Tief in der Nacht – Intime Überraschungen (Kurzgeschichte)

Tief in der Nacht
Intime Überraschungen

Von Magenta König

Kurzgeschichte, erschienen am 26.10.2016

VG Wort
Frau pinkelt auf ihrem Mann liegend.

Die Wohnung war still und dunkel, als sie nach Hause kam. Er schlief schon.

Auch gut, dachte sie, während sie sich die Schuhe von den Füßen streifte und dann leise durch den Flur schlich. Es war sehr spät geworden und sie freute sich darauf, am nächsten Tag endlich einmal ausschlafen zu können.

 

Vorsichtig öffnete sie die Schlafzimmertür, hörte die gleichmäßigen Atemzüge im Halbdunkel; durch die Jalousien fiel ein wenig Licht der Straßenlaterne.

Liebevoll betrachtete sie ihren Freund, der entspannt auf dem Rücken lag. Sein Gesicht war von ihr weggedreht, der linke Arm lag über dem Kopf, die Bettdecke wegen der sommerlichen Wärme auf dem Fußboden. Sie lächelte. Es war eine seiner Angewohnheiten, die Decke wegzutreten, wenn es ihm zu warm wurde - und hinterher stahl er dann ihre.

In ihrem Bauch kribbelte es. Während sie ihn ansah, spürte sie erneut, wie sie Lust bekam. Schon den gesamten Abend hatte sie Sex im Kopf; was nicht verwunderte bei den Themen ihrer Freundinnen. Interessiert hatte Kira zugehört, als die Gespräche des Frauenabends eine eindeutige Wendung nahmen, überrascht über die plötzliche Offenheit, die einige wohl dem reichlich fließenden Alkohol verdankten. Dabei war ihr jedoch die ganze Zeit klar, dass sie über ihre persönliche Vorliebe mit Sicherheit nicht sprechen würde. Abgesehen von der Vermutung, dass sie mit ihrer speziellen Neigung nur auf Unverständnis treffen würde, war dies etwas, was nur ihren Geliebten und sie selbst betraf.

Der Umstand, dass sich zu späterer Stunde ihre Blase füllte, begünstigte ihre Erregung noch. Es gefiel ihr, zu müssen und entsprechend hatte sie natürlich darauf verzichtet, die Toilette aufzusuchen. Sie spielte ein wenig damit, trank ihre Apfelschorle und wartete auf den stärker werdenden Druck in ihrem Unterleib. Und er wurde stärker, langsam und stetig.

Manchmal musste sie aufpassen, dass sie der angeregten Unterhaltung noch folgen konnte; zu sehr konzentrierte sie sich auf ihren Körper, auf ihren Schoß, in dem es so lustvoll zog. Sie sehnte sich nach Sex. Trotzdem riss sie sich dann wieder zusammen und verdrängte die Erregung, die volle Blase und den Gedanken daran, was sie zu Hause mit ihrem Freund würde tun können … der in diesem Moment nun leider schon schlief.

 

Kira grinste. Sie war bei ihren Freundinnen aufgebrochen, ohne das Bad aufgesucht zu haben. Sie musste inzwischen ziemlich dringend - noch nicht so, dass es ihr ernstliche Probleme bereiten würde, allerdings heftig genug, um sich inständig Erleichterung zu wünschen. Das Einhalten fiel ihr immer schwerer. Während sie dort stand, presste sie die Beine gegeneinander, spürte dabei, wie kleine Lustschauer durch ihren Körper jagten. Sie dachte nach. Was wollte sie tun?

Eigentlich hatte sie gehofft, die Erregung mit ihrem Lebensgefährten teilen zu können. Andererseits war es fast vorherzusehen gewesen, dass er um diese Uhrzeit schlief. Sie zog in Erwägung, es einfach an Ort und Stelle laufen zu lassen … Es würde wahrscheinlich nicht lange dauern, bis sie sich selbst einen Höhepunkt verschafft hätte, der es in sich hatte. Danach könnte sie entspannt einschlafen und den Sex mit ihrem Freund dann am Vormittag nachholen. Lächelnd gestand sie sich ein, dass sie jedoch exakt das nicht tun würde. Sie wollte nicht darauf verzichten, ihn zu fühlen, und schon die ganze Zeit hatte sie eine genaue Vorstellung im Kopf, was nun folgen sollte.

Ein wenig tat es ihr leid, seinen Schlaf zu unterbrechen, doch sie tröstete sich damit, dass er ja ebenfalls etwas davon hatte. Und schließlich war es sein Wunsch gewesen, die wasserdichte Unterlage im Bett zu belassen, wofür sie in diesem Augenblick sehr dankbar war. ‚Um spontan sein zu können‘, hatte die Begründung gelautet. Sie schmunzelte. Nun, gleich würde sie erleben, wie spontan er morgens um drei Uhr war …

 

So leise wie möglich zog sie sich aus. Achtlos ließ sie die Kleidung auf den Boden fallen, nur den weißen Slip behielt sie an. Ihr Freund bewegte sich, als sie sich zu ihm auf die Matratze begab. Sorgsam schob sie ihre eigene Decke beiseite, um diese nicht in Mitleidenschaft zu ziehen. Dann spreizte sie die Beine, kniete sich über ihn. Eine neue, intensive Welle des Müssens flutete durch sie hindurch; ihr Körper ahnte, dass sie es nicht mehr lange einhalten wollte. Sie konnte hier jederzeit loslassen; das machte es noch schwieriger, zu warten.

 

Ihr Lebensgefährte schlief nackt, ebenso wie sie normalerweise. Zärtlich schmiegte sie sich an ihn, rieb ihren Busen an seiner leicht behaarten Brust. Er brummte, als sie seinen Kopf drehte, um ihn küssen zu können. Im Halbschlaf erwiderte er die Liebkosung, legte die Arme um sie und zog sie an sich. Sie wusste, dass er das nicht bewusst tat. Er wollte weiterschlafen - sie wollte, dass er aufwachte.

Vorsichtig richtete sie sich wieder ein wenig auf, befreite sich aus der festen Umarmung. Sein Körper war so viel wärmer als ihr eigener. Liebevoll begann sie, ihn zu streicheln, küsste sein Gesicht und seinen Hals. Das brummende Geräusch wurde lauter, eine Mischung aus Genuss und Unwillen. Sie drückte den Schoß gegen seine Mitte, spürte deutlich ihre Erregung. Ihre Hände wurden fordernder auf seiner Haut. Sie bemerkte, dass er munter wurde. Er konnte nicht anders. Wahrscheinlich ahnte er, dass sie nicht aufhören würde. Trotzdem hielt er die Augen geschlossen.

 

Sie entschied, nicht länger zu warten. Es dauerte einen Moment, bis sie sich nach der langen Zeit des Einhaltens entspannen konnte, doch dann lief es kitzelnd aus ihr heraus. Warm und nass saugte es sich zuerst in den Baumwollstoff des knappen Höschens. Sie stoppte. Dies war fast unmöglich, jetzt, nachdem sie ihrem Körper nachgegeben hatte – ein heftiger Druck baute sich in ihrem Unterleib auf. Sie hielt ihm stand. Es gehörte mit zu den Spielchen, die sie mit sich selbst trieb. Ein leises Stöhnen kam über ihre Lippen, als sie zum zweiten Mal losließ. Nun traf ein heißer Strahl auf seine Haut. Nässe verteilte sich auf seinem Körper, ließ Kira kurz in einer Pfütze sitzen und floss danach prickelnd an seinen Hüften und ihren Oberschenkeln entlang auf das Laken.

Sie stoppte erneut, krümmte sich ein wenig vor Anstrengung, ihrem Schließmuskel Einhalt zu gebieten. Es sollte nicht zu schnell vorbei sein. Die Laute ihres Freundes waren zu einem wohligen Seufzen geworden, als er den Urin spürte. Sie fühlte, dass er seinen Unterleib an ihrem in jeder Hinsicht feuchten Lustzentrum rieb, seine Hände streichelten ihre Beine, glitten zwischen ihre Schenkel und ertasteten den durchnässten Stoff des Slips. Er wurde nun auch geil, konnte, aller Müdigkeit zum Trotz, gar nicht anders. Sie bemerkte die wachsende Erektion unter sich.

Erneut ließ sie los, ein weiterer Schwall ergoss sich heiß zwischen ihren Körpern, über seine Finger. Wieder hörte sie auf; mit jedem Mal wurde es unmöglicher. Glitschig nass und herrlich warm fühlte es sich nun an. Das Laken unter ihnen sog einen Teil der Flüssigkeit auf, doch der Matratzenschutz sorgte dafür, dass sie nicht tiefer ging. Es war inzwischen genug, um zu spüren, dass sich eine duftende Lache unter ihnen bildete.

Sie beugte sich zu ihm, suchte seine Lippen mit ihrem Mund. Er öffnete sich ihr sofort, zart strich seine Zungenspitze über ihre. Seine feuchten Finger wanderten über ihren Rücken bis hinauf zu ihrem Haaransatz, als sie sich innig küssten. Er hielt sie. Kraftvoll und mit Druck presste sie den Rest aus ihrer strapazierten Blase, hörte ihn aufstöhnen, als es über seinen nun steinharten Schwanz lief. Gott, war das gut. Sie liebte es, sein Stöhnen zu hören, zu spüren, wie erregt er war. Auch in ihrem Unterleib brodelte die Lust. Allein das Gefühl, endlich pinkeln zu dürfen, hatte sie ihrem Höhepunkt schon ein gutes Stück näher gebracht. Sie rieb sich heftig an ihm; es wurde Zeit, es zum Ende zu bringen.

 

Noch bevor sie selbst reagieren konnte, hatte er seine Hand erneut zwischen sie geschoben; mit einem Griff zog er den Steg ihres Höschens beiseite und drückte sich gegen ihren klatschnassen Eingang. Mit einer einzigen, fließenden Bewegung drang er tief in sie ein.

Sie keuchte laut auf. Danach hatte sie sich den ganzen Abend gesehnt. Für einen Moment hielten sie inne, aneinander gepresst, doch als er begann, sich in ihr zu bewegen, fanden sie schnell den vertrauten Rhythmus. Immer wieder schob er sich so tief wie möglich in sie hinein, hart und gleichmäßig nahm er sie in Besitz.

Sie stützte sich auf der Matratze hinter seinem Kopf ab, zwängte sich gegen ihn. Es dauerte nur Minuten, bis ihre Erregungskurve so weit nach oben schoss, dass ihr Finale in greifbare Nähe kam. Sie rieb sich noch ein wenig fester an ihm, wusste genau, dass auch er sich nicht mehr lange würde beherrschen können. Das Stöhnen wurde lauter, unkontrollierter. Noch einmal spannte sie ihre Muskeln an, konzentrierte sich auf ihren Körper …

Als sie von einem heftigen Orgasmus mitgerissen wurde, klammerte sie sich an ihn. Wellenartig durchlief sie die heiße Lust, ließ ihren Herzschlag stolpern, ihre Muskeln verkrampfen und sie für einen Moment alles nur noch verschwommen sehen. Dann ließ auch er los. Sie spürte, wie er innehielt, tief in ihr. Sie keuchte schnell und ruckartig, kam langsam wieder zu sich, während er sich in ihr ergoss. Viel zu früh war auch bei ihm dieser intensive Augenblick wieder vorbei und beide lagen sich eine ganze Weile verschwitzt, nass und müde in den Armen.

 

Kira atmete tief durch. Dies war genau das, wonach sie sich den gesamten Abend gesehnt hatte. Und was vermutlich keine der anderen Frauen verstehen würde. Glücklich und zufrieden rieb sie ihr Gesicht in seiner Halsbeuge. Als sie sich allerdings erheben wollte, hielt ihr Freund sie fest. Er steckte nach wie vor in ihr. Gespannt schaute sie ihn an; und dann wurde es überraschend noch einmal herrlich nass, diesmal in ihr. Sie lächelte selig und ließ den Kopf zurück auf seine Schulter sinken, genoss es, ihn auf eine Weise zu spüren, wie es intimer nicht hätte sein können. Eigentlich hatte sie überhaupt keine Lust, sich dort jemals wieder wegzubewegen …