Rollenspiel – Der feuchte Wunsch ihres Freiers (Kurzgeschichte)

Rollenspiel
Der feuchte Wunsch ihres Freiers

Von Magenta König

Kurzgeschichte, erschienen am 25.07.2017

VG Wort
Frau mit Minirock steht in der Kälte, kleine Schneeflocken fallen

Sie fröstelte; eine Gänsehaut überzog ihren Körper. Der kalte Wind blies um die Ecken und zu ihrem Bedauern waren die Temperaturen von den angekündigten 18 Grad Celsius noch weit entfernt. An einem Abend wie diesem war es kaum zu glauben, dass es schon Mitte Mai war. Sie zog ihre Jacke, die dieselbe Länge wie ihr extrem kurzer Minirock hatte, fester um sich. Ungeduldig trat sie von einem hohen Absatz auf den anderen. Solche Schuhe sorgten für einen sexy Gang, unbestritten, doch bequem waren sie nicht; ungünstig für Gelegenheiten, bei denen sie lange stehen musste. Dass hier aber auch so gar nichts los war … Die Straße schien wie leergefegt. Zugegeben, es war noch früh und es war nicht die beliebteste Gegend, in der sie sich auf ihrem Posten befand, aber man konnte Glück haben. Hatte sie heute Glück?

 

Eine frierend verbrachte Viertelstunde später, als sich ihre Beine in den hauchdünnen Strumpfhosen längst wie Eiszapfen anfühlten, hielt ein dunkelroter Wagen neben ihr. Mittelklasse, wie sie mit einem taxierenden Blick feststellte, noch dazu ein japanisches Modell.

Sie beugte sich zu dem Fenster, das heruntergelassen wurde, vor. Und bevor sie etwas sagen oder das Fahrzeuginnere näher in Augenschein nehmen konnte, wurde sie schroff gefragt, ob 200 Euro in Ordnung wären. Sie war erstaunt, so viel bekam sie ansonsten nicht geboten. Sie musterte das Gesicht des Mannes. Hinter der ruppigen Stimme sah sie einen Durchschnittsmann, der haargenau zu seinem Durchschnittsauto passte. Runde Nickelbrille, freundliche, weich geschnittene Gesichtszüge, grauer Pullover. Obendrein meinte sie, eine gewisse Schüchternheit und Unsicherheit aus seiner Stimme herauszuhören, die so gar nicht zu der forschen Frage zu passen schien. Mit einem Kopfnicken signalisierte sie ihm, dass der genannte Betrag okay wäre.

Sie ging um den Wagen herum und nahm auf dem Beifahrersitz Platz. Der Innenraum war angenehm beheizt und peinlich sauber. Wohlig versuchte sie, ihre durchgefrorenen Glieder zu entspannen. Als er anfuhr, teilte der Mann ihr kurz angebunden und immer noch seltsam aufgesetzt klingend mit, dass er für diesen Preis selbstverständlich einige Sonderwünsche habe. Sie schaute ihn an und fragte sich, worauf sie sich da bloß eingelassen hatte. Doch bei einem sanftmütig und harmlos wirkenden Typen wie ihm konnte es wohl nichts allzu Exotisches oder gar Gefährliches sein. Den Rest der Fahrtstrecke schwieg er beharrlich.

 

Etwas später hielt er in der Auffahrt eines hübschen Einfamilienhauses in gediegener Wohnsiedlung und schaltete den Motor aus. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass er sie mit zu sich nach Haus nehmen würde, aber okay, wenn es ihm gleichgültig war, was die Nachbarn dachten …

Sie verließ das Auto und folgte ihm zur grün gestrichenen Haustür. Er blickte sie noch immer nicht an. Irgendwie machte er einen ausgesprochen aufgeregten Eindruck, darüber konnte auch die gespielte Coolness nicht hinwegtäuschen. Fast wären ihm die Schlüssel aus der Hand gefallen, aber im letzten Moment gelang es ihm doch, die Tür für sie zu öffnen.

 

Im Flur zog er sich sogleich die Schuhe aus und ging auf Strümpfen voraus in den hinteren Teil des Hauses. Sie musste sich ein Lachen verkneifen, denn nur mit Socken an den Füßen stieg sein Sex-Appeal nicht gerade in schwindelnde Höhen. Doch anscheinend war er ein Gewohnheitstier und überaus ordentlich. Sie behielt ihre Pumps allerdings an, hängte lediglich die warme Jacke an den dafür vorgesehenen Garderobenhaken. Dann folgte sie ihrem Gastgeber. Ihre Absätze klapperten laut über den Boden des Eingangsbereichs.

 

In seinem Wohnzimmer standen zwei Gläser bereit und im Eiskühler wartete eine Flasche Sekt. Daneben lagen 200 Euro auf dem Tisch; vier Fünfziger, fächerförmig ausgebreitet. Oh ja, der Herr hatte sich scheinbar gut vorbereitet. Nach wie vor amüsiert nahm sie das gefüllte Sektglas und trank einen Schluck. Nachdem sie nun obenherum nur mehr mit einer sehr aufreizenden und weit ausgeschnittenen Bluse bekleidet war, fiel es ihm offensichtlich noch schwerer, ihr in die Augen zu sehen – deutlich erkennbar hing sein Blick an den gut sichtbaren Ansätzen ihrer Brüste.

 

Als sie entschlossen auf ihn zuging, wich er einen Schritt zurück. Warum war er nur so nervös? Irgendwie fand sie ihn und sein Verhalten total schnuckelig. Er räusperte sich, ehe er zu sprechen anfing:

„Der Sonderwunsch, du erinnerst dich?“

„Ja, was darf’s denn sein, Süßer?“, fragte sie in Erwartung eines so originellen Wunsches wie: 'Mach es mir mit dem Mund’ oder Ähnlichem.

„Ich möchte, dass du dir in die Hose pinkelst, und danach will ich mit dir schlafen … ähm, in die Strumpfhose, ich meinte den Rock …“, korrigierte er das Gesagte aufgeregt. Seine Tonlage klang zu hoch und etwas atemlos. Sichtlich gespannt erwartete er ihre Reaktion. Erstaunt schaute sie ihn an.

„Ich soll bitte was?“ Sie war völlig irritiert. Hatte sie ihn richtig verstanden?

„Pinkeln. Jetzt. Hier. Ohne vorher etwas auszuziehen.“ Und bevor sie irgendwelche Einwände erheben konnte, fügte er hinzu:

„Du wirst verdammt gut dafür bezahlt, also ziere dich nicht.“

Recht hatte er und was war schon dabei? Sie bemühte sich, ihre Verblüffung zu verbergen. Auf eine solche Idee wäre sie im Traum nicht gekommen und der Gedanke erschien ihr eher ungewöhnlich als schlimm. Zwar musste sie in diesem Moment nicht unbedingt dringend, doch ein wenig würde sie wohl laufen lassen können. Sie sah an sich herunter. Und das wollte er tatsächlich? Einfach so? Dürfte sie es hier tun? Auf den hellen Fliesen im Wohnzimmer?

Sie sah in sein rundliches Gesicht, aus dem er sie nun wie gebannt anstarrte. Er wartet, dass ich es mache, erkannte sie und versuchte, sich zu entspannen. Sofort hielt ihr Körper mit allem, was sie jemals über gutes Benehmen gelernt hatte, dagegen. Das gehörte nun wirklich nicht zu ihren üblichen Gebräuchen. Und was würde überhaupt hinterher mit den nassen Klamotten geschehen? Ihren Schuhen? Egal, 200 Euro waren eine Menge Geld und sie wusste bereits, was sie damit alles anfangen könnte.

„Na, was ist nun?“, hörte sie den Hausherrn ungeduldig nachfragen. In seiner Stimme lag unverkennbare Erregung.

„Es wird schon“, vertröstete sie ihn um ein paar Sekunden und beruhigte sich gleichzeitig selbst. Sofort probierte sie noch einmal, ihren Blasenmuskel zu lockern, und spürte diesmal, dass es besser klappte. Sie atmete tief ein. Kitzelnd floss der Urin ihre Harnröhre hinab und lief der kleinen Öffnung entgegen. Fast hätte sie dem Impuls nachgegeben, den warmen Strom wieder anzuhalten, doch sie konzentrierte sich auf den Wunsch ihres Freiers und fühlte, wie die ersten Tropfen ihren knappen Slip befeuchteten.

 

Er bemerkte, wie sich ihr Gesichtsausdruck veränderte, und kniete sich unmittelbar vor sie. Nun bildete sich ein dünnes Rinnsal, das am linken Oberschenkel innerhalb der Strumpfhose herablief. Es war ein überraschend angenehmes Gefühl, verbunden mit einem leichten Kribbeln. Sie hörte seinen schnellen Atem, als er die Nässe an ihrem Bein hinablaufen sah. Inzwischen kam es nicht mehr langsam, sondern strömte stärker aus ihr heraus. Ihr Höschen war direkt bis zum Po durchfeuchtet und nun wurden auch beide Schenkel gleichmäßig nass. Es lief warm in ihre Absatzschuhe, bildete eine Pfütze; sie spürte seine Hände, die ihre Beine streichelten. Sie stellte sie ein wenig weiter auseinander. Sanft küsste er die dunkleren Stellen des Nylons.

Mit geschlossenen Augen horchte sie in sich hinein und stellte fest, dass es gar nicht unangenehm, dafür eher spannend war, sich in die Klamotten zu pinkeln. Obwohl man so etwas ja eigentlich nicht machte. Es war ungehörig, der Kitzel des Neuen und Außergewöhnlichen, der scheinbar auch ihren Gastgeber reizte. Es turnte sie an, ihn keuchen zu hören – je länger er ihren nassen Körper liebkoste, desto intensiver klang sein Stöhnen. Das gefiel ihr über die Maßen. Für ihn war es offensichtlich ein äußerst geiles Schauspiel, das sie ihm hier in seinem Wohnzimmer bot.

 

Viel zu schnell war es jedoch vorbei. Bald war ihre Blase leer, es kam nichts mehr. Unter ihren Füßen hatte sich eine ansehnliche Lache gebildet, in der sie weiterhin stehenblieb und seine Berührungen genoss. Fast zelebrierte er es, sie zu streicheln und den Duft einzusaugen, den sie nun verströmte. Auch sie war erregt, wenn auch hauptsächlich durch die intensive Lust, die sie bei ihm spürte. Selten hatte jemand sie so angesehen wie in diesem Augenblick.

Kurze Zeit später genügte ihm der feine Stoff der Strumpfhose nicht mehr. Er richtete sich auf, raffte ihren Rock nach oben und befasste sich mit der nassen Stelle ihrer Kleidung im Dreieck zwischen den Oberschenkeln. Er küsste und leckte sie durch den Stoff hindurch, umfasste ihren Po, massierte und knetete ihn stöhnend. Jegliche Zurückhaltung war von ihm abgefallen. Er atmete ihren würzig-salzigen Geruch tief ein, die Nase fest an ihren Körper gepresst.

Eine Welle der Erregung überflutete auch sie, als sie spürte, wie er mit den Zähnen am Stoff des durchtränkten Slips knabberte. Warme Schauer rieselten durch ihren Unterleib und sie hielt sich an einem Tisch fest, damit ihre Beine nicht nachgaben. Hätte er sie direkt liebkosen können, wäre sie vermutlich gekommen, doch die Barriere des Stoffes hielt sie hin. Ein Keuchen entfuhr ihr, bevor sie sich auf die Unterlippe biss. Der Abend entwickelte sich ganz anders als geplant, doch in diesem Moment war auch sie gefesselt von diesem neuen Spiel …

 

Als er es nicht länger ertragen konnte, erhob er sich abrupt, drehte sie herum und bugsierte sie zum Sofa, das mitten im Raum stand. Hinter der Rückenlehne der freistehenden Couch zwang er ihren Oberkörper sanft hinab, so dass sie sich mit den Händen auf der Sitzfläche abstützen konnte, während er ihr voller Lust den tropfnassen Slip und die Strumpfhose bis zu den Knien hinunter schob.

Der Rock hing ihr oberhalb der Hüfte in der Taille. Sie hörte den Reißverschluss seiner Jeans, spürte, wie er seine harte Erektion gegen sie drückte und ohne zu Zögern in sie eindrang. Ihr wurde bewusst, wie unglaublich feucht sie war – in jeder Hinsicht. Keuchend stieß er zu, mehrmals hintereinander, heftig und von einer besonderen Geilheit angetrieben. Der Sex war kurz und heiß, und so brauchte er nicht lange, bis er stöhnend kam. Seine Arme umklammerten sie. Im Augenblick des Höhepunkts hielt er inne, tief in ihr versunken, um danach wie befreit mit dem Kopf auf ihren Rücken zu sinken. Sie war nicht zum Orgasmus gekommen, wenn sie auch knapp davor gewesen war. Doch dafür hätten sie später noch genügend Zeit.

Zärtlich blickte sie über die Schulter hinweg zu ihm. Rollenspiele gut und schön, aber dieses Spiel war eindeutig anders. Ihr Göttergatte würde ihr in dieser Nacht noch so einiges erklären müssen …