Self-Desperation – Ihre süße Verzweiflung (Kurzgeschichte)

Self-Desperation
Ihre süße Verzweiflung

Neunte Geschichte aus dem Buch „Süße Not“

Von Magenta König

Kurzgeschichte, erschienen am 02.02.2023

VG Wort
Verzweifelte Frau hat es sehr eilig

Nach der vierten, sehr bewusst genossenen Tasse Tee hörte Jördis auf. Diese Menge würde ausreichen, um sie schon bald zur Verzweiflung zu bringen – ihre süße, selbstgewählte Verzweiflung, die sie bereits allzu lange vermisst hatte. Allerdings brauchte sie Zeit, um diese Art der Spielerei zu genießen, und die war in ihrem Alltag Mangelware. Der heutige Nachmittag jedoch gehörte ihr. Keinerlei Verpflichtungen warteten auf sie.

 

Langsam stand sie auf. Einen Moment hielt sie inne, spürte in sich hinein. Sie musste ein wenig, doch noch war das Gefühl zu vernachlässigen. Dies dürfte sich schlagartig ändern, wenn die große Menge Flüssigkeit, die sie innerhalb kurzer Zeit getrunken hatte, sich den Weg in ihre Blase gebahnt haben würde. Sie lächelte. Es wurde Zeit, dass sie das Haus verließ. Der Nervenkitzel war deutlich stärker, wenn eben keine rettende Toilette in der Nähe war, die sie möglicherweise verleiten könnte, die ganze Sache vorzeitig abzubrechen …

 

Diese Art des erotischen Spiels lief, wenn auch selten vollführt, immer nach dem gleichen Schema ab. Bewusst brachte Jördis sich in die hilflose Situation, dringend pinkeln zu müssen, um daraus ihren eigenen sexuellen Kick zu ziehen. Gern befand sie sich bei ihrer Self-Desperation in der Öffentlichkeit – zum einen war die Not, es sich nicht anmerken zu lassen, auf diese Weise größer, zum anderen lenkten äußere Einflüsse sie ab. Und sie kam nicht in Versuchung, schon viel zu früh ihrer Lust nachzugeben, um sich im Anschluss erleichtern zu können. Nein, auch heute würde sie es bis zum Letzten zelebrieren.

 

Sie trat aus der Tür, stieg in ihren Wagen. Als die Naht der engen Jeans sich in den Schritt drückte, flutete eine leichte Welle der Erregung durch ihren Unterleib. Schon der Gedanke an das, was noch geschehen würde, turnte sie erheblich an.

Eine Sekunde lang konnte sie nicht widerstehen: Ihre Hand stahl sich zwischen ihre Beine, verstärkte das angenehme Gefühl. Dann jedoch legte sie den Gang ein und fuhr los.

 

Ihr Ziel war die Innenstadt. Es dauerte eine Weile, bis sie sich durch den zähen Nachmittagsverkehr gekämpft und einen geeigneten Parkplatz gefunden hatte. Inzwischen war der gewünschte Effekt eingetreten. Sehr deutlich spürte Jördis ihre Blase, die nun gut gefüllt war. Leichte Nervosität machte sich breit. Nur selten gelang es ihr nicht auf Anhieb, den sperrigen Kombi rückwärts in eine Parklücke zu manövrieren, doch heute benötigte sie geschlagene drei Versuche. Sie war mit ihren Gedanken einfach nicht bei der Sache.

 

Aufgeregt schloss sie den Wagen ab, schlug dann den Weg in die Einkaufsstraße ein.

Zunächst steuerte sie die Post an, da sie die Gelegenheit nutzen und einen Geburtstagsgruß auf den Weg bringen wollte. Bei jedem Schritt fühlte sie den Druck in ihrem Unterbauch stärker. Sie verbot sich, ihr Tempo zu beschleunigen, schlenderte im gemächlichen Gang durch die Geschäftsstraße.

 

Als Jördis die Postfiliale betrat und die lange Schlange vor dem Schalter erblickte, seufzte sie innerlich auf. Es wurde dringender. Mit einem so rasanten Anstieg des Füllstandes hatte sie nun doch nicht gerechnet.

Während sie wartete, versuchte sie, in Bewegung zu bleiben – dies machte es leichter. Scheinbar beiläufig betrachtete sie die seitlich ausgestellten Waren, die die wartenden Kunden zum Kauf animieren sollten.

Je mächtiger der Drang wurde, desto weniger schien es voranzugehen. Jördis biss sich auf die Lippen. Sie konnte nicht anders – ein Teil von ihr sehnte nun doch eine Toilette herbei. Der andere, weitaus größere Teil jedoch, befand sich in hellem Aufruhr. Zusätzlich zu der selbst zugefügten Pein stieg auch ihre Geilheit.

»Sie sind dran.« Die freundliche Frauenstimme einer weiteren Kundin riss sie aus ihren Gedanken. Die ältere Dame zeigte auf die freigewordene Angestellte hinter dem Tresen.

 

Nervös zerrte Jördis die Geburtstagskarte aus ihrer Handtasche, während sie nach vorn trat. Es erschien ihr fast aussichtslos, in ihrem Zustand das passende Kleingeld aus dem Portemonnaie zu kramen, doch zu ihrem Erstaunen gelang es auf Anhieb.

Aufatmend verließ sie das Gebäude und ging, nun weitaus schnelleren Schrittes, zu der nächsten Station auf ihrer Liste.

 

Statt des Aufzugs nahm sie die Treppe in den zweiten Stock. Die Füllung ihrer Blase hatte inzwischen nahezu jedes Limit überschritten. Die Bewegung tat ihr gut, obwohl der heftige Druck all ihre Konzentration beanspruchte. Sie begann sich zu fragen, ob sie es dieses Mal nicht doch übertrieben hatte. Vielleicht hätte es eine Tasse Tee weniger ebenso getan. Die Vorstellung, es noch mindestens eine Stunde aushalten zu müssen, erschien ihr grausam. Andererseits war es genau das, was sie wollte.

Ihr Unterleib kribbelte, längst war ihr Slip durchweicht von der hervorquellenden Nässe, die so gar nichts mit dem feuchten Unfall zu tun hatte, der in immer greifbarere Nähe rückte.

 

Als sie die Klingel gedrückt hatte, wartete sie ungeduldig auf den Summer, der den Einlass in die Praxis des Hausarztes signalisierte. Endlich erklang er.

Nachdem Jördis eingetreten war, stellte sie allerdings fest, dass offensichtlich viel zu tun war, denn keine der Beschäftigten befand sich hinter dem Tresen.

»Kleinen Augenblick, bitte«, ertönte es aus einem Nebenzimmer. Jördis presste ihre Oberschenkel zusammen. Es half nichts, sie musste warten, dabei war es im Stillstand kaum noch zu ertragen.

Ihr Blick irrte umher, blieb automatisch immer wieder an dem WC-Schild hängen, das die Tür unmittelbar neben dem Wartebereich zierte. Einen kurzen Moment war sie in Versuchung, nachzugeben …

Nein, verbot sie sich mit aller Strenge, du hältst es locker aus. Und zu Hause wartet dann die herrliche Erleichterung! Erregung prickelte in ihr.

 

Die Rezeption als Sichtschutz nutzend, schob sich ihre Hand erneut zwischen die Schenkel. Sie rieb sich, genoss die Lust, die heftig aufbrandete und für einen weiteren Schwall cremiger Nässe sorgte. Die Jeans fühlte sich an dieser Stelle heiß und feucht an.

Leichtsinnig geworden, intensivierte Jördis die Berührungen. Sie wusste, dass es nicht lange dauern würde, sich selbst zum Höhepunkt zu bringen – so sie es darauf anlegte. Das allerdings traute sie sich dann doch nicht. Also kostete sie das wunderbare Gefühl aus, welches nebenbei ihren Harndrang ein wenig in den Hintergrund treten ließ.

 

Als Schritte zu hören waren, zog sie die Finger sofort aus dem Schoß. Ertappt lächelte sie die junge Frau an, die aus dem Nebenraum kam.

»Jördis Maler, guten Tag. Ich wollte nur schnell ein bestelltes Rezept abholen.« Sie verschränkte ihre Beine, klemmte ihre Oberschenkel fest gegeneinander. Die Verrenkungen unterhalb der Hüfte konnte ihr Gegenüber zum Glück nicht sehen. Nach schier endlosem Blättern in den Unterlagen bat die Angestellte sie zu ihrer Verzweiflung, noch kurz im Wartezimmer Platz zu nehmen.

»Tut mir leid, Frau Maler, aber der Arzt muss noch unterschreiben.«

Um genau das zu vermeiden, hatte sie vorher angerufen, doch sie verkniff sich einen bissigen Kommentar. Befände sie sich nicht derart in Nöten, würde eine solche Angelegenheit sie auch nicht aus der Fassung bringen. Wie gewünscht öffnete sie die Glastür zum Wartebereich und nahm zwischen den anderen Patienten Platz.

 

Hätte sie vor fünfzehn Minuten noch schwören können, dass es dringender nicht mehr werden könnte, so wurde Jördis schnell eines Besseren belehrt. Ruhelos rutschte sie auf dem Stuhl herum, schlug ihre Beine übereinander, wechselte immer wieder die Position. Das permanente Wippen ihrer Füße konnte sie nicht unterdrücken.

Ihr war bewusst, dass die Blicke der übrigen Wartenden auf ihr ruhten, doch der Punkt, an dem es sie kümmerte, war längst überschritten. Sollten sie ruhig denken, dass sie Angst hatte. Einzig, ihre Hand zur Erleichterung zwischen die Schenkel zu schieben – das traute sie sich dann doch nicht.

 

Die Zeit zog sich wie Kaugummi. Hätte sie eine Armbanduhr besessen, sie hätte die Zeiger wohl nicht aus den Augen gelassen. Stattdessen fixierte sie die Blätter einer Zimmerpalme. Ihre Blase rebellierte. Immer massiver wurde der Druck: der Schließmuskel leistete Schwerstarbeit.

Endlich öffnete sich die Tür und die Arzthelferin überreichte ihr das gewünschte Rezept.

»Bitte entschuldigen Sie, dass Sie warten mussten.«

»Kein Problem«, presste Jördis zwischen den Zähnen hervor. Ihre Stimme klang zittrig.

 

Eilig verließ sie die Praxis, stürmte die Treppe herunter. Ein nasser Unfall wurde immer wahrscheinlicher, doch den wollte sie unter allen Umständen vermeiden. Es war ein Spiel gegen die Zeit. Und ein herrlich unartiges Spiel mit sich selbst.

Der Weg zum Parkplatz war lang. Er befand sich am anderen Ende der Fußgängerzone. Jördis legte ihn halb rennend, halb stolpernd zurück. Sie musste sich beeilen, doch ihr Körper machte ihr einen Strich durch die Rechnung: Mehr als schnelle Schritte waren nicht drin, ihre prallvolle Blase verbot es ihr.

Einmal musste sie stehenbleiben; sie ignorierte die Blicke der Passanten, als sie sich zusammenkrümmte. Ihre selbstgewählte Pein machte sie fast verrückt. Schmerzhaft signalisierte ihr Unterleib, dass es Zeit war, die Sache zu beenden. Jördis wollte nur noch heim.

 

Am Auto angekommen, riss sie mit fahrigen Bewegungen den Schlüsselbund aus der Handtasche. Bevor sie sich hineinsetzte, zögerte sie allerdings. Dann zog sie kurzentschlossen ihre Jacke aus und legte sie auf den Fahrersitz.

Jördis konzentrierte sich. Sie wusste, dass sie es in ihrem derzeitigen Zustand nicht nach Hause schaffen würde. Andererseits könnte es äußerst schwierig werden, es noch anzuhalten, nachdem sie die Schleusen einmal geöffnet hatte. Es würde ihre gesamte Aufmerksamkeit erfordern.

 

Sie atmete tief durch, dann ließ sie los. Augenblicklich löste sich ein großer Schwall Urin und durchweichte ihren Slip. Heiß kribbelte es in ihrem Schoß. Das Gefühl, wieder einhalten zu müssen, war unerträglich und doch ein immenser Kick. Ein weiterer Spritzer sorgte dafür, dass sie die Nässe bis zu ihrem Po spürte.

Wenn die Jacke den Sitz schützen sollte, musste sie nun aufhören. Die Verlockung jedoch war einfach zu riesig. Ein drittes Mal ließ sie es laufen, ertastete mit den Fingerspitzen die geile Feuchtigkeit, die sich unter ihr ausbreitete. Hier, einigermaßen unbeobachtet im eigenen Wagen, mochte Jördis sich dann doch nicht mehr zusammenreißen. Routinierte Handgriffe trieben sie weiter in ihrer Lust; mit geschlossenen Augen erreichte sie den Gipfel. Sie stöhnte auf.

So schnell, wie es gekommen war, verschwand das Gefühl auch wieder. Ihre Not gewann erneut die Oberhand. Fieberhaft startete sie den Motor und legte den Gang ein. Die Menge, um die sie ihre protestierende Blase erleichtert hatte, genügte bei weitem nicht. Sie musste dringend nach Hause.

 

Glücklicherweise war der Verkehr nicht mehr so dicht. Jördis bemühte sich, konzentriert zu fahren, doch jede rote Ampel, an der sie halten musste, entlockte ihr ein verzweifeltes Keuchen.

Sofern es möglich war, presste sie ihre feuchten Finger auf die gequälte Öffnung, versuchte, sich zuzuhalten. Ein neuerliches Nachgeben war vollkommen unmöglich. Parallel zu ihrer Not stieg nun auch ihre Erregung ein weiteres Mal. Sie freute sich auf den Moment des Loslassens, die unendliche Erleichterung, die sie so liebte. Dies, gepaart mit dem damit einhergehenden Orga**us, war das beste Gefühl der Welt.

Sie gab noch einmal Gas. Mit letzter Kraft verhinderte sie ein totales Auslaufen, bis sie ihren Wagen in die Auffahrt gestellt und ins Haus gestürzt war.

 

Nachdem die Tür hinter ihr ins Schloss gefallen war, spürte sie einen weiteren heißen Spritzer, der ihre Panty und die Jeans durchnässte. Die Versuchung, nun einfach loszulassen, war beachtlich, doch geplant war etwas anderes.

Hektisch riss sie sich die Hosen vom Leib, eilte dann ins Bad. Wie üblich ließ der Anblick der Toilette es weitaus nötiger werden. Eine erneute Welle des Müssens und der Erregung durchflutete sie.

 

Gerade noch schaffte es Jördis, in die leere Badewanne zu steigen, bevor sie es nicht länger halten konnte. Ihr Urin schoss unkontrolliert aus ihr heraus, ein hellgelber Strahl prasselte auf den weißen Boden, zwei Rinnsale liefen an ihren Schenkeln hinab.

Nachdem der furchtbarste Druck sich gelöst hatte, ließ sie sich auf die Ablage am Kopfteil sinken, lehnte sich gegen die kalte Fliesenwand. Noch immer war es sehr dringend, doch längst nicht mehr so quälend wie zuvor. Nun endlich konnte sie sich um ihre Lust kümmern.

 

Jördis griff nach dem Vibrator, der neben ihr bereit lag. Das rote Silikon war weich und kühl auf ihrer Haut. Ungeduldig spreizte sie die Beine, stellte den Fuß auf den Wannenrand, schob ihr Becken dem Liebesspielzeug entgegen. Problemlos glitt das Toy in ihre glitschige Nässe. Jördis stöhnte laut auf. Exakt dies war der Augenblick, auf den sie hingefiebert hatte. Sie war rasend vor Geilheit. Jede Pore sehnte sich nach dem angestrebten Höhepunkt, als sie den Stab tief in sich hinein drückte.

»Oh Gott, ja!« Sie erkannte ihre eigene Stimme nicht. Ihr Herz klopfte, die Muskeln in ihrem Körper spannten sich.

 

Mit geschlossenen Augen saß sie in ihrem Bad und konzentrierte sich nur noch auf die rhythmischen Bewegungen, mit denen sie sich selbst in den siebten Himmel katapultierte. Der herannahende Orga**us war gigantisch. Die Tatsache, dass ihre Blase noch immer kurz vor dem Platzen stand, vervielfachte ihre Leidenschaft. Dann endlich war es so weit. Mit einem letzten, lauten Keuchen erreichte sie den Gipfel – ihre Emotionen rissen sie mit sich.

 

Nachdem es vorüber war und ihr Körper ein wenig entspannte, war auch jegliche Kontrolle vorbei. Den Vibrator noch in sich, öffnete Jördis die Schleusen. Goldgelb rann es über ihre Finger, über den Liebesstab, die weiße Emaille herunter.

Unendliche Erleichterung breitete sich aus. Während Jördis das Spielzeug herauszog, wurde der Strahl dicker. Ein breiter Fluss benetzte ihre Füße, bevor er im Abfluss verschwand. Zufrieden sah sie zu. Es war unglaublich gewesen, und würde es auch dann wieder sein, wenn im Laufe des Abends die Erinnerung an diese süße Qual ihr einige weitere herrliche Höhepunkte bescheren würde …

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