Ihr erster Auftrag – Detektivin mit voller Blase (Kurzgeschichte)

Ihr erster Auftrag
Detektivin mit voller Blase

Von Magenta König

Kurzgeschichte, erschienen am 16.11.2023

VG Wort

Frau macht heimlich Fotos

 

Julina fröstelte. Es war empfindlich kalt im Wagen, kälter als zu dieser Jahreszeit üblich. Glücklicherweise hatte sie neben einer Tüte mit Bonbons als Verpflegung auch an eine Thermoskanne mit heißem Tee gedacht, die ihr die heutige Observation leichter machen sollte.

Sie wusste nicht, wie lange sie hier ausharren müsste, bis ihre Zielperson das Haus verließ. Sie war allerdings fest entschlossen, die Haustür des Mehrfamilienhauses nicht aus den Augen und sich selbst durch nichts ablenken zu lassen. Viel zu stolz war sie: ihr erster Auftrag als waschechte Detektivin. Sie hoffte sogar ein wenig, den Mann, den sie beobachten sollte, tatsächlich mit einer anderen Frau fotografieren zu können. Das wäre für die Ehefrau zwar unerfreulich, doch andererseits hätte sich das Geld, dass diese ihrem Arbeitgeber zahlte, dann wenigstens gelohnt. Und Julina könnte beweisen, dass sie genau die Richtige für ihren frisch ergatterten Nebenjob war.

 

Zugegebenermaßen hatte ihr Vorstellungsgespräch in der Detektei sie anfangs etwas ernüchtert. Der Inhaber, der auf der Suche nach einer neuen Aushilfskraft war, wirkte so langweilig und durchschnittlich wie nur möglich. Er hatte eher verhalten auf ihren Enthusiasmus reagiert und ihr erklärt, dass sein Gewerbe nur wenig mit den Detektiven aus Film und Fernsehen zu tun hatte. In der Regel ginge es um solche Dinge wie Adressrecherchen, Eigentumsermittlungen, Sicherheitsfragen, aber auch, und da spitzte Julina gespannt die Ohren, um Überwachungen. Für solche Jobs suchte er Studenten, die geduldig waren und sich unauffällig in der Nähe der jeweiligen Zielpersonen aufhalten konnten.

Sie hatte versichert, dass dies exakt auf sie zutraf und nun war sie hier – in einem silbernen Golf älteren Baujahrs, mit der teuren Kamera neben sich und bereit, den untreuen Ehemann zu überführen.

 

Während sie ihren Schal enger zog und sich einen weiteren Bonbon in den Mund schob, musterte sie die Umgebung. Es war eine normale Wohngegend jüngeren Datums, die Wohnblöcke ziemlich modern, die Vorgärten schick und gepflegt. Offene Flächen, genügend Parkplätze für die gehobenen Mittelklassewagen und ein großer Kinderspielplatz unmittelbar gegenüber des Hauses, das sie im Auge behalten sollte. Dieser wurde trotz der kühlen Witterung stark frequentiert und auch sonst schien die Straße recht belebt.

Langsam bekam sie eine Ahnung, dass sie als junge Frau hier deutlich länger sitzen konnte, ohne dass es auffiel. Ein Mann, der in der Nähe eines Spielplatzes herumhing, würde vermutlich eher Aufmerksamkeit erregen.

 

Sie griff nach der Thermoskanne und goss sich Tee ein. Der Becher wärmte ihre kalten Finger auf angenehme Weise. Julina seufzte, als die heiße Flüssigkeit sie auch von innen aufwärmte.

Die derzeitige Außentemperatur war tatsächlich das Blödeste an ihrer Aufgabe. Davon abgesehen konnte sie hier entspannt sitzen, Süßigkeiten futtern und wurde dafür auch noch bezahlt. Auf das Radio verzichtete sie, da sie nicht abgelenkt werden wollte. Stattdessen hielt sie den Blick in Richtung der Adresse, in der die Auftraggeberin mit ihrem Mann lebte.

Laut Aussage des Chefs war sie nur selten zu Hause, während er die gemeinsamen Töchter versorgte. So hätte er offenbar genügend Zeit, um sich die eine oder andere Affäre nebenher zu gönnen, und verhielt sich entsprechend. Seine Frau wollte allerdings Beweise, bevor sie Nägel mit Köpfen machte und ihn vor die Tür setzte.

Julina nahm an, dass es dabei nicht nur um die Kinder, sondern zusätzlich auch um Ansprüche und Gelder ging, so hatte ihr Arbeitgeber es angedeutet. Letztlich war das ohnehin die Privatsache der Kundin. Ihr Job bestand lediglich darin, zu überwachen, wohin der Mann ging und mit wem er sich traf.

Wenn er zu Fuß ging, würde sie ihm ebenso folgen, sollte er den Wagen nehmen, musste Julina ihm nachfahren. Darüber hinaus hatte sie einen kleinen Notizblock, auf dem sie notieren wollte, wer das Haus betrat und verließ. Ihr Chef hatte ihr erklärt, dass solche Observationen häufig über Wochen liefen und so ein Bewegungs- und Verhaltensprofil erstellt wurde, doch Julina wartete eigentlich nur darauf, dass er aufbrach, um sich mit seiner Freundin zu treffen. Oder zumindest eine wunderschöne Dame dort klingelte, die sie fotografieren und als potentielle Geliebte präsentieren könnte.

 

Sie war schon beim dritten Becher Tee angekommen, als sie einen Anruf bekam.

»Na, wie läuft es bei dir?«, erkundigte sich ihr Vorgesetzter. »Bist du noch vor Ort?«

»Natürlich«, bestätigte Julina aufgeregt. »Sie können sich absolut auf mich verlassen. Ich lasse die Haustür nicht aus den Augen. Bisher ist noch gar nichts passiert, doch ich habe die Kamera griffbereit und warte geduldig.« Sie lächelte. »Nur mein Tee ist gleich leer, es ist wirklich schrecklich frostig heute«, fügte sie noch hinzu. Sie bewegte die kalten Zehen in den Schuhen hin und her. »Aber keine Sorge, ich habe noch mehr Verpflegung und Getränke, zur Not sitze ich bis in die Nacht hier.« Sie bemerkte, dass ihr Chef kurz stutzte.

»Bis 17 Uhr reicht heute, dann wird die Ehefrau zu Hause sein. Das hatte ich dir ja schon gesagt. Wenn du möchtest, kannst du gern ein paar Schritte laufen, doch pass auf, dass du nicht unnötig auffällst. Und geh nicht zu weit. Es ist wahnsinnig ärgerlich, wenn man vor einem leeren Objekt sitzt, weil man nicht mitbekommen hat, dass die Zielperson längst weg ist. Das ist mir einmal passiert.«

»Keine Sorge«, schmunzelte Julina, »auf mich können Sie sich absolut verlassen.«

 

Hehre Worte – kaum eine halbe Stunde später war die junge Frau nicht mehr so überzeugt. Die inzwischen leere Kanne Tee war schnell durchgelaufen und zu ihrem Entsetzen spürte sie, wie ihre Blase immer voller wurde.

Erst als sie bemerkte, dass sie pinkeln musste, stellte sie sich die Frage, wo das vonstattengehen sollte. Sie saß wie festgeleimt in diesem Auto, keine Toilette weit und breit. Julina wurde heiß, als sie realisierte, wie dämlich es war, Getränke in sich hineinzuschütten, wenn doch absehbar war, dass sie weder ein Klo in der Nähe hatte, noch es würde benutzen können, da sie dann nicht mitbekam, wenn die Zielperson das Haus verließ.

So eine Sch…, dachte sie, wütend auf sich und die Welt. Vermutlich hatte der erfahrene Detektiv am Telefon deshalb eben seltsam reagiert, als sie von ihren Teevorräten erzählt hatte. Er hatte zwar nichts gesagt, aber jedem sollte wohl selbst klar sein, dass sich eine Kanne Tee nicht gut mit stundenlangem Stillsitzen vertrug …

 

Sie knetete ihre Finger. Nun, da ihr die Aussichtslosigkeit immer bewusster wurde, stieg der Drang in ihrem Unterleib erheblich. Die Uhr an ihrem Handgelenk zeigte an, dass es noch über eine Stunde bis fünf Uhr nachmittags war, und selbst dann würde sie mit dem Wagen noch durch den Stadtverkehr bis zum Büro zurückfahren müssen. Vielleicht könnte sie irgendwo halten, wo es eine Toilette gab, doch dermaßen, wie sie jetzt schon Pipi musste, würde sie es keine Stunde mehr aushalten.

 

Julina atmete tief durch und konzentrierte sich. Ihr Blick huschte die Straße entlang – es gab weit und breit kein Gebüsch, hinter das sie sich hocken könnte, nur ein paar niedrige Zäune und jede Menge Fenster, in denen langsam die Lichter angingen. Selbst wenn sie von der einen Seite einen Sichtschutz hätte, würde ihr von der gegenüberliegenden Seite jemand auf den nackten Po schauen können. Und unauffällig ging ganz sicher anders.

Nervös rutschte sie auf dem Fahrersitz herum, versuchte, eine Position zu finden, in der sie es besser aushalten konnte. Nach wie vor schaute sie hin und wieder zu der Adresse, die sie überwachen sollte, doch viel intensiver war sie mit der Suche nach einem Ausweg beschäftigt.

Sie sah eine ältere Dame, die im Vorübergehen neugierig zu ihr blickte, doch Julina ignorierte sie. Überhaupt waren inzwischen noch mehr Leute auf der Straße, offensichtlich kamen die ersten von der Arbeit nach Hause. Fast hätte sie verpasst, dass ein Mann das fragliche Haus verließ, doch zu ihrem Glück war er eher in ihrem eigenen Alter und ähnelte keinesfalls dem Foto, das sie erhalten hatte.

 

Oh Gott, bitte bleib zu Hause, betete sie innerlich. Vergessen war die Lust auf eine spannende Verfolgung, im Moment hatte sie Mühe, sich überhaupt noch auf anderes als das heftige Drängen ihrer Blase zu fokussieren. Dass gerade ihr, die normalerweise gefühlte tausend Mal am Tag zur Toilette ging, etwas dermaßen Dummes passieren musste …

Sie zappelte hilflos, während sie überlegte, was ihre Alternativen waren. Wenn sie es noch bis genau 17 Uhr aushielt, könnte sie einfach losrasen und das nächste Klo suchen. Auftrag erledigt. Sie öffnete die Karte auf ihrem Handy, um zu prüfen, ob es in der Nähe irgendwelche Geschäfte gab. Unmittelbar in der Nachbarschaft hatte sie zwar kein Glück, doch der einige Straßen weiter gelegene Supermarkt musste doch bestimmt über eine Kundentoilette verfügen. Sie prägte sich den Weg ein. Nur dreimal abbiegen, dann wäre sie dort.

 

Sie krümmte sich, als eine erneute Woge des Müssens über sie hinweg flutete. Es war, als ob bereits der Gedanke an ein Klo ihrem Körper einen Streich spielte – nur mühevoll konnte sie verhindern, dass die Schleusen sich gegen ihren Willen öffneten. Mit aller Macht spannte sie ihre Muskeln an, kämpfte die Not nieder.

Julina spürte, dass ihr inzwischen überhaupt nicht mehr kalt war, im Gegenteil. Je schlimmer es wurde, desto heißer wurde ihr. Sie konnte nicht mehr still sitzen, rieb mit dem Hintern über den Sitz und krampfte ihre Finger in die Oberschenkel. Die leere Thermoskanne lag unschuldig auf dem Sitz neben ihr, doch in ihrer Panik hätte Julina diese am liebsten aus dem Fenster gefeuert.

Besonders Tee war gemein, von nichts anderem musste sie so heftig pinkeln wie von Tee. Es war ihr ein Rätsel, wie sie noch vor wenigen Stunden hatte glauben können, dass es eine gute Idee war, sich ein Heißgetränk mitzunehmen. Warum nur hatte ihr Chef sie nicht gewarnt? Die schlichte Antwort lautete vermutlich, dass er nicht annahm, einen solchen Trottel eingestellt zu haben.

 

Die junge Frau stöhnte vor Pein. Die rasch vollgelaufene Blase war nun zum Bersten gefüllt und zwickte erheblich. Sie fühlte sich prall und unbeweglich an und der ziehende Schmerz war furchtbar. Würde es nicht um ihren Job und, noch viel wichtiger, ihre Würde gehen, sie hätte längst ihren Wachposten verlassen. Andererseits, das wusste Julina, tat sie hier ohnehin nicht mehr das, wofür sie entlohnt wurde. Sie hatte keinen Blick mehr für die Passanten übrig und ob irgendjemand das Haus betreten hatte, war gleichgültig.

Die Wahrscheinlichkeit, es einfach nicht mehr einhalten zu können und sich gegen ihren Willen in die Hose zu machen, stieg rapide an. Den Autositz des Firmenfahrzeugs zu durchnässen war das Beschämendste, was Julina sich vorstellen konnte. Also raus und doch in einen Vorgarten pinkeln? Ihre Hand fuhr in ihren Schritt, als ob es möglich wäre, das unweigerliche Auslaufen manuell zu verhindern.

Panisch schaute sie sich um. Es waren zu viele Menschen, es ging einfach nicht. Doch der Supermarkt? Wie war noch der Weg? Sie konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Was passierte hier bloß? Bis vor kurzem hatte sie noch nicht einmal gewusst, wie weh es tun konnte, sich nicht erleichtern zu dürfen.

Wieder krümmte sie sich, während jammernde Laute über ihre Lippen kamen. Selbst fürs Fluchen fehlte ihr die Energie. Jede Kraft wurde benötigt, um diesen Job nicht in einem totalen Desaster enden zu lassen.

 

Mit schweißnassen Fingern griff sie zum Zündschlüssel und startete den Motor. Kurz kam ihr der Gedanke, dass Autofahren in ihrem Zustand keine gute Idee war, doch es blieb ihr nicht mehr viel Zeit zum Handeln. Es fühlte sich an, als ob bereits ein winziger Schwall in ihrem Slip gelandet war, doch das könnte auch Einbildung sein. Julina traute ihrem Körper nicht mehr.

Mit einem Ruck versuchte sie, den Rückwärtsgang einzulegen, doch der Wagen war störrisch. Fremdes Auto, fremde Gangschaltung. Sie zwang sich, es noch einmal mit mehr Gefühl zu versuchen, als der Damm brach und sich ein großer Spritzer in ihr Höschen ergoss. Sie hatte zu lange gewartet. Zu unentschlossen, um einzusehen, dass ihr Drang schnell unvermeidlich werden würde, hatte sie gezögert – nur um jetzt keine andere Chance mehr zu haben, als in Panik die Handbremse zu ziehen und den Dienstwagen fluchtartig zu verlassen. Als sie den Fuß von der Kupplung nahm, gab es einen Ruck und der Motor ging aus.

 

Julina hatte kaum ihr Hinterteil vom Sitz gehoben, als sie spürte, wie ein heißer Strahl aus ihr hinausschoss und nun unausweichlich auch die Jeans durchnässte. Sie stolperte vom Wagen weg, ohne die Tür geschlossen zu haben, und hockte sich auf den Bürgersteig. Mehr war nicht möglich, wenn sie verhindern wollte, dass der Urin ihr die Schenkel hinunter und bis in die Schuhe lief.

Schnell raffte sie ihre Jacke, kauerte sich mit schamrotem Kopf auf die Gehwegplatten, auf die nun der bescheuerte Tee lief – nach dem Umweg über ihre Blase. Ihr Po wurde heiß in der Herbstkälte, sie spürte, wie sich die Feuchtigkeit erst in ihre Kleidung sog, um dann doch auf den Boden unter ihr zu prasseln. Aus dem Augenwinkel bemerkte sie, wie sie angestarrt wurde.

 

Ein junger Mann, dem sie unter anderen Umständen eventuell einen zweiten Blick geschenkt hätte und dem sie unmittelbar vor die Füße gestolpert war, stoppte abrupt. Er trat sogar erschrocken einen Schritt zurück, als sich die Lache unter ihr ausbreitete. Julina konnte es ihm nicht verdenken. Sie hätte weinen mögen, vor Entsetzen ebenso wie vor Erleichterung. Es war unbeschreiblich schön, den Druck und die Schmerzen loszuwerden, doch mit jeder Sekunde wuchs die Erkenntnis, wie schrecklich sie versagt hatte. Sie würde sich hier nie wieder blicken lassen können, abgesehen davon, dass sie nun einen prächtig nassen Arsch hatte, mit dem sie erneut in das Auto einsteigen musste.

 

Stur blickte sie zu Boden, versuchte, sich nicht anmerken zu lassen, wie grauenvoll sie sich fühlte. Irgendwann hatten die Passanten ein Einsehen, man ging weiter, wenn auch in einem großen Bogen. Selbst als der Strom versiegt war und nur noch eisige Kälte auf ihrer nassgepinkelten Haut übrig blieb, hockte Julina wie ein Häufchen Elend dort und versuchte, zu entscheiden, wie es nun weiterging.

Noch bevor sie zu einem Ergebnis gekommen war, hörte sie eine vertraute Stimme:

»Eigentlich war ich hergekommen, um nach dir zu sehen, nachdem mir klar war, dass das hier grandios in die Hose geht. Aber so sprichwörtlich?«

Julina traute sich kaum, hochzusehen, doch ergriff die Hand, die ihr hingehalten wurde. Ihr Gesicht musste ein neues Stadium von feuerrot erreicht haben, so peinlich war ihr die Sache.

»Ich wohne hier um die Ecke«, erklärte ihr Chef sein Auftauchen, »aber jetzt ist sowieso alles egal.«

 

Er ließ sie los und wandte sich dem Golf zu, dessen Kofferraum er nun öffnete.

»Müsste gehen«, murmelte er, als er eine gefaltete Plastiktüte eines Discounters herausnahm und ihr hinhielt.

Die junge Frau stand dort wie angewurzelt. Sie bemerkte durchaus die nach wie vor neugierigen Blicke, mit denen sie angestarrt wurde. Es war noch nicht dunkel genug, um zu verschleiern, was hier passiert war. Der riesige nasse Fleck auf dem Gehweg sprach eine deutliche Sprache. Sie konnte sich vorstellen, was die Vorübergehenden dachten.

»Was soll ich damit?«, fragte sie begriffsstutzig. Alles in ihr schrie danach, dass sich der Boden unter ihr auftun und sie verschlingen möge.

»Auf den Sitz legen, damit du mir nicht das Auto versaust«, erklärte der Detektiv geduldig. »Kannst den Wagen mit nach Hause nehmen und erst einmal duschen gehen. Bring ihn mir morgen irgendwann vorbei.« Er sah sich um. »Hier ist eh alles gelaufen und morgen folgt Kathrin ihm.« Er grinste, doch sah dabei freundlich und nicht hämisch aus.

 

Julina nahm die Tüte, dankbar, einen Ausweg geboten zu bekommen. Sie legte sie auf den Fahrersitz und zog ihre Jacke aus, um diese sicherheitshalber darüber zu platzieren. Die Hose war dermaßen pitschnass, dass sie fürchtete, ihr Urin würde doch in den Bezug sickern. Eine Frage brannte ihr auf den Nägeln, doch war sie zu feige, um sie zu stellen. Zu ihrer Erleichterung nahm ihr Chef ihr diese Bürde ebenfalls ab:

»Nächstes Mal passiert dir das nicht wieder«, schmunzelte er. »Bis morgen.« Dann drehte er sich um und ging davon. Julina sah das Blinken eines Audis, der ein Stück die Straße hinunter parkte, als er den Wagen entriegelte. Auch sie glitt hinter das Steuer. Zumindest war sie nun keine Gefährdung für den Straßenverkehr mehr.

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