meiner Neigung. Das war einer der Gründe, warum ich mich Hals über Kopf in ihn verliebt hatte: Man konnte über alles mit ihm sprechen, er war so offen und ohne Vorurteile, dass es mir relativ leicht gefallen war, auch über diese Leidenschaft zu reden, die viel mehr war als ein sexueller Kick. Er hatte mir das Gefühl gegeben, dass es in Ordnung war, doch danach hatten wir das Thema nicht mehr berührt. Es gab ja genug Neues miteinander zu entdecken, so dass mir bisher nichts gefehlt hatte. Heute allerdings wünschte ich mir mehr.

Kurz streifte mich der Gedanke an den Plan, ihn mit meinen seltsameren Seiten noch zu verschonen, doch dann beschloss ich, aufs Ganze zu gehen. Mit heftigem Herzklopfen stieg ich in die Strumpfhose und ließ den Gang zur Toilette ausfallen. Ich würde meinen Schatz mit einem kleinen Frühstück aus dem Bett locken und ihn dann unterwegs überraschen …

 

Eine Stunde später waren wir endlich in der Natur. Unmittelbar an die Straße, in der ich wohnte, grenzte ein kleines Waldstück, in dem ich gern spazieren ging, wenn das Wetter es zuließ. Ich spürte den Druck in meiner Blase nun überdeutlich, die darauf drängte, entleert zu werden. Die zwei Becher Kaffee taten ein Übriges, um mir bewusst zu machen, dass es bald kein Zurück mehr geben würde. Nervös klammerte ich mich an Olivers behandschuhte Hand. Er wusste nicht, dass ich vorhatte, den Weg eingepinkelt fortzusetzen.

Ich tänzelte durch den Schnee, genoss die Stille um uns herum. Außer uns schien noch niemand unterwegs zu sein, da wir die ersten Spuren auf der weißen Fläche hinterließen. Über der gemütlichen Strumpfhose trug ich eine dicke, flanellgefütterte Jeans, die hoffentlich ebenfalls viel Urin aufsaugen konnte, so dass er nicht bis in meine Winterstiefel laufen würde, die im Gegensatz zur restlichen Kleidung schlecht waschbar waren.

 

Mein Herz klopfte mir bis zum Hals, als ich darüber nachdachte, ob ich es meinem Freund vorher sagen oder einfach machen sollte. Ich musste dermaßen dringend, doch im Augenblick genoss ich die Anspannung, den Moment, in dem nur ich selbst wusste, was gleich geschehen würde. Voller Vorfreude lockerte ich meinen Schließmuskel, nur um dann doch wieder einzuhalten, bevor etwas passiert war. Mein Körper protestierte gegen diese Behandlung.

Mein Unterleib fühlte sich heiß und prall an. Ich ließ erneut los und wollte einhalten, doch dieses Mal funktionierte es nicht so gut. Ein warmer Spritzer schoss in den Slip, verteilte sich feucht im Stoff. Ich zuckte zusammen. Mein Puls beschleunigte sich noch mehr.

»Alles okay?«, fragte Oliver und schaute mich von der Seite an. Er hatte natürlich bemerkt, wie still und in mich gekehrt ich neben ihm herlief.

Ich atmete tief ein und fasste einen Entschluss. Heute sollte es etwas Neues sein. Ich wollte ihn nicht überrumpeln und vor allem anderen wünschte ich mir, dass er verstand, wie wundervoll es sich für mich anfühlte. Dennoch kostete es mich Überwindung, ihm zu gestehen, dass ich mir gerade in die Hose gemacht hatte. Ich vertraute ihm, doch darüber zu reden und es zu tun, waren zwei völlig unterschiedliche Dinge, wie ich feststellen musste. Ich blieb stehen.

 

»Rabea, was ist denn los?« Er schloss die Arme um mich und sah mich mit seinen dunklen Augen fragend an. Mein gesamter Körper kribbelte vor Aufregung, als ich ihn fragte, ob er sich noch an den Abend erinnerte, an dem wir über Neigungen gesprochen hatten – und daran, was ich ihm erzählt hatte. Für einen Moment musste er überlegen, doch ich konnte deutlich in seiner Miene lesen, wann er verstand.

»Sag bloß, du hast …?« Den Rest des Satzes ließ er offen. Ich suchte nach Ablehnung in seinem Gesicht, doch alles, was ich sah, war pure Neugier und Zuneigung. Nach wie vor hielt er mich fest an sich gedrückt.

»Nur ein bisschen«, gab ich verschämt zur Antwort. Meine ohnehin von der Kälte geröteten Wangen wurden bestimmt noch dunkler. »Aber ich muss ziemlich dringend. Du solltest das nur vorher wissen.« Ich lächelte ein wenig. Plötzlich fühlte ich mich so wohl und sicher, wie nie zuvor im Leben.

 

Meine randvolle Blase gab mir erneut zu verstehen, dass ihre Grenzen erreicht waren, und ich kniff fest die Oberschenkel aneinander, bevor ich mich entschied nachzugeben. Ein weitaus größerer Spritzer schoss mit Druck aus mir heraus, durchweichte meinen Slip und sog sich in den weichen Stoff der Strumpfhose. Heiße Nässe verteilte sich in meiner Mitte und zog sich in lustvoller Weise bis zum Po.

»Oh Gott, fühlt sich das schön an«, teilte ich Oliver mit. Noch nie hatte ich diesen Gedanken laut ausgesprochen, während ich es tat.

Es war so herrlich, dass ich noch ein bisschen mehr nachlaufen ließ und spürte, wie sich die Feuchtigkeit nun an den Schenkeln herabzog. Es fühlte sich nach einer Menge an, doch wusste ich aus Erfahrung, dass man vermutlich noch nichts unter der dicken Jacke sah. Immerhin hatte es mir genügend Erleichterung verschafft, dass ich wieder eine Weile würde aushalten können.

Bevor ich mich jedoch losmachen konnte, wurde ich unvermittelt geküsst. Stürmisch fanden Olivers Lippen meinen Mund, sein kaltes Gesicht schmiegte sich an meines. Eine Welle der Erregung schwappte über mich hinweg. Ich klammerte mich an seine Schultern und genoss die Intensität unserer Verbindung. Eine Gänsehaut überzog meinen Körper, die nichts mit der eisigen Temperatur zu tun hatte. Wie immer, wenn wir uns so nah waren, übernahm meine Libido – heute noch mehr als sonst. Die Nässe in meinem Höschen, gepaart mit dem seligen Gefühl, es teilen zu dürfen, übertraf alles, was ich bis dahin erlebt hatte.

 

»Du glaubst gar nicht, wie süß du bist«, murmelte mein Freund atemlos zwischen zwei Küssen, während seine Finger unter der Jacke zu meinem Hintern wanderten. Viel würde er wegen der Handschuhe nicht ertasten können, nur die Fingerspitzen schauten aus dem schwarzen Stoff heraus. Ich rieb mich an ihm, erahnte die Erektion, die sich in seiner Hose wölbte. Wenn uns die Lust überkam, waren wir meist innerhalb kurzer Zeit von null auf hundert. Ich liebte es sowieso, mich derart begehrt zu fühlen, doch jetzt, in dieser besonderen Lage, hätte ich vor Glück heulen können.

»Kannst du noch mehr?«, fragte Oliver leise. »Es turnt dich doch an, oder?«

Ich nickte, bevor ich mich darauf konzentrierte, erneut loszulassen. Zu hören, dass er es wollte, war gigantisch. Leichtsinnig geworden, ließ ich einfach los. Ein großer Schwall des goldenen Nass ergoss sich in die Schichten meiner Kleidung, lief mir die Beine hinab und durchweichte auch die Jeans endgültig. Auf meiner kalten Haut fühlte es sich fast brennend heiß an. Am Stöhnen meines Freundes erkannte ich, dass er es fühlen konnte und ihm gefiel, was ich hier trieb.

 

Noch einmal ließ ich los, pinkelte mich ungehemmt ein. Pure Geilheit pulsierte in mir, ich realisierte, wie stark sich das Erlebte von meinen Single-Abenteuern unterschied. Gerade, als ich darüber nachdachte, ob es wohl eine Chance für uns gab, hier an Ort und Stelle Sex zu haben, hörte ich ein lautes Rascheln in den Bäumen über uns. Eine Ladung eiskalter Schnee rauschte auf uns herab. Erschrocken sprangen wir auseinander, ich stolperte und landete wenig elegant auf meinem inzwischen klatschnassen Hintern.

Wir blickten zeitgleich nach oben, wo es außer einigen nun schneefreien Ästen nichts zu sehen gab. Dafür glichen wir zwei Schneemännern, mit Schnee auf Mütze, Schultern und Armen, nassen Flocken in den Wimpern und auf dem Gesicht. So gründlich abgekühlt worden war ich noch nie. Sprachlos starrten wir uns an, bevor ich es war, die zuerst zu lachen begann. Meine alberne Seite gewann die Oberhand und nach dem Wirrwarr der verschiedenen Emotionen in der letzten Stunde tat es gut.

Der Gedanke an spontanen Sex hatte sich verflüchtigt, was im Hinblick auf Ort, Temperatur und potentielle andere Spaziergänger vermutlich eine gute Sache war. Viel zu nah gab es mein kuscheliges Schlafzimmer, in dem wir uns austoben konnten, sobald ich aus den nun endgültig abgekühlten Klamotten heraus war.

 

Ich rappelte mich auf, griff nach der Hand meines nun ebenfalls kichernden Traummannes, gab ihm noch einen kurzen, süßen Kuss und zog ihn dann den Weg zurück, den wir gekommen waren. Er folgte mir ohne Widerspruch. Erst, als sich die Wohnungstür hinter uns geschlossen hatte und wir unsere Jacken an die Garderobe hängten, sah er mich ernst an.

»Rabea?«

»Ja?«, fragte ich zurück.

»Ich danke dir für dein Vertrauen.« Mein ohnehin sehr verliebtes Herz lief über vor Freude.

»Und besteht vielleicht die Möglichkeit …«, Oliver räusperte sich, »dass du deine Hosen noch nicht gleich ausziehst? Und eventuell nachwärmst?« Ein Grinsen zupfte an seinen Mundwinkeln. »Weil es irgendwie ganz schön scharf ist.«