Klaras Lust – Heiße Poop-Not bei kaltem Wetter (Kurzgeschichte)

Klaras Lust
Heiße Poop-Not bei kaltem Wetter

Von Rebecca Valentin

Kurzgeschichte, erschienen am 22.02.2024

VG Wort
Paar wartet im dichten Schneetreiben am Hafen.

An einem Sonntag auszuschlafen, ist das Schönste der Welt – vorausgesetzt, es stehen keine Termine oder Unternehmungen an, die ein rechtzeitiges Aufstehen erforderlich machen. So, wie es bei uns der Fall war, als ich in der Mitte des Vormittags erwachte und beim Blick auf die Uhr feststellen musste, dass Alexander und ich nach allen Regeln der Kunst verpennt hatten. Um 13 Uhr würden wir am Hafen der nächstgrößeren Stadt erwartet werden, um meine langjährige Freundin Klara in Empfang zu nehmen, die geplant hatte, ihre erste Urlaubswoche des Jahres bei uns zu verbringen. Wir sollten uns also sputen, so schnell wie möglich in die Klamotten zu kommen …

 

»Du liebe Güte, wach auf, wir müssen uns beeilen!«, weckte ich mit meinen Freund mit einem hektischen Rütteln an dessen Schulter und sprang keine Sekunde später selbst aus dem Bett. In unserem Schlafzimmer herrschte gedämmtes Licht, was ausschließlich den restlos zugeschneiten Dachfenstern zuzuschreiben war, wie ich im nächsten Moment realisierte. Auch das noch, dachte ich aufgewühlt, so viel Schnee … Das wird das Fahren bestimmt nicht zügiger gestalten.

 

Ich behielt recht – die Straßen in unserem kleinen Ort waren nur notdürftig geräumt worden und noch immer hielt der starke Schneefall an.

Nicht zum ersten Mal schaute ich, während wir nur langsam vorankamen, besorgt auf die Uhr an meinem Handgelenk und gleich danach in das knatschige Gesicht meines Freundes. Ich wusste, er kann übertriebene Eile nicht leiden, und noch weniger, ihr an einem arbeitsfreien Sonntag ausgesetzt zu sein. Doch es nützte nichts, die Zeit war uns nach dem Aufstehen buchstäblich davongerast. So hatte es weder für die übliche Morgenroutine im Bad gereicht, noch um zu frühstücken – nicht einmal eine Tasse Kaffee war zeitlich drin gewesen. Einzig das Pinkeln nach der Nacht hatte ich uns zugestanden, alles andere hätte viel zu lange gedauert. Im Nachhinein bereue ich es, Alexanders Drängen auf eine umfassendere WC-Sitzung nicht nachgegeben zu haben; diese Entscheidung war im Verlauf zu einer qualvollen Tortur für ihn geworden und hatte überraschenderweise Klaras Lust auf meinen Partner heftig entflammt …

 

Der gehetzten, und von dem ungeheuren Druck in seinem Darm ausgelösten, rastlosen Fahrweise Alexanders war es zu verdanken, dass wir es noch rechtzeitig schafften, vor dem Einlaufen des Schiffes am Hafen anzukommen. Hier, so war es abgemacht, würden wir Klara abholen, um ihr die kostspielige Taxifahrt zu uns nach Hause zu ersparen. Alternativen, wie mit dem Bus oder der Bahn in unsere Ortschaft zu gelangen, standen an einem Sonntag nicht zur Verfügung.

Während wir zwischen herabfallenden Schneeflocken und kreischenden Möwen warteten, entging mir Alex’ körperliche und mentale Unruhe nicht. Er atmete schneller, verschränkte die Beine im Stehen eng voreinander und trat, so gut es ging, abwechselnd von einem Fuß auf den anderen.

»So schlimm?«, fragte ich schuldbewusst nach, was er mir mit einem entschiedenen Nicken beantwortete. Dass sich sein Stuhlgang bereits nach Verlassen des Bettes nur schwer hatte aufschieben lassen, war mir schon im Auto von ihm berichtet worden, doch dass er inzwischen dermaßen dringend groß musste, dass er es kaum noch einhalten konnte, wurde mir erst jetzt bewusst.

»Ich kann mich nicht erinnern, dass es jemals so verdammt nötig gewesen war«, raunte er mir derart beunruhigt zu, dass mir trotz der Kälte vor Mitgefühl und schlechtem Gewissen heiß wurde.

 

Im selben Augenblick sah auch ich mich nach einem Klohäuschen in der Nähe um, doch konnte, wie Alexander vor mir ebenfalls, keines entdecken. Es blieb meinem armen Freund also nichts anderes übrig, als weiterhin mühevoll einzuhalten und auf eine Gelegenheit für den mehr als überfälligen Toilettenbesuch zu warten.

»Gleich gehen wir zusammen irgendwo was Warmes trinken und dort wird’s sicher ein WC geben. Du bist wirklich tapfer und machst das toll«, versuchte ich meinen Partner zu trösten und ihm Mut zuzusprechen.

»Klar, du … hast … leicht reden …«, kam es abgehackt von ihm zur Antwort, als wäre er nach einem 100-Meter-Sprint außer Atem. Und er hatte recht – ich befand mich nicht in seinem misslichen, beinahe unaushaltbaren Zustand.

 

Die Begrüßung zwischen Klara und uns war herzlich. Sie lenkte Alex für einige wohltuende Minuten von seiner drangsalierenden Poop-Not ab und brachte ihm sogar ein Lächeln aufs Gesicht. Dieses verschwand jedoch sogleich wieder, als er weiterhin zum Stillstehen verdammt war, da unser Gast ausführlich und in berechtigter Hochstimmung von ihrer genossenen Schiffsreise berichtete.

Lächelnd hörte ich ihr zu, doch aus den Augenwinkeln beobachtete ich die angespannten Züge meines großen, nicht gerade zierlich gebauten Freundes. Fast glaubte ich, seine aufkommende Panik ebenfalls zu spüren, und meine Empathie ermöglichte es mir, die fürchterlich dringliche Lage, in der er meinetwegen steckte, voll und ganz nachzuempfinden. Ich litt wahrlich mit ihm – dass Klara inmitten des Erzählens ebenso oft in Alex’ Richtung schaute, jener Anblick allerdings vollkommen anders geartete Emotionen bei ihr auslöste, hätte ich niemals ahnen können …

 

»Ich schlage vor, wir suchen uns ein Café oder sowas Ähnliches und trinken alle erstmal einen Kaffee, hm?« Diese Anregung stieß insbesondere bei meinen Freund auf große Gegenliebe, was er dadurch bewies, dass er sich im selben Moment in Bewegung setzte.

»Dann los«, spornte er uns an, es ihm unverzüglich gleichzutun.

»Oh ja, Bente, gute Idee«, stimmte Klara mir ebenfalls begeistert zu und hakte sich sogleich bei mir unter.

 

Zu dritt erreichten wir ein kleines, maritimes Bistro, in dem wir bei derart kaltem Wetter und dem vorherrschenden Feiertag die einzigen Kunden waren.

Während wir Frauen bereits einen Tisch am Fenster ansteuerten, entschuldigte sich Alex mit wenigen Worten und stürzte zeitgleich der Treppe entgegen, die in das Untergeschoss und damit zu den Sanitärbereichen führte.

Wir nahmen Platz und mir fiel auf, wie überaus interessiert Klara meinem Freund hinterher sah.

»Mann, der muss aber nötig aufs Klo, was?«, bemerkte sie mit einem unanständigen Grinsen auf den Lippen, das ich in dieser Form nicht von ihr kannte. »Heiße Sache …«, fügte sie leise hinzu, was ich erst recht nicht einzuordnen wusste und von dem ich mir bis heute nicht sicher bin, ob es überhaupt für meine Ohren bestimmt war.

»Ja, und wie«, bestätigte ich ihren Eindruck von Alexanders drängendem Problem, »wir haben verpennt und sind superspät losgekommen …« Indes ich redete, wunderte ich mich immer noch über Klaras uneindeutiges Benehmen.

»Und deshalb drückt es jetzt mordsmäßig bei ihm, oder?«, ließ sie weiterhin nicht vom Thema ab. Ihre Augen begannen aufgeregt zu glänzen, wenn mich der Anschein nicht täuschte.

 

Mir ist bewusst, wie attraktiv Alex ist und welche Wirkung er insbesondere auf die Frauenwelt hat, doch dass dieses auch auf meine enge Freundin Klara übergesprungen zu sein schien, verblüffte mich enorm. Noch während ich über diese unerfreuliche Wendung nachdachte, erschien Alexander erneut auf der Bildfläche, allerdings keinen Deut entspannter als vor seinem Davonstürmen zu den Toiletten.

Stocksteif ließ er sich auf dem Stuhl neben meinem nieder.

»Shit, geschlossen«, gab er lediglich von sich und richtete den Blick aus dem großen Fenster hinaus zu den Schiffsanlegern, bevor er mich eindringlich hilfesuchend anschaute.

»Ich kann nicht mehr, ich schwör’s, ich muss so tierisch, ich ka** mich gleich ein …«, wisperte er mir leise zu – allerdings hörbar genug, dass auch Klara in dem menschenleeren und nahezu stillen Bistro jedes seiner Worte mitbekam. Aufmerksam und mit unübersehbar funkelnden Augen taxierte sie ihn glühend.

Wie feucht es inzwischen in Klaras Höschen geworden war, hätte ich vorausahnen können, wenn mir ihr Desperation-Fetisch nur ansatzweise bekannt gewesen wäre. Den gutaussehenden Alexander aktuell in dieser bittersüßen, unwiderstehlich desperaten Situation zu erleben, kickte sie enorm. Der einzige Wermutstropfen, der sie von einer direkten Annäherung abhielt, war die Tatsache, dass es sich bei dem aufreizend müssenden Mann um den festen Partner ihrer Freundin handelte, was mir und damit der Beibehaltung unserer Frauenfreundschaft extrem zugutekam.

»Dann weiter, wir suchen uns ein anderes Lokal«, beschloss ich zu Alex’ Unterstützung und erhob mich in diesem Augenblick von meinem Sitzplatz. Seufzend und mit sichtlich verkrampft durchgestrecktem Rücken tat mein Freund es mir gleich und auch Klara folgte mir hinaus auf das Gelände des Hafens.

 

Die Möwen zogen über unseren Köpfen ihre Kreise. Mittlerweile schneite es noch heftiger, so dass es uns zunächst nicht möglich war, das öffentliche WC-Häuschen, welches rund fünfzig Meter entfernt stand, auszumachen. Beim Näherkommen sahen wir es jedoch gleichzeitig und erneut war es Alex, der hastig in Richtung erhoffter Kloschüssel davonstürmte.

»Ist es so irre dringend, wie es aussieht, Bente? So krass, dass er gleich die Kontrolle verlieren könnte?«, fragte Klara mich unverhohlener, als sie es wahrscheinlich unter anderen, weniger wollüstigen Umständen getan hätte.

»Ich glaube schon. Eben sagte er, dass er megakurz davor wäre, sich in die Hose zu machen«, entgegnete ich wahrheitsgemäß und erkannte erst inmitten des Sprechens, wie sehr ich ihre Lust mit dem Aufdecken der vertraulichen Offenlegung meines Freundes fütterte.

»Ich weiß, ich hab’s gehört«, offenbarte Klara flüsternd ihre Kenntnis um Alex’ gewaltigen Ka**drang, wobei mir ein weiteres Mal das erregte Blitzen ihrer Augen und das pikante Grinsen um ihren Mund auffiel.

»Und ich bin indirekt schuld daran, weil ich ihn vorhin so angetrieben habe …«, gab ich zerknirscht zu, doch für mein Eingeständnis hatte unser Urlaubsgast kein Ohr übrig. Stattdessen blickte sie Alex wie gebannt nach.

»Ob er es noch rechtzeitig schafft?« Ich antwortete ihr nicht; wie ich zu Recht annahm, war die Frage rein rhetorischer Natur.

 

Außerhalb der üblichen Tourismuszeit nutzt die Stadtverwaltung gern die Gelegenheit, sämtliche Toilettenhäuschen instandzusetzen und zu renovieren. So auch bei dieser WC-Anlage, die mein Freund in höchster Not ansteuerte und bei der er, wie zuvor im Hafenbistro, von einer fest verschlossenen Tür gestoppt wurde.

Mittlerweile waren wir ihm nachgegangen und fanden ihn fassungslos auf das Schild starrend vor, das ihn über die anhaltenden Reparatur-und Modernisierungsarbeiten in Kenntnis setzte. Sowohl das Herrenklo wie auch die Damentoilette waren eine einzige, für ihre Zwecke unbenutzbare Baustelle.

»Was soll der verfluchte Scheiß?«, rief mein Freund in seiner Verzweiflung wütend aus, während er sich krampfartig windend beide Hände auf den Po presste. Er war nicht in der Lage ruhig zu stehen, schaute von mir zu Klara und wieder zurück, bis er mit sichtlich gequältem Gesichtsausdruck aufgeben musste. Seine Züge verzerrten sich stärker; der gesamte Inhalt seines übervollen Darms rutschte heiß in seinen Slip hinein.

Schweigend, mit zusammengebissenen Zähnen stellte er die Beine auseinander, schob die Hände in die Hosentaschen und ließ passieren, was zu verhindern er beim besten Willen nicht länger in der Lage war. Weiße Schneeflocken fielen sanft auf seine schwarze Wollmütze herunter, indessen sich Alex seinem Körper willenlos fügen und geschehen lassen musste, dass er sich hochgradig bloßstellend in unserer Anwesenheit in die Hose ka**te.

 

Während ich versucht war, ihm die Peinlichkeit des direkten Hinsehens zu ersparen, hielt Klara den Blick unverblümt in seine Körpermitte gerichtet. Da sie in meiner unmittelbaren Nähe stand, hörte ich ihr Keuchen und das leise Stöhnen, das sie von sich gab, als kaum sichtbarer Dampf von Alex’ heißgefüllter Unterhose durch den Stoff der Jeans hindurch aufstieg. Ohne dass ich es wollte, schaute ich zusätzlich zu ihrem Schritt hinunter und sah, dass die rechte Hand zwischen ihren Schenkeln lag und sie die Finger betont unauffällig, aber in diskretem Rhythmus rieb. Sie wurde schneller und bei ihrem nächsten, weniger dezentem Stöhnen biss sie sich auf die Unterlippe.

Oh Gott, sie masturbiert, schoss es mir in den Kopf, und ich glaube, sie hat in diesem Moment einen Orga**us! Ich spürte, wie meine Wangen sich bei dieser Erkenntnis rot verfärbten und mein Herz kräftiger zu schlagen begann. Konnte es wirklich sein? Und was war es, das sie so gewaltig stimulierte? Es ging nicht anders: Ich war so nah dran und hatte es derart hautnah mitbekommen, dass ich sie einfach fragen musste:

»Sag mal«, setzte ich behutsam an, »kann es sein, dass du gerade gekommen bist?« Nun war es an Klara, bis unter die Haarwurzeln zu erröten und auch Alexander kam einen Schritt näher. Der würzige Geruch, der von seinem Schoß aufstieg, verriet unverkennbar, was ihm in absoluter Machtlosigkeit widerfahren war.

 

Sichtlich verlegen, mit hochrotem Kopf und einem ertappten Lächeln auf den Lippen blickte sie zuerst zu Boden und danach sowohl Alex als auch mir geradewegs in die Augen.

»Leugnen hat wohl keinen Zweck, wie?« Kopfschüttelnd und nach wie vor höchst irritiert erwiderte ich den Blickkontakt. Alexander hielt ihm ebenfalls stand, was Klara dazu bewog, uns um Verzeihung zu bitten, und gleichzeitig einige erklärende Worte abzugeben. Hierbei wich das beschämt-süße Lächeln nicht aus ihrem Gesicht:

»Bitte entschuldigt, es ist einfach über mich gekommen. Ich weiß auch nicht, es macht mich so unheimlich an, wenn ein Mann nötig zum Klo muss. Egal, wer er es und ob es sich ums große oder kleine Geschäft handelt … Und je dringender, desto besser. Es tut mir leid, falls ich deine Gefühle damit verletzt haben sollte, Alex, aber bevor ich richtig begriffen hatte, was ich tat, war es schon passiert.« Ein breites Grinsen überzog das Gesicht meines Freundes:

»Keine Sorge …« Zum ersten Mal an diesem Tag sah ich ihn lachen. Hauptsächlich von der gigantischen Lust Klaras geschmeichelt, doch wenigstens schien sich seine Stimmung trotz des schamvollen Unfalls gebessert zu haben. Mir hingegen reichte die Erkenntnis, dass sich die Erregung meiner Freundin einzig auf die kolossale Notlage meines Partners bezogen hatte und nicht auf ihn als Person. Das war okay für mich. So stand nicht nur der verdienten Tasse Kaffee bei uns zu Hause, sondern auch einer gemeinsamen, unbeschwerten Urlaubswoche zu dritt nichts mehr im Wege.

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