Wie peinlich – Heftige Kacknot auf der Heimfahrt (Kurzgeschichte)

Wie peinlich
Heftige Kacknot auf der Heimfahrt

Von Rebecca Valentin

Kurzgeschichte, erschienen am 29.04.2021

VG Wort
Zwei junge Männer unterwegs im Auto auf der Autobahn

Endlich Freitag! Nach den vergangenen Tagen, die Jonas hauptsächlich damit zugebracht hatte, für anstehende Klausuren zu lernen, freute er sich auf das bevorstehende Wochenende. Er würde Zeit für seine Freundin haben, für ein gemeinsames Essen und sinnliche Stunden mit ihr. Voller Vorfreude und in diesen angenehmen Gedanken versunken, überquerte er den Parkplatz der Universität und war schon fast bei seinem Auto angekommen, als er eine gehetzt klingende Stimme hinter sich hörte.

»Hey, warte!« Es war Matteo, der ihn rief – ein Mitstudent aus seinem Semester, der weithin als Aufschneider und arroganter Maulheld bekannt war. Jonas hatte nicht viel mit ihm zu tun, er kannte ihn lediglich flüchtig aus den gemeinsam besuchten Vorlesungen.

 

»Ja?« Jonas wandte sich zu dem Näherkommenden um; dieser lief mit eiligen Schritten auf ihn zu. Der Grund für Matteos Hast lag zum einen darin begründet, seinen Kommilitonen um jeden Preis aufhalten zu wollen und zum anderen, dass sein Darm extrem stark drängte und er speziell deshalb keine Sekunde zu verlieren hatte. Nach dem Vorlesungsschluss die Toilette aufzusuchen, wäre zeitlich zu knapp geworden – hierbei hätte er riskiert, dass Jonas, die einzige Möglichkeit für ihn, schnell und bequem, fernab von öffentlichen Verkehrmitteln, nach Hause zu kommen, bereits aufgebrochen wäre.

»Du fährst doch in Richtung Westküste, oder?«

»Ja, nach Husum«, antwortete Jonas wahrheitsgemäß und begann zu ahnen, worauf Matteos Frage abzielte.

»Perfekt. Dann kannst du mich mitnehmen, ich hab dieselbe Strecke.« Für den anderen war die Mitfahrgelegenheit in dem alten Wagen seines Studienkollegen bereits beschlossene Sache, wie es schien.

 

Okay, warum nicht, dachte Jonas nach wie vor gut gelaunt und willigte kopfnickend ein. Egal, was kommen sollte, er wolle sich die gute Laune im Hinblick auf die lernfreien Tage keinesfalls kaputt machen lassen, fasste er einen entscheidenden Entschluss. Und schon gar nicht von dem selbstherrlichen Sprücheklopfer, ergänzte er im Geiste, mit dem ich die nächsten anderthalb Stunden zwangsläufig im selben Fahrzeug verbringen werde.

»Dann los, steig ein«, forderte Jonas den dunkelhaarigen, als Frauenschwarm berüchtigten Mitstudenten auf, auf dem Beifahrersitz Platz zu nehmen. Hiernach setzte er sich die Sonnenbrille auf die Nase, startete den betagten Motor geräuschvoll und fuhr vom Uni-Gelände herunter.

 

In Hamburgs Innenstadt herrschte dichter Verkehr, der sich ebenfalls in den Randgebieten jenseits der Stadtgrenze fortsetzte. Immer wieder mussten sie vor roten Ampellichtern halten und steckten öfter in den Blechlawinen der Straßen fest, als es ihnen lieb war.

Jene unwillkommenen Verzögerungen führten bei den jungen Männern aus den unterschiedlichsten Motiven heraus zu Frust und Unmut. In Jonas’ Fall war es der nach hinten verschobene Start in das sehnlichst herbeigewünschte Wochenende, bei Matteo hingegen seine körperliche Unpässlichkeit, die sich als zunehmend prekärer erwies.

 

Um sich von seiner Not abzulenken, und um aufzuklären, weshalb er überhaupt an Jonas, was die Mitnahme nach Husum anging, herangetreten war, berichtete Matteo von dem Werkstattaufenthalt seines eigenen fantastischen Autos, eines selbstverständlich aufgemotzten und wahnsinnig PS-starken Sportwagens. Aus diesem Anlass war er auf eine Ausweichmöglichkeit des Hin- und Zurückkommens zur Uni angewiesen, wie er abschließend nach reichlich Prahlerei erklärte. Kein Dankeschön kam über seine Lippen – ganz im Gegenteil dazu klangen seine Worte, als dürfe der Studienkollege sich glücklich schätzen, am heutigen Tage in den Genuss gekommen zu sein, ihn auf dem Weg mitzunehmen.

Obwohl Jonas nur mit halbem Ohr zuhörte, bemerkte er doch, dass die Stimmlage seines Mitfahrers sich veränderte und dieser inmitten seiner Schilderung immer unruhiger auf der Sitzfläche herumrutschte. Je weiter sie vorankamen, desto spürbarer wurde die Ruhelosigkeit des zugegebenermaßen gutaussehenden Mittzwanzigers.

 

Glücklicherweise lichtete sich das Verkehrsaufkommen allmählich – ein guter Grund, zusammen mit der freundlich scheinenden Sonne um die Wette zu strahlen, doch jenes Anzeichen einer fröhlichen Stimmung war in Matteos Gesicht nirgends zu entdecken. Da es nun flotter voranging, stieg zumindest Jonas’ Laune merklich empor.

 

Nach weiteren gefahrenen Kilometern auf der Landstraße, auf denen nun deutlich zu merken war, dass Matteo etwas belastete, wandte er den Blick fragend zu ihm herum.

»Was ist los? Stimmt irgendwas nicht?«, erkundigte Jonas sich. Irritiert von Matteos angestrengtem Keuchen und dem wiederholten Anspannen der Gesäßmuskeln, bei dem er sich immer wieder leicht vom Sitz emporhob, störte ihn überdies das zappelige Unbehagen, das sein Mitfahrer verbreitete.

»Ja, Mann«, gab der junge Großkotz auf dem Beifahrersitz gepresst von sich, »ich muss megadringend ka**en.«

»Was, so plötzlich?«

»Ne, nur vorhin wollte ich nicht, dass du ohne mich abdüst. Deshalb bin ich nicht mehr zum Klo gegangen, obwohl’s da schon echt krass gewesen war.«

»Hättste was gesagt, wäre ich bestimmt noch geblieben, um auf dich zu warten.«

»Keine Ahnung, konnte ich das wissen? Jetzt ist es nun mal so. Was soll’s?« Inmitten seiner bemüht lässig hervorgebrachten Aussage schob Matteo sich die Hände unter den Hintern. Ein verzweifelter Versuch, den sich bereits selbsttätig öffnen wollenden Ringsmuskel des Anus beim Zuhalten zu unterstützen.

 

»Soll ich kurz anhalten? Dann könntest du eben rausspringen«, bot Jonas einen Augenblick später an, doch Matteo schüttelte heftig mit dem Kopf.

»Wie peinlich! Ey, ich hock mich doch hier nicht zum Sch…n an den Straßenrand!«, lehnte dieser geradezu empört ab.

»Von mir aus. Kannst ja Bescheid sagen, falls du es dir anders überlegst«, reagierte Jonas daraufhin betont achselzuckend.

Obwohl es ihm im Grunde genommen gleichgültig sein dürfte, da er von Matteos quälender Situation selbst nicht körperlich betroffen war, tat er ihm doch irgendwie leid. Dass der in seinen Augen nicht sonderlich sympathische und ausschließlich bei den Mädels beliebte Mitstudent nun eine derart heftige Ka**not auf der gemeinsamen Heimfahrt erleben musste, rief Mitleid in ihm hervor.

 

»So ein Mist, das tut mir leid für dich«, sprach Jonas seinen Beifahrer daher nach weiteren Momenten des krampfartigen Windens mit der Hüfte und des wimmernden Schnaufens von der rechten Seite erneut an.

»Stimmt, ’ne verfluchte Katastrophe«, erwiderte Matteo schief grinsend. Die Lockerheit, die er weiterhin probierte, nach außen zu präsentieren, gelang ihm nicht mehr. Seine Mimik war gezeichnet von der immensen Anspannung und der kraftzehrenden Mühe, die das Einhalten der riesigen, hinausdrängenden Darmfüllung kostete. Und tatsächlich, in stetig kürzeren Abständen presste sich die erste der würzig riechenden, braunen Würste prägnant von innen gegen den Ausgang. Der Druck war enorm; es fiel dem Dunkelhaarigen in zunehmendem Maße schwerer, dem Fordern seines Körpers kräfte- und willensmäßig noch etwas entgegenzusetzen. Zu drastisch wollte sich der mächtige Haufen Raum schaffen, den er bereits viel zu lange zurückgehalten hatte. Er schob und drückte markant und mit einer kaum noch steigerbaren Intensität von innen nach außen.

 

»Mann, ich kann nicht mehr. Gleich ka** ich mir tierisch in die Hose!«, brach es nach weiteren Minuten plötzlich in aufkommender Panik aus Matteo heraus. »So irre dringend musste ich noch nie in meinem Leben sch**ßen. Es will schon von selbst rauskommen, verdammt.« Wie zur Unterstreichung seiner Aussage konnte er einige signifikante, übelriechende Fürze nicht unterbinden.

»Ach, du Sch… …«, reagierte Jonas impulsiv mit einer unfreiwillig passenden Anmerkung und betätigte zur gleichen Zeit die Kurbel des Fensterhebers, um die Seitenscheibe komplett hinunterzulassen. Erfreulicherweise spielten die sommerlichen Temperaturen bei dieser spontanen und unbedingt notwendigen Handlung mit.

»Aber sowas von …«, stöhnte Matteo daraufhin laut auf und hob den Po bei seinem verbissenen Anspannen der Muskulatur nun vollständig von der Sitzfläche ab. Die Hände behielt er weiterhin krampfartig in die Mitte des Hinterns gepresst. Sie von dort fortzunehmen traute er sich nicht – obwohl sie kaum etwas bewirkten, hätte das Entfernen der Finger eine Art Kapitulation und die Billigung einer vollen Hose für ihn bedeutet.

 

Erneut drehte Jonas den Kopf für die Dauer eines kurzen Augenblicks zur Seite, um seinen Mitfahrer anzuschauen. Er sah dessen verspannte Gesichtszüge im Profil, entdeckte Schweißperlen auf seiner Haut und hörte ihn ein weiteres Mal verzweifelt fluchen.

»Was für’n Dreck, Mann, ich kann’s gleich nicht mehr halten. Alter, ich ka** mir echt in die Hose … Meinst du, das gibt hier irgendwo ’ne Toilette?«

»Nee, keine Chance«, erwiderte der Jüngere knapp. Nicht nur für Matteo war dieses Ultradringendmüssen ein Debüt – auch Jonas erlebte den dermaßen brennend-nötigen Zustand eines anderen Menschen zum ersten Mal. Was kann ich tun, fragte er sich. Ich könnte ihm erneut anbieten, das Auto kurz zu stoppen, erwog er in einer Aufwallung von Mitgefühl und setzte jenen Gedanken sogleich in die Tat um:

»Soll ich nicht doch anhalten?«

»Nein, lass das. Mich hier mit nacktem Arsch hinzuhocken ist mir echt zu peinlich.« Dann nicht, etwas anderes fällt mir auch nicht ein, sinnierte Jonas einen winzigen Moment länger über die Situation nach. Noch einmal frage ich bestimmt nicht – ansonsten reißt der Angeber seine Klappe auch bei jeder Gelegenheit auf, da wird er wohl nicht zu schüchtern sein, auf mein Angebot des Anhaltens zurückzukommen, wenn er es nicht mehr aushält. An seiner Stelle würd ich mich aber beeilen, wir sind nicht ewig über Land unterwegs, wo sich das Halten geradezu anbietet, resümierte Jonas abschließend.

 

Geradewegs in seine Überlegungen hinein hörte er den Studienkollegen wiederholt ächzen und vor Sorge und Anstrengung keuchen. Weiterer Schweiß hatte sich auf der Stirn und an den Schläfen des attraktiven Wichtigtuers gebildet, der in seiner massiven Ka**not inzwischen weder ein noch aus wusste. Immer neue Pupse entfleuchten seinem Enddarm, die Jonas nur deshalb zu ertragen in der Lage war, da er permanent mit offenem Seitenfenster fuhr.

»Boah Mann, ich sch**ß mich gleich ein … Es schiebt sich fast raus, ich spür’s, ich kann’s nicht viel länger drin behalten, verdammt«, äußerte Matteo in flehentlicher Tonlage, in der zusätzlich ein deutliches Zittern seiner kolossalen Anspannung mitschwang.

 

Sie passierten die Einfahrtsstraßen, steuerten geradewegs auf das Zentrum der Stadt Husum zu und gerade, als sie am Rande des Hafenbereichs angekommen waren, forderte Matteo lautstark ein, was Jonas ihm zuvor mehrfach ans Herz gelegt hatte.

»Halt an, Alter, stopp die Scheißkarre! Ich muss raus, sofort!« Er rief mit heiserer Stimme, war kaum mehr Herr seiner Emotionen und einzig noch darauf konzentriert, die schlimme Blamage zu verhindern, die er keinen Augenblick länger würde abwehren können.

Von der Hektik seines absolut desperaten Beifahrers angesteckte, blickte Jonas sich zu allen Seiten um. Bedauerlicherweise war weder ein Parkplatz noch eine anderweitige Haltemöglichkeit auszumachen, so dass er sich dafür entschied, den Wagen kurzerhand am Rand des Bürgersteigs zum Stehen zu bringen.

»Schneller, mach hin, beeil dich«, hielt Matteo ihn währenddessen rüde zur Eile an, die Finger bereits so stark in den Türöffner gekrampft, dass die Knöchel weiß hervorstanden.

 

Fast genauso aufgewühlt wie sein Kommilitone, kam Jonas dessen panischem Appell ohne zu zögern nach, bremste abrupt und schaute dem Dunkelhaarigen hinterher, als dieser in höchster Not aus dem Fahrzeug sprang und dabei die Autotür achtlos hinter sich offenließ.

Gehetzt und mit weit aufgerissenen Augen sah Matteo sich nach einem Gebüsch oder etwas Vergleichbarem um, wobei er lediglich ein kleines, strauchartiges Gewächs, welches in der aktuellen Frühlingszeit über kaum Blätter verfügte, neben dem gepflasterten Gehweg ausmachte. Da er es sich in seiner dringenden Ausnahmesituation nicht leisten konnte, allzu wählerisch zu sein, musste er sich zwangsläufig mit dieser einzigen, kargen Pflanze begnügen, um sich dahinter zu verbergen.

Sein Ansinnen, einen angemessenen Sichtschutz zu erhalten, misslang also gänzlich, doch auch dieses interessierte den inzwischen anspruchslos agierenden Gigolo nur noch am Rande. Er war fern jeder Selbstkontrolle angelangt, stand schwer atmend, mit eisern zusammengepressten Pobacken da und riss sich Knopf und Reißverschluss der Jeans mit flatternden Händen auseinander. Sofort darauf zerrte er sich die Hose samt Boxershorts über den Hintern hinweg nach unten und ging keine Zehntelsekunde später in die Hocke, um der Natur ihren nicht länger aufhaltbaren Lauf zu lassen.

 

Das, was Matteo die gesamte Dauer seiner qualvollen Poop-Desperation zu vermeiden versucht hatte, trat nun ein: In einem weit größeren Ausmaß, als es zuvor auf der wenig befahrenen Landstraße der Fall gewesen wäre, hafteten die Blicke der vorübergehenden und vorbeifahrenden Menschen nun an seinem nackten Hinterteil. Sie schaute ihm in aller Öffentlichkeit beim Verrichten seiner Notdurft zu und waren teils entsetzt, erbost oder angeekelt.

Es ist die reinste Schaulust, dass ich ebenfalls nicht wegsehen kann, wusste Jonas die Lage richtig einzuschätzen. So entging ihm aufgrund der unmittelbaren Nähe Matteos zu seinem Wagen nicht, wie der Studienkollege stöhnend vor Erleichterung und mit einer auffallend dunklen Schamesröte im Gesicht seinen mächtigen Haufen auf den Grünstreifen am Rand des Gehsteigs setzte.

Eine braune, übermäßig dicke Wurst nach der anderen quoll aus dem sich weit dehnenden Anus nach außen, fiel hinunter in das Gras und schaffte Platz für die nachfolgenden Teile des beträchtlich drängenden Darminhaltes. Matteos Ka**würste waren lang, von beachtlichem Umfang und schoben sich in einer warmen, nicht endenwollenden Kette aus seinem Poloch heraus.

 

Durch die offenstehende Beifahrertür zog der unverkennbar kräftige Geruch des großen Geschäfts zu Jonas in das Fahrzeuginnere. Dieses zu erschnuppern, nötigte ihn, intuitiv den Atem anzuhalten und zu hoffen, dass der Durchzug durch die heruntergekurbelte Seitenscheibe ausreichen würde, um den markigen Duft schnellstmöglich aus dem Auto zu vertreiben.

Während der aufschneiderische Kommilitone noch immer neben dem Wagen im Gras hockte, und sich so manch entrüsteten Zuruf eines Passanten gefallen lassen musste, wandte Jonas den Blick ab, schaute die Straße hinunter und spürte die Vorfreude auf das eingeläutete Wochenende wiederkehren. Dass ihm hierbei zuerst seine Freundin einfiel, verschaffte ihm ein ebensolches Gefühl der Leichtigkeit und des Glücks, wie sein Studienkumpel es in diesem Moment wahrscheinlich ebenfalls empfand. Nur war der Anlass bei Jonas ein sehr viel Schönerer und wenn er seine Liebste später treffen würde, hätte er ihr auf jeden Fall etwas Spannendes und schier Unglaubliches von seiner Heimfahrt mit Matteo zu erzählen …

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