Wetten, du traust dich nicht? – Äußerste Pinkelnot beim Möbelkauf (Kurzgeschichte)

Wetten, du traust dich nicht?
Äußerste Pinkelnot beim Möbelkauf

Zehnte Geschichte aus dem Buch „Süße Not“

Von Rebecca Valentin

Kurzgeschichte, erschienen am 23.02.2023

VG Wort
Provozierend grinsende Studentin.

Hätte ich mich doch nur nicht überreden lassen, mitzugehen, bereute ich die Entscheidung inständig, der Bitte meiner hübschen Mitbewohnerin nachgekommen zu sein, sie zum Möbelkauf zu begleiten. Während sie sich eines der Bücherregale auswählte, kämpfte ich in zunehmender Pinkelnot, auf einem der Ausstellungssofas sitzend, gegen meinen rasant ansteigenden Blasendruck. Über diesen durfte ich keinesfalls die Herrschaft verlieren, wie ich aufs Äußerste entschlossen dachte und doch gleichzeitig ahnte, dass meine Standhaftigkeit noch bedrohlich ins Wanken geraten könnte …

 

Erst gestern hatte Kim, wie ihr Name lautet, aus einer Vielzahl von Bewerbern das letzte freie Zimmer unserer Kölner Studenten-WG ergattert und befand sich nun auf der Suche nach einer passenden, günstigen Einrichtung. Diese sollte in der Hauptsache aus einem Bett, einem Schreibtisch mit dazugehörigem Stuhl, einem einfachen Regal und einem bequemen Sofa bestehen, wie sie im Vorhinein angekündigt hatte. Dass hierbei verschiedene Dekorationsartikel wie Pflanzen und Bilder nicht fehlen durften, verstand sich von selbst.

Fast jeder weiß, wie stressig, zeitraubend und kräftezehrend sich diese Art von Shoppingtour gestalten kann, doch verliebt, wie ich seit dem Vortag war, hatte ich jeglichen negativen Aspekt, den ein Besuch im Möbelhaus für gewöhnlich mit sich bringt, ausgeblendet. Insbesondere, was die örtlichen Begebenheiten anging. Was dies bedeutete, hatte ich sogleich zu spüren bekommen, da ich vor unserem Aufbruch nicht mehr zum Klo gegangen war und nach etlichen Tassen des Frühstückskaffees schon bei der Ankunft auf dem Parkplatz nötig hatte pinkeln müssen. Nie zuvor war mir aufgefallen, wie knapp die Anzahl an WCs bemessen war und wie sparsam sie sich ausschließlich auf das Restaurant und den Bereich hinter den Kassen verteilte.

 

Inmitten dieser Überlegung hatte Kim mich bereits in Richtung der Treppe geschoben und so waren wir zu unserem Rundgang durch die modern aussehende Einrichtungswelt aufgebrochen.

Der Druck war mit jedem Meter, den wir zurückgelegt hatten, stärker geworden und tatsächlich befand sich innerhalb der Ausstellung nicht die geringste Möglichkeit, meiner vollen Blase Erleichterung zu verschaffen. Jedoch hatte der Anblick diverser in den anschaulich eingerichteten Beispielwohnungen aufgestellter Toiletten meinem Gehirn den Eindruck vermittelt, dass eine Pinkelmöglichkeit in greifbarer Nähe vorhanden war, was die Situation erheblich verschlimmerte. Natürlich ist mir klar, dass die Porzellanschüsseln in den Musterwohnungen nicht an die Kanalisation angeschlossen sind, doch ich erwischte mich bei der Überlegung, wie befreiend es sein müsste und wie grandios es sich anfühlen würde, schnell und unauffällig in eines dieser Deko-Klos zu pinkeln.

 

Ich hatte es kaum ausgehalten, diesem Verlangen nicht nachzugeben, und war mir sicher, selten etwas so heftig gewollt zu haben. Dies wurde einzig von der heißen Sehnsucht übertroffen, mit der süßen und gleichzeitig hocherotischen Kim, die in aller Seelenruhe neben mir durch die Abteilungen schlenderte, zu schlafen. Ich dachte ständig an sie, brannte darauf, mit ihr zu sprechen, zu scherzen und ihre zarte Haut zu berühren. Obwohl ich sie noch keine zwei Tage kannte, war ich bereits rettungslos in die ungemein attraktive Frau verschossen, die mir mit ihren dunklen Augen und dem fröhlichsten Lachen der Welt den Verstand geraubt hatte.

So war es nicht weiter verwunderlich, dass ich nicht anders gekonnt hatte, als ihrem Wunsch nachzugeben und den wohl heißesten Samstag des Sommers im Möbelgeschäft zu verbringen, während sich der Rest der Wohngemeinschaft im Freibad vergnügte.

 

Ich hatte mir die Hände tiefer in die Taschen der Jeans geschoben und verstohlen meinen Penis geknufft, nachdem wir zum wiederholten Male vor einem x-beliebigen Regal stehengeblieben waren. Zuvor waren es unzählige Polstermöbel und andere Einrichtungsgegenstände gewesen, die sie interessiert in Augenschein genommen hatte.

Nicht schon wieder anhalten, ich muss doch so tierisch, hatte ich insgeheim gefleht, aber Kim war die Ruhe selbst. Natürlich, sie hatte nichts von meinem dringenden Bedürfnis geahnt, zumal es mir bis dahin gelungen war, die Flut, die in meinem Inneren tobte, geschickt vor ihr zu verbergen. Nicht zu jammern und zu zappeln hielt ich für männlich und lässig – ein Eindruck, den ich um jeden Preis bei ihr hinterlassen wollte. Ich hätte mir eher die Zunge abgebissen, als ihr zu gestehen, dass ich pinkeln musste wie ein Stier.

 

Kim begutachtete das helle Bücherregal gründlich, warf einen prüfenden Blick auf die Maßangaben und das Preisschild, während ich mich unruhig umgeschaut hatte.

Auf der gegenüberliegenden Seite des Gangs waren die Mitarbeiter erneut mit dem Aufbau eines dieser Vorzeigeapartments mit angrenzendem Bad beschäftigt gewesen. Es war richtig gemein – ich hatte unmittelbar zur offenstehenden Tür sehen können, hinter der wieder eines dieser Bluff-WCs stand. Obwohl es zur Lösung meines Problems nicht in Frage kam, war ich wie magnetisch von ihm angezogen worden; nur schwer hatte ich der Verlockung widerstanden, hinzurennen, kurzerhand meinen Schw**z aus Boxershorts und Hose zu zerren und es genussvoll in das Toilettenbecken strömen zu lassen.

Welch herrliche Vorstellung … Nein, halt! Denke nicht einmal daran, hatte ich mich im nächsten Augenblick selbst gemaßregelt und war, statt der Versuchung des untauglichen Klos nachzugeben, einige Schritte weiter zum nächststehenden Sofa gegangen.

Dort hatte ich mich in die weichen Polster fallen lassen und die kurzfristige Entlastung genossen, die mir das Sitzen brachte. Zusätzlich hatte ich durch den Stoff der Hosentaschen hindurch meine Männlichkeit mit den Fingerspitzen beider Hände bearbeitet.

 

»Hey Finn, hast du so wenig Kondition, dass du dich zwischendrin immer wieder ausruhen musst?«, neckte Kim mich, als sie lachend zu mir kam und sich vor die Couch stellte. Mein Blick glitt ihre langen Beine hinauf, die in aufreizend kurzen Shorts steckten, wanderte über ihre straffen, kleinen Brüste hinweg in ihr Gesicht. Ich fühlte, wie scharf allein ihre Optik mich bereits wieder werden ließ, doch in jenem Moment überwog der mächtige Pinkeldrang vielfach.

 

Ich schüttelte grinsend den Kopf und kämpfte gleichzeitig mit dem Impuls, vom Sofa aufzuspringen und ins Restaurant zu flitzen, um dort den Sanitärbereich zu erstürmen.

Als sich erneut eine beträchtliche Druckwelle in mir auftürmte, stand mein Entschluss fest. Ja, ich würde es tun, würde endlich pinkeln gehen und dabei in Kauf nehmen müssen, Kim für einige Minuten sich selbst zu überlassen. Sie war zwar fremd in dieser Stadt, und dermaßen hübsch, dass ich befürchtete, sie könnte angesprochen und mir von einem Konkurrenten ausgespannt werden, bevor ich überhaupt bei ihr hätte landen können, doch schließlich war sie erwachsen.

Ich war längst gewillt gewesen, loszulaufen, allerdings hatten mein eiserner Wille und das innige Gefühl für Kim mich davon abgehalten. Ich war so verrückt nach dieser anziehenden Frau, dass nur der Gedanke, mich von ihr zu entfernen, und sei es nur für die Dauer des WC-Besuchs, unerträgliche Dimensionen angenommen hatte. Hinzu kam, dass das rasche Zunehmen und die Stärke des Blasendrucks gehörig von mir unterschätzt worden waren.

 

Im selben Augenblick, in dem ich mich von dem Sitzmöbel erheben und ihr mein kurzzeitiges Verschwinden mitteilen wollte, nahm Kim neben mir Platz. Sie setzte sich nicht bloß zu mir, sondern schmiegte sich so nah an mich heran, dass es mir den Atem raubte und jede Erwägung an ein Fortgehen auf der Stelle unterband. Ihre Hand, die sie zärtlich auf meinen Oberschenkel legte, bewirkte darüber hinaus, dass ich das vehemente Drängen meiner Blase für ein paar Sekunden vergaß. Die Wärme, die sie ausstrahlte, ihr himmlischer Duft und die streichelnden Fingerspitzen, die sich andeutungsweise höher schoben, ließen mich vor Glück unwillkürlich aufseufzen.

Ich strich mit der Spitze meines Zeigefingers über ihren Handrücken hinweg und wandte mich ihr zu. Als ich ihr mutigerweise einen Kuss auf die Schläfe gab, breitete sich ein Lächeln um ihre Mundwinkel aus. Mein Puls beschleunigte sich; war sie womöglich ebenso angetan von mir, wie ich von ihr?

 

Gott weiß, ich hätte ewig so mit ihr dasitzen können, mit ihr kuscheln, knutschen und noch vieles mehr, jedoch meldete sich mein Pinkeldrang unangenehm zurück. Wie schön wäre es, wenn er einfach verschwinden könnte …

Gern hätte ich ihre Hand genommen und sie auf die Erhebung meiner Körpermitte gelegt. Drücke fest zu, wollte ich flüstern, mach ihn hart und massiere ihn, damit ich’s länger zurückhalten kann, doch ich schwieg. Dass ich meine Sehnsucht nicht in Worte fasste, war einzig der Angst geschuldet, mich vor dem Wahnsinnsmädel, mit dem ich mir wünschte, eine dauerhafte Beziehung zu führen, bis auf die Knochen zu blamieren.

 

Kim ergriff die weitere Initiative und legte ihre Lippen sanft auf meine. Vor Wohlgefallen leise stöhnend schloss ich die Augen und wir versanken in unseren ersten Kuss. Er war wundervoll weich, voller Gefühl und ihr Mund schmeckte nach süßer Lust. Obwohl ich die himmlische Berührung unserer Lippen komplett auskostete, konnte ich ein Gegeneinanderpressen der Beine und ein dezentes Vor- und Zurückwippen der Hüfte doch nicht verhindern. Es geschah automatisch und blieb von Kim nicht unbemerkt. Zunächst hielt sie es für Erregung, wie ich heute weiß, und hatte geglaubt, ich wollte durch das Zudrücken der Schenkel eine Erektion unterbinden.

 

Fragend und mit einem vielsagenden Lächeln schaute sie mich an. Ich nutzte die Gelegenheit, in welchem ihre Augen von meinem Schritt abgewandt waren, um mir fest in den Schoß zu zwicken. Mann, wie nötig ich p**sen musste …

»Was ist, weshalb bist du so nervös?«, erkundigte sie sich, obgleich sie die Antwort bereits zu erahnen glaubte.

»Ich, ähm, weil …«, stammelte ich und bemühte mich weiterhin, mein Dilemma vor ihr geheim zu halten. Doch diese Rechnung hatte ich ohne die ungezwungene Kim gemacht.

Dass sie nicht schüchtern war und freiheraus sagte, was sie dachte und wonach ihr zumute war, hatten die übrigen Bewohner der WG und ich schon bei unserem ersten Kennenlernen festgestellt. Ihre erfrischende Offenheit war einer der Gründe gewesen, aus denen wir ihr das Zimmer einstimmig überlassen hatten.

 

»Ist es Geilheit oder musst du dringend zum Klo?«, fragte sie leise in mein Ohr.

»Beides …«, gab ich ehrlich zurück, »aber das Müssen ist krasser. Was nicht heißt, dass du mich nicht anturnst. Ganz im Gegenteil, du bist …« Weiter kam ich nicht, da sie mich mit einem zweiten, langanhaltenden Kuss unterbrach.

Unsere Lippen liebkosten sich, die Zungen spielten verführerisch miteinander. Während dieser Minuten hielt ich mein Becken in Bewegung und meine Finger kneteten den Penis ohne Unterlass durch den Jeansstoff hindurch.

 

»Weißt du, Finn …«, setzte sie an, nachdem sie den Kuss beendet hatte, »klar könntest du jetzt loslaufen und ganz normal pinkeln gehen …«

»Aber?«, fragte ich nach. Was würde nun kommen? Ich sah sie abwartend an. Um einschätzen zu können, was in ihrem Kopf vor sich ging, kannte ich sie zu wenig. Sie grinste übermütig, als sie ihren Satz vollendete:

»Das kann ja jeder. Ich möchte mit dir wetten, dass du dich nicht traust, in eine dieser Mogel-Toiletten zu machen.« Ich glaubte, mich verhört zu haben, doch als ich in ihr Gesicht blickte, entdeckte ich so etwas wie Abenteuerlust und puren Nervenkitzel, den sie allem Anschein nach liebte.

»Ach, meinst du? Ist ja nicht so, dass ich daran nicht auch schon gedacht hätte …«, antwortete ich ihr ebenfalls grinsend. Ihre Augen weiteten sich. Ich wollte ihr imponieren, was offenkundig gelang.

»Nein, oder?«, vergewisserte sie sich. Ich nickte kühn.

»Echt jetzt, hast du es ernsthaft überlegt?«, hakte sie nach. Ich bestätigte es ihr ein weiteres Mal und spürte in diesem Moment, dass sich eine Entscheidung, wo ich die Schleusen öffnen würde, nicht mehr lange aufschieben ließe.

»Immer, wenn wir an einer vorbeigekommen sind. Ich muss ja schon die ganze Zeit ziemlich heftig.« Nun, da sie es selbst angesprochen hatte, verlor ich nicht das Gesicht, wenn ich es ihr eingestand.

 

Sie nahm mich an die Hand und stand gemeinsam mit mir von der Couch auf.

»Es zu behaupten und es wirklich zu tun, sind zwei verschiedene Dinge. Komm mit und beweise es mir!« Ihre Züge spiegelten den Spaß wider, den der Kick des Verbotenen ihr unverkennbar bescherte.

Bevor ich einen Protest einlegen und ihr sagen konnte, dass das Pieseln in ein Dummy-WC bislang nicht mehr als ein Gedankenspiel gewesen war, steuerte sie mit mir zusammen eines der Anschauungsbäder an. Zu keinem Zeitpunkt hatte ich vorgehabt, diese Idee in die Tat umzusetzen und im Ausstellungsbereich des Möbelhauses zu urinieren. Jetzt aber befand ich mich in einer Zwickmühle, aus der ich nur schwer wieder herauskommen dürfte.

 

Sie drängte mich lachend in das enge Fake-Badezimmer und quetschte sich selbst mit hinein. Dass weitere Besucher unser eiliges Sprinten und das hektische Spektakel in dem Beispiel-Apartment mitbekamen, interessierte Kim nicht. Mich hingegen schon. Ich lächelte denen, die uns irritiert hinterherschauten, verlegen zu und strengte zeitgleich mein Hirn an. Ich musste mir auf der Stelle etwas einfallen lassen, wie ich mich aus dieser Situation herauswinden könnte, ohne als Feigling dazustehen.

Bedauerlicherweise war von meinem Verstand keine Hilfe zu erwarten, denn anstelle über eine Lösung nachzugrübeln, schaltete er sich beim Blick auf das Klo sofort ab und übergab meinem Unterkörper das Kommando. Dieser reagierte sogleich und ließ mich den vorhandenen Blasendruck derart kräftig fühlen, dass ich mir reflexartig in den Schritt griff und unwillkürlich in den Knien einsackte. Den Hintern streckte ich raus, die Beine presste ich automatisch zusammen. Ich keuchte vor Anstrengung auf – die Menge der vehement nach außen strebenden Flüssigkeit in mir zu behalten, kostete gewaltige Mühe.

 

Meine draufgängerische Mitbewohnerin schloss die improvisierte Tür hinter uns. Vorsichtig richtete ich mich wieder auf, während Kim mich herausfordernd ansah. In ihren Augen blitzte es bezeichnend; sie grinste breit und voller Spannung.

»So nötig, wie du scheinbar musst, wird es dir nicht schwerfallen. Also los!«, äußerte sie provokant und deutete mit einer Kopfbewegung auf die Toilettenschüssel vor uns.

Sie hatte recht, es war mittlerweile äußerst knapp – es noch länger als zwei Minuten anzuhalten, würde mir nicht möglich sein. Doch berechtigte mich dieser Notstand tatsächlich, hier eine solche Dreistigkeit zu begehen, die andere Menschen später wegputzen müssten? Und was würde passieren, wenn man uns dabei erwischte? Kim dürfte wohl ungeschoren davonkommen, aber mir würde man mit Sicherheit ein Hausverbot und im schlimmsten Fall eine Anzeige auferlegen. Wollte ich das wirklich riskieren?

»Das stimmt, aber ich weiß nicht recht. Das kann uns echt Ärger einbringen«, äußerte ich meine Zweifel zwischen zusammengebissenen Zähnen. Das Pinkeln unter diesen Umständen zurückzuhalten, strengte mich unsagbar an.

»Ach Quatsch, das checkt doch keiner. Und bis einer in die Schüssel guckt und was merkt, sind wir längst weg.« Aus ihrem Mund klang es so herrlich unkompliziert.

 

Zugegebenermaßen reizte es mich ungeheuer, jetzt und hier den Reißverschluss zu öffnen, den Schw**z aus der Jeans zu holen und es einfach laufen zu lassen. Ich hörte es im Geiste bereits plätschern, als Kim aussprach, was mein nächster Gedanke gewesen wäre:

»Oder ist es dir peinlich, ihn auszupacken, wenn ich dabei bin?« Bei dieser Frage schmunzelte sie verwegen. Natürlich wäre es das, doch hatte ich vor, ihr diese schüchterne Seite von mir offenbaren? Nein, ich würde mich überwinden und jegliche Bedenken beiseiteschieben. Schluss mit dem Skrupel, der Angst und der Verklemmtheit. Schließlich wollte ich ihr Held sein und nicht die Memme des Tages. Sie sollte meinen Mut bewundern, mich für ebenso tollkühn halten, wie sie es offensichtlich war.

 

»Von wegen peinlich, kein bisschen«, log ich und richtete meinen Blick in ihr Gesicht. »Ich mach’s, jetzt sofort.«

Bei diesen Worten schlug mir das Herz bis zum Hals. Etwas dermaßen Ungehöriges und Verbotenes hatte ich noch nie getan.

Im selben Augenblick, in dem ich den Zipper zwischen die Finger nahm und ihn herunterzog, veränderte sich Kims Mimik. Ungläubig schaute sie mir zu, als ich mit Daumen, Zeige- und Mittelfinger in den offenstehenden Reißverschluss hinein fasste, um meinen Penis daraus hervorzuziehen. Noch hatte ich ihn nicht herausgeholt, doch die Aussicht, gleich losstrullen zu dürfen, fühlte sich bereits gut an.

Indessen bahnte sich die goldgelbe Flüssigkeit unaufhaltsam ihren Weg.

 

»Mensch, hör auf!«, zischte sie mir in derselben Sekunde aufgeregt zu, »bist du bekloppt?« Verwirrt sah ich sie an. Was denn nun, fragte ich mich und spürte den heißen Urin bereits heranrasen. Mein Körper hatte sich voll und ganz auf das Leeren der Blase eingestellt, so dass es mir jetzt unabwendbar in die Harnröhre floss – diesen Vorgang noch zu unterbrechen war unmöglich. Ich stöhnte gequält auf, drückte den Schlitz der Eichel innerhalb der Unterhose fest mit den Fingerspitzen zusammen.

»Nein, ich kann es nicht mehr stoppen, ich muss pinkeln, jetzt sofort!«, keuchte ich aufgewühlt.

Kims Stimme klang höher als üblich, als sie mir mit einem Anflug von Panik zuraunte, nicht geglaubt zu haben, dass ich mich tatsächlich trauen würde.

»Das war doch nur Spaß, Finn, ich dachte, das machst du nie und nimmer …«, hörte ich noch, als sie plötzlich von meiner Seite verschwand.

 

Um mich herum nahm ich das Besucheraufkommen wahr, das sich geräuschvoll durch die Präsentationshalle schlängelte, während ich mich noch immer krampfhaft zuhielt. Jeden verfügbaren Muskel spannte ich an, versuchte mit aller Kraft, den gewaltigen Strom zurückzudrängen, der machtvoll aus mir herausschießen wollte. Vereinzelte Tropfen fanden den Ausgang aus der feucht schimmernden Spitze, benetzten warm die Haut meiner Fingerkuppen. Ich kann nicht mehr, verdammt es läuft, war alles, was ich noch zu denken in der Lage war. Vornübergebeugt stand ich da, die Lippen und Augenlider fest zusammengekniffen.

 

Nur wenige, mir jedoch endlos erscheinende Augenblicke später war Kim zurück. In ihrer rechten Hand hielt sie eine Vase, die zu Dekorationszwecken im nebenliegenden Raum der Musterwohnung aufgestellt worden war. Ohne zu zögern, übergab sie mir das Gefäß, was ich dankbar annahm.

»Oh ja, wie geil!«, stöhnte ich erfreut und zerrte, die tatsächliche Erlösung vor Augen, meinen Penis nun aus Shorts und Jeans heraus. Dass Kim keine Handbreit entfernt von mir stand und freie Sicht auf meinen Schw**z hatte, war mir in diesem Moment gleichgültig. Und da sie zuvor von mir gehört hatte, dass mir dieser Umstand ohnehin nichts ausmachen würde, genierte sie sich nicht, ihn ausgiebig zu betrachten, während ich die Vorhaut ein Stück weit zurückzog und die tropfnasse Spitze auf die Öffnung der silberfarbenen Kunststoffvase richtete.

 

Zu diesem Zeitpunkt gab es kein Halten mehr und der Strahl kam mit hohem Druck aus mir hervorgeschossen. Dumpf prasselnd kam er auf dem Boden der Vase auf. Endlich pinkeln, endlich loslassen! Ein Gefühl grenzenloser Befreiung, das einem glückseligen Schwebezustand nahekam, erfasste mich und sorgte dafür, dass ich tief aus der Kehle aufstöhnte. Meinen Penis in der Hand haltend, ließ ich es zutiefst erleichtert laufen. Den Kopf hatte ich in den Nacken gelegt, die Augen hielt ich geschlossen. Ich spürte es kräftig durch meine Harnröhre rauschen, vernahm zufrieden das Plätschern und das gluckernde Geräusch in der sich füllenden Blumenvase.

 

Während ich die letzten Tropfen abschüttelte, hob ich den Blick und schaute in Kims Gesicht. Es drückte eine Form von Erleichterung aus, die sie mit mir zu teilen schien, neben der sich ebenso Neugier und Aufregung abzeichneten.

Da der Druck nun von mir abgefallen war, kehrte die Erkenntnis in mein Bewusstsein zurück, dass ich soeben noch hemmungslos pinkelnd und mit entblößtem Geschlechtsteil vor der Frau stand, in die ich mich unfassbar spontan verliebt hatte: Die betörend schöne Kim, die ich hoffte, angemessen beeindruckt zu haben – sowohl mit meinem Mut als auch mit den Ausmaßen meines besten Stücks.

Da ich mich jedoch nicht oft in Lebensumständen wie diesen befand und aus dem Grund nicht recht wusste, was ich hätte sagen können, freute es mich, dass sie zuerst zu sprechen begann.

»Wow, das wär ja fast schief gegangen, was?«, bemerkte sie flüsternd, als ich mit dem Kopf nickte und das bis zur Hälfte gefüllte Plastikgefäß auf dem Boden abstellte.

 

Im nächsten Augenblick schob ich meinen Schw**z zurück in Jeans und Boxershorts.

»Allerdings, das war kurz vor knapp«, entgegnete ich grinsend.

»Tut mir leid, und das nur wegen mir …«

»Nein nein, alles okay.« Ich drehte mich zu Kim herum und nahm sie in der Enge des nachgestellten Zimmers in die Arme. Sie schmiegte sich an mich, und da sie ihr Gesicht an meine Schulter lehnte, erkannte ich ausschließlich am Klang ihrer Stimme, dass sie lächelte, als sie mir offenbarte:

»So nah habe ich noch nie einen Mann pinkeln sehen.« Ich kann es nicht begründen, doch dies von ihr zu hören, freute mich.

»Und?«, fragte ich leise.

»Es war sexy. Es hat mich, lach jetzt nicht, irgendwie angemacht …« Dieses Bekenntnis gefiel mir noch mehr als das Vorherige. Dass das Zuschauen sie angeturnt hatte, heizte mich ebenfalls auf. Ihre Lust war auch meine und ich wollte alles dafür tun, sie zum Sieden zu bringen, und sie zusammen mit ihr auszukosten.

 

Kim nahm mein T-Shirt am Hals zur Seite und küsste die Haut meiner Schulter. Inmitten dessen hob sie den Kopf und blickte mich mit leicht geöffneten Lippen erwartungsvoll an:

»Ich glaube«, schnurrte sie, »das hätt ich gern mal wieder. Bist du dabei?« Wie von selbst nickte ich. Und ob ich es sein würde! Zunächst jedoch hatten wir eine Vase auszuleeren und zu bezahlen. Eine, die in Kims WG-Zimmer für immer einen Ehrenplatz bekommen sollte, wie sie mir an der Kasse lachend versprach.

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