Heimweg – Endlich loslassen dürfen (Kurzgeschichte)

Heimweg
Endlich loslassen dürfen

Von Magenta König

Kurzgeschichte, erschienen am 30.10.2001

VG Wort
Grüner Mini Cooper parkt mitten in der Stadt am Straßenrand

Bereits als ich das Hochhaus verließ, in dem das Büro lag, in dem ich arbeitete, verspürte ich den leichten Druck auf meiner Blase. Es lag ein äußerst stressiger Nachmittag hinter mir; das Telefon hatte ununterbrochen geklingelt, jedes Gespräch dauerte länger als das vorhergehende und meine Geduld mit unseren Kunden sank stetig. Es war ein Balanceakt, durchgehend freundlich zu bleiben und dennoch den teilweise abstrusen Kundenwünschen nicht nachzugeben. Ich hatte keine einzige Pause gemacht, war nicht dazu gekommen, einen Happen zu essen oder auch nur die Toilette aufzusuchen. Wenigstens stand wie üblich die Flasche Mineralwasser an meinem Platz, so dass ich nicht verdursten musste. Jetzt, zum Feierabend, fühlte ich meine volle Blase, dennoch wollte ich nur noch raus und nach Hause, bevor mich noch jemand aufhalten konnte. Dass dies leichtsinnig war, wusste ich. Das Risiko ging ich jedoch ein.

 

Ich hetzte mit schnellen Schritten zum Parkplatz, schloss meinen heiß geliebten, grasgrünen Mini auf, warf die Tasche auf den Beifahrersitz und brauste los – wenn man im Feierabendverkehr denn überhaupt jemals von Brausen sprechen kann.

Es ging vom Bürokomplex fast unmittelbar auf eine vielbefahrene Straße, die zu dieser Zeit in der Regel überfüllt war und auf der man für gewöhnlich einiges an Warterei einplanen sollte – so natürlich auch heute. Lange Autoschlangen von rechts und links, die sich langsam im ersten Gang vorwärts schoben und immer wieder stoppten – selbstverständlich ohne eine Lücke zu lassen, für die anderen Verkehrsteilnehmer.

Jeder wollte endlich nach Hause und fuhr entsprechend egoistisch. Zu allem Überfluss machte sich der Harndrang plötzlich stärker bemerkbar. Ich spürte das viele Wasser, welches nun wohl endgültig meinen Körper passiert hatte und wieder hinaus wollte. Ich spannte meinen Schließmuskel an. Mein Unterleib signalisierte mir eindeutig, dass ich einen Fehler gemacht hatte, als ich nach Büroschluss an den Waschräumen vorbei geeilt war.

 

Endlich hatte ein anderer Fahrer ein Einsehen und ich schaffte es, mich zwischen die Blechlawinen zu drängeln und im zähfließenden Verkehr mitzuschwimmen.

In der Innenstadt schaltete sich, wie hätte es anders sein sollen, jede Ampel, die ich anfuhr, auf Rot. Dies schien ja wirklich mein Glückstag zu sein … Das Rotlicht nervte ohnehin schon, doch mit der vollen Blase wurde das Abpassen der Grünphasen langsam unerträglich. Ich wurde zunehmend nervöser. So lange brauche ich für den Rückweg aus der Firma sonst nie – oder kam es mir heute nur besonders lange vor?

Ich versuchte, meine Beine gegeneinanderzudrücken, doch dieses Vorhaben stellte sich als unmöglich heraus. Um noch irgendwie vernünftig mein Auto fahren zu können, bekam ich sie nicht eng genug zusammen, als dass es mir fühlbare Entlastung gebracht hätte. Bei jeder sich bietenden Gelegenheit schob ich die rechte Hand in meinen Schritt und fasste zu, doch leider benötigte ich diese für die Gangschaltung, so dass die Erleichterung immer nur von kurzer Dauer war. Meine Not stieg unverhältnismäßig an, sobald ich die Finger wieder wegnehmen musste.

 

Mein Gott, warum fährt das dämliche Weibsstück vor mir nur so langsam?, schimpfte ich in aufsteigender Panik. Wütend knallte meine Faust auf das Lenkrad. Ich rutschte immer unruhiger auf meinem Fahrersitz hin und her. Der Drang, meine Blase endlich zu entleeren, kam in Wellen, die zunehmend schlimmer wurden. Mein Bauch fühlte sich schon geschwollen an … oder es kam mir nur so vor. Bald würde ich ernsthafte Krämpfe bekommen. Ich kämpfte wie eine Löwin gegen diesen unbändigen Druck, der sich so plötzlich mit jeder vergehenden Minute zu vervielfachen schien.

Das Radio hatte ich längst ausgeschaltet. Ich benötigte all meine Konzentration für das Einhalten; einen kleinen Rest natürlich auch für das Fahren im dichten Verkehr. Wenn ich an Ampelanlagen oder Zebrastreifen gezwungenermaßen anhielt, presste ich die Oberschenkel über meiner Faust so fest wie möglich aneinander, um mir auf diese Weise mehr Linderung zu verschaffen, doch es genügte nicht. Alle Muskeln waren verspannt. Lange würde ich das Pinkeln wirklich nicht mehr zurückhalten können und dann würden nicht nur meine Kleidung, sondern auch der Sitz des Wagens dran glauben müssen. Gott sei Dank war ich fast zu Hause …

 

Endlich bog ich in die Nebenstraße ein, in der ich wohne. Und es war sogar ein Parkplatz vor der Tür frei. Direkt neben seinem schwarzen Kombi – wie schön, ich wurde erwartet.

Noch bevor ich den Motor des Minis ausgeschaltet hatte, löste ich meinen Sicherheitsgurt. Hastig stieg ich aus, schnappte mir meine Sachen und rannte, so gut es eben noch ging, ins Haus. Ich musste inzwischen unglaublich dringend, befand mich kurz vor dem Auslaufen – was ich nun, da ich wusste, dass er da sein würde, gar nicht mehr so schlimm fand.

Ich lächelte vorfreudig, doch unmittelbar vor der Wohnungstür war es dann endgültig zu spät. Ich spürte, wie sich trotz aller Anstrengungen einige Tropfen ihren Weg bahnten. Nur wenige, doch es reichte aus, mein Höschen zu benetzen. Der Gedanke daran, wie sehr ich ihm mit dem feuchten Slip gefallen würde, erregte mich allerdings.

 

Leise ließ ich die schwere Haustür hinter mir ins Schloss fallen und ging geradewegs in unsere Wohnküche. Dort sah ich ihn über den Tisch gebeugt sitzen und in einer Zeitschrift blättern.

Ich trat zu ihm, er schaute mich an und lächelte liebevoll. Nach wie vor verursacht der Blick aus seinen unglaublich blauen Augen bei mir eine Gänsehaut.

Die gesamte Zeit hatte ich das heftige Drängen meiner randvollen Blase gefühlt, jetzt wollte ich ihm endlich nachgeben und loslassen dürfen. Wortlos raffte ich den locker fallenden Rock meines geblümten Sommerkleides und setzte mich mit gespreizten Beinen auf seine Oberschenkel. Er verstand von einer Sekunde auf die andere. Sein Grinsen wurde breiter und seine Hände schoben sich an meinen Schenkeln hinauf unter das Kleid. Als er beim Slip ankam, hielt ich den Atem an. Er ebenfalls; nachdem er die Feuchtigkeit ertastet hatte, sah er erstaunt zu mir empor. Sofort darauf begannen seine Augen, begierig zu funkeln.

Ich zog den Kleiderstoff so weit nach oben, dass er auf mein weißes Höschen schauen konnte – und damit auf den nicht zu übersehenden, hellgelben Pinkelfleck. Aufs Angenehmste überrascht umfasste er meine Taille und zog mich fest an sich. Die Ausbeulung seiner Jeans wuchs an und würde spürbar härter. Da ich es, besonders mit gespreizten Beinen, nicht mehr aushalten und ihn nicht länger warten lassen wollte, schlang ich die Arme um seinen Nacken und lockerte auf der Stelle den Schließmuskel meiner armen, strapazierten Blase.

Welch wundervolle Entspannung: Nach einem kurzen Moment strömte die heiße Flüssigkeit förmlich aus mir heraus, durchtränkte schwallartig das bereits feuchte Höschen und breitete sich bald darauf großzügig auf seiner Hose aus.

Er küsste mich innig und voller Verlangen. Dies war genau sein geilster Traum. Seine rechte Hand schob sich von hinten unter meinen Po, so dass er nicht nur den nassen Stoff fühlen konnte, sondern ich ihm direkt auf die Finger pinkelte. Wohlig stöhnte er in meinen Mund.

Der feste Baumwollstoff seiner Jeans war nicht ausreichend, um so viel meines Urins aufnehmen zu können. Er überschwemmte seinen Schoß, floss unmittelbar an seinen und meinen Beinen hinab. Wir hörten es pladdern und in großer Menge auf den Fliesenboden plätschern. Da ich so lange gewartet hatte, schien es kaum enden zu wollen – dies war jedoch selbstverständlich ein Trugschluss.

 

Als der Strahl irgendwann doch verebbte, rieb ich mich mit kreisender Hüfte an seinem Schritt. Ich fühlte seine Hand an meinem Hintern, den warmen, klatschnassen Stoff zwischen uns, in dem seine steil aufgerichtete Erektion spürbar pochte. Wir waren nun beide extrem aufgeheizt; langsam begann er, mit feuchten Fingern mein durchgehend geknöpftes Kleid zu öffnen. Seine Lippen streichelten mich zärtlich, wanderten mein Dekolleté hinab, während ich die Hände unter sein dunkles T-Shirt schob und mit den Fingernägeln seinen Rücken hinauf strich. Genussvoll seufzend zog ich ihm das Kleidungsstück über den Kopf und ließ es achtlos zu Boden fallen.

 

Er umfasste meinen Po, hob mich hoch und setzte mich auf den Küchentisch. Die Zeitschrift wischte er gleichgültig beiseite – weder er noch ich nahmen Notiz davon, dass sie zu seinem Shirt in die Pfütze auf den grauen Fliesenboden fiel. Nun stand er vor mir und ich zerrte erwartungsvoll die Knöpfe seiner Jeans auseinander.

Unter Streicheln und von heißen Küssen begleitet, befreiten wir uns von der nassen Unterwäsche. Ich konnte es kaum noch erwarten - dann aber war es endlich so weit und ich lag nackt vor ihm. Zum Glück befand sich vor den Küchenfenstern nur unser eigener Garten, so dass wir uns keine Sorgen um ungebetene Zuschauer machen mussten. Wir konnten uns frivole Spielchen dieser Art erlauben – genau genommen war die Wohnküche mit den Kacheln einer unserer bevorzugten Orte für solchen Sex.

 

Er drang mit nur einem einzigen Ruck tief in mich ein. Auch mich hatte die Aktion dermaßen erregt, dass glitschige Lust ihn umfing. Wir stöhnten gleichzeitig laut auf.

Die Beine fest um ihn geschlungen, kam ich ihm entgegen, passte mich seinem Rhythmus an. Wir waren ein eingespieltes Team. Der Tisch verfügte über die ideale Höhe.

Erst langsam, dann immer schneller und kräftiger stieß er in mich. Ich hörte sein Keuchen, spürte seinen Atem; eine wohlige Wärme stieg in mir auf. Bald, so fühlte ich unmissverständlich, würde ich kommen. Er wusste, was er tat und wie ich es brauchte.

Er wartete nur so lange, bis ich ihm signalisierte, dass es okay war … Sofort nahmen seine Bewegungen an Tempo zu, wurden noch einmal härter – auch er näherte sich jetzt rasant dem Orgasmus. Wir seufzten laut und ungehemmt auf, als wir gemeinsam explodierten.

 

Noch tief in mir steckend, zog er mich im Anschluss in seine Arme und ich kuschelte mich zufrieden an ihn – wunschlos glücklich und entspannt. So hatte die unbeabsichtigte Quälerei des Heimwegs ein perfektes Ende genommen. In diesem Augenblick beschloss ich, dass Planung nicht alles war. Ich sollte viel öfter die Initiative ergreifen und meinen Liebsten auf golden-feuchte Weise überfallen.