Partyscherz mit Folgen – Die WC-Tür fest verschlossen (Kurzgeschichte)

Partyscherz mit Folgen
Die WC-Tür fest verschlossen

Dritte Geschichte aus dem Buch „Lustvoll pinkeln“

Von Rebecca Valentin

Kurzgeschichte, erschienen am 24.11.2018

VG Wort
Gesellige Runde mit Weingläsern

Niemals hätte ich geglaubt, dass ich mir als erwachsene Frau wieder in die Hose pinkeln würde. Und doch ist es tatsächlich geschehen. Und was noch ungewöhnlicher ist: Obwohl es blamabel für mich war und ich mich geschämt habe, war es in Sachen Liebe das Beste, das mir passieren konnte.

 

Wir feierten den Geburtstag eines Freundes in dessen Wohnung. Zwar boten seine kleinen Räume gerade mal ausreichend Platz für ein paar zusätzliche Stühle, doch tat dies der Gemütlichkeit keinen Abbruch. Ganz im Gegenteil. Ein Dutzend Leute und ich hatten Salate, Dips und Baguettebrot mitgebracht, die zusammen mit den Getränken auf der Arbeitsplatte der engen Küche zum Verzehr bereitstanden. Die Stimmung war hervorragend, alle amüsierten sich prächtig, lachten, redeten und tranken ausgelassen. Das Bier floss in Strömen, auch an Mischgetränken und Sekt mangelte es nicht, die reichhaltig genossen wurden.

Als meine Blase sich zum ersten Mal meldete, dachte ich mir noch nichts dabei. Ich schenkte mir von dem halbtrockenen Schaumwein nach und war bald in eine Plauderei mit einem ehemaligen Schulfreund vertieft, in der wir Erinnerungen austauschten und uns über einstige Lehrer und gemeinsame Bekannte unterhielten. Idealerweise lief im Hintergrund Musik aus den 80er Jahren, die die entsprechende Kulisse schaffte.

 

Die Stunden vergingen wie im Flug; beiläufig süffelten wir in dieser Zeit ein Glas nach dem anderen. Wenn eine Flasche geleert war, beschafften wir eine weitere, mit der wir fröhlich auf die Ära unserer Schulzeit anstießen.

Nicht lange und in meinem Unterbauch drängte es zunehmend stärker. Ich begann mit dem Po auf dem Stuhl zu hibbeln, was meinen Körper vorübergehend ablenkte. Markus fiel es auf:

„Es ist der Sekt, was?“, fragte er lachend, was ich ihm nickend bestätigte.

„Ich merke ihn auch schon ziemlich“, gab er übereinstimmend zu, was uns zum nächsten Thema, den Schulklos, brachte, in welches wir uns genauso vertieften, wie in die vorherigen.

Irgendwann ließ sich der Aufruhr meiner Harnblase jedoch nicht mehr ignorieren und auch Markus wurde deutlich unruhiger. Er hielt die Füße in Bewegung und drückte sich nicht selten die Finger in den Schritt. Er tat, als geschähe es zufällig, doch ich bemerkte es dennoch. Da auch ich es kaum noch einhalten konnte, war ich für Zeichen wie diese höchst sensibilisiert.

„Nun muss ich aber doch mal pieseln gehen …“, entschuldigte ich mich bei meinem unterhaltsamen Gesprächspartner und eilte für eine kurze Unterbrechung in Richtung Bad.

 

Leicht beschwipst hastete ich den Flur entlang. Mittlerweile war es enorm dringend. In Anbetracht unserer anregenden und sehr lustigen Unterhaltung hatte ich den Gang zur Toilette bis zuletzt hinausgezögert, nun allerdings würde er sich unter keinen Umständen länger aufschieben lassen.

Dort angekommen musste ich zu meinem Schreck feststellen, dass die WC-Tür verschlossen war. Dies erklärte die Ansammlung der Partygäste, die teilweise mit überkreuzten Beinen davor standen und auf das Herauskommen desjenigen warteten, der sich seit geraumer Zeit auf dem Klo aufhielt.

Wer es wohl sei und warum er nicht endlich aufschlösse, wurde in die Runde gefragt. Einige spekulierten, dass es sich angesichts der Dauer um ein größeres Geschäft oder volltrunkenes Erbrechen handelte, andere mutmaßten, dass sich im ungünstigeren Fall zwei Fetenbesucher zu spontanem Sex entschlossen haben könnten, und dieser sich möglicherweise ewig hinziehen würde.

 

Die Menge klopfte beharrlich an und rüttelte mehrmals am Türgriff doch nichts tat sich. Einer legte das Ohr ans Türblatt und lauschte, wandte sich jedoch gleich wieder kopfschüttelnd ab.

„Es ist nichts zu hören“, verlautbarte er.

„Natürlich nicht …“, regte sich eine blonde, jüngere Frau verstimmt auf, „wenn ich da drin vög**n würde, hätte ich nach der Entdeckung auch keine Ambitionen, einen Mucks von mir zu geben.“ Sie zwängte ihre Hand zwischen die zusammengepressten Schenkel, was ich ebenfalls tat. Auch ich konnte meine Blase nur noch schwer kontrollieren. Ein Gefühl, das alle Gäste, die nach Stunden des Trinkens und Feierns mit irrsinnigem Druck vor der Toilettentür standen, gemeinsam hatten: Vor dem ersehnten Ziel war das Pinkelnmüssen um ein Vielfaches schlimmer geworden. Als wären unsere Körper bereits auf das erwartete Wasserlassen eingestellt, verstärkten sie den Drang noch einmal erheblich. So auch bei mir. Ich hielt es kaum mehr aus, verzweifelt spürte ich, dass sogar das Zuhalten mit den Fingern keine Erleichterung brachte.

Im Hintergrund sah ich für einen kurzen Moment Markus auftauchen. Gerade wollte ich ihm signalisieren, wie wenig erfolgversprechend es war, sich hier anzustellen, da verschwand er schon wieder aus meinem Sichtfeld.

 

Die Blondine war absolut desperat, sie tänzelte mit zusammengekniffenen Beinen herum, doch ich bin mir sicher, behaupten zu können, dass ich wesentlicher übler dran war. Durch die gewaltigen Mengen des treibenden Sekts und das quälende Ausharren vor der verriegelten Tür war mein Druck dermaßen angestiegen, dass ich wimmernd auf der Stelle hüpfte. Hätte ich es nicht getan, wäre es unweigerlich aus mir herausgelaufen. Ich musste so wahnsinnig nötig, dass ich nichts lieber auf der Welt wollte, als endlich zu pinkeln. Jeder Muskel meines Unterleibs brannte und krampfte.

Die umstehenden Menschen rissen weiterhin an der Klinke und hämmerten verärgert gegen die Tür. Selbst der Gastgeber war machtlos, auch ihm blieb nicht mehr, als lautstark die Freigabe des Badezimmers zu verlangen. Maßnahmen, die mir nicht weiterhalfen. Ich wusste, würde ich auch nur eine weitere Sekunde wartend hier verbringen, gäbe es mit Sicherheit eine nasse Hose.

 

Mit verbissen zusammengehaltenen Schenkeln eilte ich zurück in Richtung Wohnzimmer. Ich brauchte dringend ein Gefäß, in das ich in meiner Not hineinpullern konnte. Eine Vase oder etwas Ähnliches. Ich würde sie dem Hausherrn ersetzen; Preis und Wert waren mir in diesem Augenblick gleichgültig.

Bereits auf dem Weg dahin verlor ich die ersten Tropfen. Sie rannen mir unaufhaltbar aus der Harnröhre heraus, benetzten den feinen Stoff meines Höschens. Oh Gott, es läuft schon, fühlte ich mit aufsteigender Panik und beschleunigte die Schritte.

Jetzt aber schnell, spornte ich mich an und wollte gerade den Raum betreten, da erblickte ich durch den offenstehenden Spalt der Tür, dass Markus dieselbe Idee gehabt hatte, wie ich. Sprachlos und in allergrößter Pinkelnot schaute ich zu ihm herüber und sah, dass er seinen Schw**z aus Jeans und Unterhose hervorgeholt hatte und ihn nun in der rechten Hand hielt. Die Linke umfasste eine leere Mineralwasserflasche, auf deren Öffnung er hektisch die schlitzförmige Mündung der Eichel drückte.

Als mein Blick sofort darauf den hellgelben Strahl erfasste, der unmittelbar nach Anlegen der Flasche aus der Spitze seines Penis’ hervorschoss und hart auf den Flaschenboden prasselte, war es um meine Selbstbeherrschung geschehen. Ich hatte keine Chance – so sehr ich auch versuchte, die Fülle übersprudelnden Urins in mir zu behalten, es wollte mir nicht gelingen. Zeitgleich mit Markus, dessen heiße Fontäne die Innenwände der Glasflasche beschlagen ließ, pinkelte auch ich drauflos. Zu meinem Unglück hatte ich jedoch kein Behältnis griffbereit, so dass mir der gesamte Inhalt der Blase in die Kleidung strömte.

 

Obwohl ich den Moment des Loslassens als wunderbar befreiend empfand, war mir das Einpinkeln der Hose doch peinlich. Geknickt schaute ich an mir herunter – die Jeans wurde nass und nasser, zu Beginn lediglich im Schritt, später dann an den Innenseiten der Oberschenkel bis hinunter zu den Schuhen. Selbst meine Strümpfe sogen sich voll, von meinem Höschen ganz zu schweigen, das mir klitschnass und warm am Hintern klebte. Die feuchten Spuren glänzten; ein charakteristischer Duft breitete sich aus.

Noch immer stand ich in der halbgeöffneten Wohnzimmertür, gefangen in einem Wechselbad der Emotionen. Auf der einen Seite genierte ich mich wie nie zuvor und auf der anderen spürte ich grenzenlose Erleichterung.

 

Nachdem auch Markus’ kräftiger Strom versiegt war und er sein Glied zurück in Jeans und Slip geschoben hatte, trat ich zu ihm ins Zimmer. Soeben drehte er den Schraubverschluss auf die gutgefüllte Flasche, als er mich näherkommen sah. Bevor er mir aber ins Gesicht blickte, wurde sein Auge unweigerlich von den tropfnassen Hosenbeinen angezogen, die wie eine zweite Haut an meinen Schenkeln hafteten.

„Ach herrje, Tanja!“, sagte er mitfühlend, stellte die Flasche ab und nahm mich, als ich ihn erreicht hatte, in seine Arme.

„Der Lokus ist dauerbesetzt, hm? War mir auch aufgefallen.“ Ich lehnte meinen Kopf an seine Schulter, was sich sehr angenehm anfühlte. Irgendwie richtig, als wäre ich angekommen.

„Daran bist nur du schuld …“, neckte ich ihn liebevoll. Meine gute Laune kehrte zurück; ihn dank meiner triefnassen Jeans derart nah zu spüren war das Highlight des Abends. Lachend legte er die Hände an mein Gesicht und hob es zu seinem empor. Der Gedanke, dass er vor wenigen Augenblicken noch seinen Penis mit ihnen gehalten hatte, störte mich nicht im geringsten. Ein wenig erregte es mich sogar, was nicht zuletzt daran lag, dass er sich, was die Ausmaße seines Geschlechts anging, nicht zu verstecken brauchte.

„Was? Wieso denn ich?“, erkundigte er sich erstaunt. Von seinem Lachen angesteckt, erklärte ich:

„Weil ich dir von der Tür aus zugeschaut habe, als du diese typisch männliche Lösung für das Problem gefunden hattest. Boah, wie lange und laut du gepinkelt hast … Und bei mir war es doch schon so nötig. Glaubst du, dass ich es da noch länger zurückhalten konnte?“

„Du hast mir zugesehen?“ Ich nickte.

„Von Anfang bis Ende?“ Wieder bejahte ich seine Frage. Ein betretenes Grinsen überzog sein Gesicht.

„Angeber!“, half ich ihm humorvoll aus der Situation.

„Ach Quatsch, das ist mir eher ein bisschen …“

„Was soll ich denn sagen?“, fiel ich ihm schmunzelnd ins Wort und deutete mit dem Kopf hinunter auf meine durchfeuchtete Jeans.

 

Ohne ein weiteres Wort beugte er sich zu mir herunter. Erwartungsvoll schloss ich die Augen und spürte soeben seine Lippen weich auf meinen, als es in diesem Moment lautstark durch die Wohnung tönte, dass das WC wieder frei sei. Ähnlich geräuschvoll, jedoch von erkennbarem Witz durchzogen, fügte das Geburtstagskind an, dass der Spaßvogel, der das Klosett abgeschlossen und den Schlüssel versteckt hatte, mit einer schonungslosen, der Untat angemessenen, Maßregelung zu rechnen habe.

Wir ließen voneinander ab und blickten uns verdutzt an. Ein Scherz war es also gewesen – damit hatte keiner von uns und den übrigen Partybesuchern gerechnet.

Aus der Küche und vom Flur hörten wir verschiedene Rufe und Stimmen, in denen sich sogleich erheiternd über die Möglichkeiten zur Bestrafung ausgelassen wurde. Hinter der Tür des Wohnzimmers jedoch war ich auf dem besten Wege, mich rettungslos in den Mann, den ich eben noch herzhaft in eine Flasche pinkeln sah, zu verlieben.

 

Nein, ich verlangte keine Schelte für den Verursacher, stattdessen hätte ich ihm gern ein Lob für seine Idee ausgesprochen, da der verfängliche Rahmen unserer Notlagen gewiss zu einer Annäherung zwischen uns beigetragen hatte. Dies gab ich allerdings vorerst nicht preis, zu gern wollte ich die Magie dieses besonderen Augenblicks auskosten. Sie setzte sich zu meiner Begeisterung darin fort, dass Markus angesichts meines nassen Dilemmas vorschlug, die Feier ganz privat bei ihm zuhause weiterzuführen.

„Sekt habe ich genauso da, außerdem wohne ich gleich um die Ecke. Und ganz sicher lässt sich in den Abgründen meines Kleiderschranks eine trockene Hose für dich finden.“ Falls ich die heute Abend überhaupt noch brauchen sollte, ergänzte ich insgeheim und nahm seine Einladung freudestrahlend an.

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