Manchmal … (1) – Welch unerwartete Wendung ein Tag nehmen kann (Kurzgeschichte)

Manchmal … (1)
Welch unerwartete Wendung ein Tag nehmen kann

Teil 1 von 3

Von Joe Water

Kurzgeschichte, erschienen am 15.08.2016

Frau ohne BH in Businee-Kostüm

Es gibt Tage, an denen sollte man einfach im Bett bleiben, sich die Decke über die Ohren ziehen und weiterschlafen.

 

Nach dem Aufwachen hörte ich, wie seit Wochen, den Regen vor dem Fenster plätschern. Im Schoß einer attraktiven Frau wäre mir dieses Geräusch erheblich lieber gewesen, außerdem löste es bei mir einen gewissen, wohlbekannten Drang aus. Also müsste ich doch wie üblich aufstehen, frühstücken und im Anschluss zur Arbeit gehen.

 

Auf dem Weg ins Bad schaltete ich den Kaffeeautomaten ein und fütterte die kleine, schwarze Katze, die ich von Freunden zur Pflege da hatte. Meine Blase drückte enorm. Sollte ich ihr vielleicht schon hier nachgeben und ein bisschen in die Trikot-Schlafhose laufen lassen? Reif für die Wäsche war sie ohnehin, ich müsste nur aufpassen, es nicht zu übertreiben, um nicht noch den Boden wischen zu müssen.

Okay, ein wenig ließ ich heraus. Auch zwischen dem Rasieren und Zähneputzen gab ich immer wieder ein paar Tropfen frei. Viel passte nicht mehr hinein, sonst hätte der Stoff der Hose kapituliert – der Fleck wurde permanent größer, sah schon recht passabel aus. Inmitten dessen machte ich wohl eine ungeschickte Bewegung, in der ich für einen Moment die Kontrolle verlor und mir ein beträchtlicher Schwall in die Schlafhose schoss. Mist, jetzt tropft es doch auf den Badezimmerteppich, fuhr es mir durch den Kopf. Ein weiterer Grund, den heftigen Pinkeldrang erneut zu unterdrücken.

 

Die Zahnpflege war beendet, nun konnte ich unter die Dusche gehen. Als ich mich der Duschkabine zuwandte, spürte ich, dass ich es zu lange hinausgezögert hatte und die Kontrolle verlor. Beim Hineinsteigen ergab ich mich dann meinem Schicksal, und da die Hose bereits angefeuchtet war, strömte es mir augenblicklich die Beine hinunter und verteilte sich letztendlich doch auf dem Badezimmerteppich.

Genüsslich ließ ich es weiter laufen. Nachdem nichts mehr kam, schaute ich mir die Bescherung an. War doch irgendwie geil, auch wenn jetzt alles nass ist, schmunzelte ich in Gedanken. Also den Badvorleger und die Schlafklamotten in die Waschmaschine gegeben, ein bisschen aufgewischt und ab unter die Dusche.

 

Inzwischen war der Kaffee fertig – schnell eine Tasse davon hinuntergestürzt und zur Arbeit gehetzt.

Der Tag war angefüllt mit Tätigkeiten, die nicht sonderlich spannend waren und so dachte ich mittendrin darüber nach, wie ich mir den Abend angenehm gestalten könnte. Wasserspiele hatte ich ja am Morgen schon gehabt und etwas anderes fiel mir absolut nicht ein. So ging auch dieser triste Arbeitstag endlich zu Ende, und ich startete in den Feierabend, um noch einiges an Einkäufen zu erledigen.

 

Im Supermarkt erblickte ich das hübsche Mädel, das vor kurzem in die Wohnung unter mir eingezogen war. Leider war es mir bisher nicht gelungen, Kontakt zu ihr aufzunehmen.

Dies sollte sich an jenem Tag ändern, denn an der Obstwaage stehend wechselten wir ein paar erste, belanglose Worte miteinander. Ich stellte mich ihr als Joe vor und sie nannte mir ihren Namen: Sarah. Danach verloren wir uns aus den Augen, doch nur bis zur Kasse, an der wir uns zum zweiten Mal trafen. Ich entdeckte sie vor mir in der Schlange. Eine reizvolle Frau, dachte ich und ertappte mich dabei, dass ich ihre Kehrseite ausgiebig betrachtete. Sie schien nervös zu sein, doch dafür, so wähnte ich rational, würde es schon seinen Grund geben.

Langsam ging es voran. Sarah packte ihren Einkauf hektisch auf das Kassenband. Hm, schoss es mir durch den Kopf, als ich ihre Beinbewegungen beobachtete, sie wird doch nicht etwa dringend zur Toilette müssen? Hiernach entfernte sie sich jedoch relativ gefasst und entschwand meinem Blick.

 

Als auch ich es endlich geschafft hatte, zu bezahlen und den Laden zu verlassen, war von ihr weit und breit nichts mehr zu sehen.

Entsprechend gefrustet fuhr ich nach Hause und lenkte den Wagen die geschwungene Zufahrt hinunter in die Tiefgarage. Und was soll ich sagen? Wer parkte dort drei Autos entfernt und räumte aus? Sarah. Bisweilen muss man halt doch ein bisschen Glück haben.

„Hallo“, begrüßte ich sie, „freut mich, dich nochmals zu sehen.“ Sie schaute auf, wirkte jedoch irgendwie abwesend und erwiderte meinen Gruß nur knapp.

Da sie viel zu tragen hatte, bot ich ihr meine Hilfe an.

„Das wäre nett!“, bekam ich zur Antwort. Also schnappte ich mir die voll beladene Kiste und ging gemeinsam mit ihr zum Aufzug. Allerdings konnte von Gehen bei ihr nicht die Rede sein, sie stakste mehr, als dass sie lief.

 

Wir stiegen in den Fahrstuhl ein, sie drückte den Knopf mit der Drei und nach einem kurzen Ruck der Kabine setzte er sich in Bewegung.

Wie gewünscht stoppte er wenig später in der dritten Etage. Da ich nicht aufdringlich sein wollte, stellte ich die Einkaufskiste neben ihre Tür, verabschiedete mich und wünschte ihr noch einen schönen Abend.

Eine Antwort erhielt ich nicht, aus den Augenwinkeln aber sah ich, wie Sarah gehetzt in ihrer Handtasche kramte.

 

Als ich eine Treppe höher stieg verlor ich sie aus den Augen, doch während ich im darauffolgenden Moment meine eigene Wohnungstür aufschloss, hörte ich die neue Nachbarin weinerlich fluchen.

„Mist!“, gab sie gequält von sich. Ich stellte meine Tüte ab, trat an das Geländer und schaute nach unten.

„Was ist denn?“, fragte ich. Erst passierte nichts, dann vernahm ich ihre verzweifelten Worte:

„Ich hab meinen Schlüssel auf der Arbeit liegen lassen.“ Es folgte eine kurze Pause, dann fuhr sie kleinlaut fort:

„Und jetzt muss ich ganz nötig aufs Klo“.

 

In der Zwischenzeit war ich bei ihr angekommen, griff mir ihre Einkäufe und schlug vor:

„Du kannst bei mir zur Toilette gehen und dann sehen wir weiter.“ Während ich noch sprach, strebte ich bereits der Treppe entgegen. Mit einem Blick über die Schulter überzeugte ich mich davon, ob sie wirklich nachkam. Und tatsächlich, mit zusammengedrückten Beinen beeilte sie sich, mir die Stufen hinauf zu folgen, was ihr sichtlich Probleme bereitete. Am liebsten hätte ich sie noch ein bisschen zappeln lassen, doch so gemein bin ich nicht.

 

Meine Tür stand bereits offen. Nacheinander gingen wir hindurch und ich teilte ihr mit, dass sich hinter der zweiten Tür auf der rechten Seite das WC befinden würde.

Mit steifen Schritten eilte Sarah darauf zu, öffnete die Tür und erschrak heftig. Von einem lauten Scheppern begleitet sprang die junge Katze heraus. Oh, die musste ich in der Früh versehentlich im Badezimmer eingesperrt haben, resümierte ich. Meine Nachbarin stand wie erstarrt da; von ihrem süßen Po abwärts bahnte sich ein nasses Rinnsal seinen Weg, floss die Beine entlang bis in die Schuhe. Der Schreck hatte bei ihr wohl alle Dämme gebrochen, was mir außerordentlich gefiel.

 

Ich legte die Hand auf ihre Hüfte, drehte sie zu mir herum und nahm sie fest in die Arme. Ganz eng zog ich sie an mich heran. Zu Beginn wehrte sie sich unsicher, dann aber gab sie sich verschämt hin.

Da sich mein Bein nun direkt zwischen ihren Schenkeln befand, spürte ich voller Genuss die Wärme, die sich merklich ausbreitete. Plötzlich aber schien ihr bewusst geworden zu sein, welch nasser Unfall ihr soeben passiert war und sie stieß mich aufgewühlt zurück.

„Spinnst du?“

„Wieso, weil ich dich in den Arm nehme, um dich zu trösten?“

„Ich mach mir in die Hose, du gehst darüber hinweg, als ob nichts wäre, und umarmst mich auch noch? Das macht man nicht!“

Mit einem Lächeln erkläre ich ihr, dass ich nicht ‚man‘ wäre, sondern Joe und dass nasse Erlebnisse wie dieses mein Fetisch sind. Ungläubig schaute sie mich an.

„Fetisch?“, wiederholte sie, „Das soll ein Fetisch sein? Komische Art. Von SM-Spielen, Bondage und solchen Dingen hab ich ja schon gehört, aber in die Hose pinkeln?“

„Ja“, erläuterte ich weiter, „es gibt da so einige Spielarten von NS.“ Sofort unterbrach sie mich:

„NS?“

„Bedeutet Natursekt, so wird es in dem Bereich genannt, teilweise auch Wassersport. Es unterscheidet sich, da es eine Vielzahl von Abwandlungen gibt. Zum Beispiel das Pinkeln in bekleidetem Zustand, das extreme Einhalten, bis es nicht länger geht, den warmen Sekt aus der Quelle zu trinken und noch vieles mehr.“

Ihr Blick sprach Bände.

„Verrückt … und du bist so einer?“ Hierbei spielte allerdings ein Lächeln um ihre Lippen, wie ich beruhigend feststellte. Was blieb mir anderes übrig als zustimmend zu nicken und mir ihre Jeans noch einmal ausgiebig anzuschauen. Wie herrlich nass sie war …

 

Übergangslos fiel Sarah ein, weshalb ihr das Missgeschick überhaupt geschehen war und sie fragte mich, ob sie mein Telefon benutzen dürfte, um den Schlüsseldienst anzurufen.

„Kein Problem“, gab ich zurück, „doch vorher solltest du die klitschnasse Hose und was sonst noch tropft, ausziehen.“

„Und dann?“, fragte sie skeptisch, „Ich kann doch nicht nackt bei dir herumlaufen.“

„Können schon, ich hätte nichts dagegen“, erwiderte ich verschmitzt grinsend, „aber ich gebe dir gern etwas von mir.“

Im nächsten Moment streifte sie sich die Jeans herunter, wobei mein Blick direkt auf ihren knappen String fiel. Ein heißes Teil und so geil durchnässt. Scheinbar hatte sie jede Hemmung vor mir verloren, da sie das scharfe Wäschestück nun ebenfalls herunterzog. Nur zu gern hätte ich die Hand ausgestreckt und sie berührt – sie war glatt rasiert, wie es mich am stärksten reizte. Noch konnte ich mich jedoch zurückhalten, doch für wie lange?

Im Schlafzimmer reichte ich ihr eine Jogginghose, die ihr glücklicherweise passte und mit der sie sogleich ihre sinnliche Nacktheit bedeckte.

 

Schnell war die Nummer eines Schlüsseldienstes gefunden. Nach dessen Auskunft würde es aber noch circa eine Stunde dauern, bis er eintreffen könnte. So hieß es also warten.

 

„Magst du etwas trinken? Kaffee oder Tee?“, fragte ich.

„Gern, Tee ist mir lieber. Ähm …“

„Ja?“

„Du hast mich neugierig gemacht …“

„So? Und worauf?“, wollte ich wissen, während ich den Tee vorbereite.

„Dieses NS … Machst du das öfter, und wenn ja, was interessiert dich daran am meisten?“

„Ich zeige dir gerne ein paar Bilder oder Videos davon, wenn du möchtest.“

 

Als der Tee fertig war, setzten wir uns vor den PC. Grad wollte ich die entsprechenden Seiten aufrufen, da läutete dummerweise schon der Schlüsseldienst.

„Aufgeschoben ist nicht aufgehoben“, versprach Sarah zur Verabschiedung und begleitete den Mann zu ihrer Wohnung hinunter. Wenn der wüsste, was sie drunter trägt, besser gesagt, nicht drunter trägt, dachte ich zweideutig grinsend.

 

Rasch hatte er ihr die Wohnung aufgesperrt. Nachdem Sarah bezahlt hatte, kehrte sie noch einmal zu mir nach oben zurück.

„Zum Dank lade ich dich für heute Abend auf einen kleinen Imbiss zu mir ein. So gegen zwanzig Uhr, bis dann!“ Hatte sich da etwa ein verräterisches Grinsen in ihrem Gesicht abgezeichnet? Doch bevor ich länger darüber nachdenken konnte, war sie schon wieder in ihre Etage hinunter geflitzt.

 

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