Gute-Nacht-Gedanken – Mit allen Sinnen genießen (Kurzgeschichte)

Gute-Nacht-Gedanken
Mit allen Sinnen genießen

Von Magenta König

Kurzgeschichte, erschienen am 18.01.2004

VG Wort

Paar liegt aneinander gekuschelt im Bett.

 

Ich liege allein in meinem Bett. Schön wäre es, wenn er jetzt hier sein könnte. Wenn er sich von hinten an mich schmiegen und meinen Nacken küssen würde. Hmmm, das mag ich. Sein Arm dürfte mich umfassen, seine Hand langsam auf Wanderschaft gehen.

Sehr gern würde ich in diesem Augenblick berührt werden – bedenkenlos die Beine ausstrecken und mich etwas mehr auf den Bauch drehen, so dass er Rücken und Po besser erreichen könnte. Ich bevorzuge die Positionen, in denen er die sinnlichsten Stellen bequem streicheln kann.

 

Er stützt sich auf den Ellenbogen auf, betrachtet meine Rückseite, während seine Finger zärtlich über die Haut gleiten.

Nun beugt er sich über mich, beginnt erneut mit sanften Küssen. Seine Lippen liebkosen mich; ich spüre seine Zunge und bekomme vor Wohlgefühl eine Gänsehaut. Ich werde schwer, entspanne total. Matratze und Kissen fühle ich unter mir, seinen Körper neben meinem, seinen Atem und seine Berührungen auf mir.

Er lehnt sich gegen mich, ein Bein liegt bereits auf mir. Eine ganze Zeit lang werde ich einfach nur verwöhnt, manchmal kitzelt es ein bisschen, aber ich halte dennoch still.

Mein Gesicht ist von ihm abgewandt. Obwohl ich wahrnehme, wie sehr mich seine liebevolle Behandlung erregt, ist sie derart schön und beruhigend, dass ich beinahe einschlafe. Eine wundervolle Mischung. Ich liebe dieses Gefühl, mich komplett fallen zu lassen, fast hilflos, wie im Schlaf, bei ihm zu liegen und trotzdem vollkommen wach zu sein, mit allen Sinnen zu genießen und bewusst wahrzunehmen.

 

Ich ahne nur ungefähr, wie lange er meinen Körper erkundet, mit der Zungenspitze die Wirbelsäule nachzeichnet, kleine Küsse auf meinen Po verteilt. Vielleicht nach Minuten, oder erst nach Stunden, bemerke ich, wie er sich endlich vollständig auf mich hebt. Er weiß genau, wie gern ich sein Gewicht auf mir spüre. Wie unendlich beschützt ich mich unter ihm fühle, wie verführerisch dieses Ausgeliefertsein für mich ist. Er legt sich nur auf meinen Rücken, seine Hände umschließen meine, mit den Armen stützt er sich ein wenig ab, damit er mich nicht erdrückt. Nun erreicht er auch mein Gesicht, küsst meine Wange, berührt den linken Mundwinkel ganz vorsichtig. Er lässt meine Finger für einen winzigen Moment los, nur um einige Haarsträhnen fortzuwischen, die beim Küssen hinderlich sind. Meine einzige Bewegung ist, den Kopf geringfügig zurückzudrehen, so begegnen sich unsere Lippen einfacher. Ich bin noch immer wunderbar schläfrig.

 

Jetzt beißt er mich zärtlich in den Nacken … Hey, was soll das? Ich muss lächeln. Sein eigenes Schmunzeln sehe ich zwar nicht, höre und spüre es aber. Die Augen zu öffnen, käme nicht in Frage, viel zu weit schwebe ich bereits im Land der Träume. Es wäre zu anstrengend, würde auf keinen Fall mehr machbar sein. Es ist herrlich warm unter seinem Body, nichts könnte dieses wundervolle Gefühl übertreffen. Ich bin beträchtlich erregt, doch auf eine so weiche und kuschelige Art, dass es für den Moment völlig ausreicht.

 

Plötzlich spüre ich eine Veränderung seines Körpers, er spannt die Muskeln an. Sogleich rinnt mir etwas Heißes über den Po und auch ein wenig auf den Rücken. Aha. Mein Lächeln wird breiter, seines ebenfalls.

Nochmals konzentriert er sich, nun fühle ich eine größere Menge Flüssigkeit, die sich warm auf meiner Haut verteilt und an den Seiten hinunterzulaufen beginnt. Die ersten, einzelnen Tropfen kitzeln an der Taille. Ich erspüre ihren Weg. Nun wird es mehr – obwohl ich weiß, dass er es nicht literweise laufenlassen kann, scheint es fast so. Viel heißer Urin strömt auf meine Rückseite, bahnt sich seinen Weg die Wirbelsäule entlang. Mein Hintern ist längst überflutet. Die Nässe breitet sich aus, sie läuft an den Hüften und zwischen den Beinen hinunter und kitzelt mich im Schritt.

Die Wärme ist unglaublich schön. Und wahnsinnig erregend. Doch im Augenblick überwiegt die wohlige Behaglichkeit.

Unter mir bildet sich ein See, recht groß, wie ich es einschätze. Das Laken ist außerstande alles aufzunehmen. Ich liege in einer lauwarmen Pfütze, er auf mir, unsere Körper kleben feucht. Die gesamte Zeit haben wir uns an den Händen gehalten und nun kehrt er dazu zurück, mein Gesicht zu küssen. Schnurr …

 

Er lässt sich auf der anderen Seite ein Stückchen von mir herunterrutschen, wir haften fest aneinander. Die Hälfte von ihm, ein Bein und ein Arm, verweilen noch auf mir. Sein Mund ganz nah an meinem, obendrüber berühren sich unsere Nasen. Inniger Atem streift die Haut meiner Lippen.

Sein Arm verlässt mich kurz, angelt nach der Decke, die er über uns zieht. Schöner Einfall, so kühlt es nicht aus. Doch solange wir dicht aneinandergeschmiegt in der Nässe liegen, bleibt es ohnehin warm.

Ich werde fürsorglich zugedeckt, er drückt sich mit einer Umarmung eng an mich. Verschlafen drehe ich mich auf die Seite und ziehe ihn zu mir. Wie reizvoll, gemeinsam in diesem durchtränkten Laken zu schmusen. Derart aneinandergekuschelt würde ich gern einschlafen. Und das, obwohl ich sicher auch meinen Teil zu der kuschligen Feuchtigkeit des Bettes beitragen könnte …