Zeitvertreib – Experiment im Café (Kurzgeschichte)

Zeitvertreib
Experiment im Café

Von Magenta König

Kurzgeschichte, erschienen am 20.11.2001

VG Wort
Frau sitzt im Café

Sie saß in einem kleinen Café und wartete. Einer ihrer Professoren war krank geworden, so dass das letzte Seminar ausgefallen und sie für ihre Verabredung nun viel zu früh dran war. Ihre Blicke schweiften durch den Raum. An ihrem Tisch tauschte eine ältere Serviererin ihr Glas aus und ersetzte es durch eines, welches frisch mit Orangensaft gefüllt worden war. Gedankenverloren nahm sie einen Schluck, während sie den gutaussehenden Blonden am Nebentisch beobachtete, der sich wegen einer „Sabine“ vor einem weiteren weiblichen Wesen rechtfertigen musste.

Sie lächelte in sich hinein und dachte an ihren Freund, den sie gleich treffen wollte, und an die gemeinsam verbrachte, vergangene Nacht. Die Erinnerung verursachte ein aufregendes Kribbeln in ihrer Magengegend. Es waren wahnsinnig heiße Stunden gewesen …

 

Langsam spürte sie, dass sich der Saft bemerkbar machte. Es wurde Zeit, das WC aufzusuchen. Obwohl andererseits – wie es sich wohl anfühlte, es einfach hier, an Ort und Stelle, laufen zu lassen? Nur ein kleines bisschen … es müsste ja niemand mitbekommen. Der Gedanke erregte sie augenblicklich. Etwas Ähnliches hatte sie sich schon öfter vorgestellt, nur bisher hatte sie sich nie getraut. Zu gern würde sie ihre geheime Leidenschaft auch im Alltag ausleben.

Die Vorstellung fesselte sie dermaßen, dass sie trotz ihres stärker werdenden Blasendrucks sitzenblieb. Unauffällig schob sie eine Hand zwischen die übereinandergeschlagenen Schenkel, fühlte die Naht ihrer Blue Jeans vor der warmen Körpermitte. Als sie ihre Finger leicht bewegte, jagten kribblige Schauer durch ihren Unterleib. Die Vorfreude auf das, was gleich geschehen würde, machte sie unruhig.

 

Mit der Linken hob sie ihre Sommerjacke vom Stuhl neben sich und legte sie sich quer über den Schoß. So war sie besser vor den Augen der übrigen Cafégäste geschützt, die das sanfte Streicheln in ihrem Schritt nicht bemerken sollten. Davon abgesehen schien sich ohnehin niemand für sie zu interessieren.

Sie versuchte, ihre Blase zu entspannen, was nicht einfach war. Unsicherheit kam auf, schließlich galt es aufzupassen, dass nicht zu viel herausströmen wurde. Ein komplett nasser Unfall wäre ihr mehr als unangenehm.

Es passierte nichts. Oder doch? Oh ja, sie spürte, wie es kam; es war wie ein Kitzeln. Kurz danach stoppte sie wieder. Nun konnte sie den feucht-warmen Stoff an ihrer glatt rasierten Haut fühlen. Es war irrsinnig erregend. Also weiter, nur noch ein winziges Bisschen …

 

In ihrer Fantasie stellte sie sich den größer werdenden Fleck in ihrem weißen Höschen vor. Zudem drang die Nässe nun durch den Denim, wie sie an ihren Fingerkuppen wahrnahm. Sicher war auf der Außenseite der Jeans nun auch etwas zu sehen.

Sie presste Zeige- und Mittelfinger gegen ihre sensibelste Stelle und genoss die Hitzewellen, die der Druck ihrer Hand auslöste.

Im nächsten Moment hob sie das Überschlagsbein vom anderen und spreizte die Oberschenkel leicht. Ein wenig wollte sie noch, danach musste sie das erotisch-feuchte Spiel wirklich beenden. Ihre Hose würde sie ansonsten verraten.

Ein letztes Mal schloss sie die Augen und entspannte den Muskel ihrer Blase. Es zischte herrlich heiß aus ihr hervor – wohlig prickelnd und zur selben Zeit ungeheuter antörnend. Es strömte länger als gewollt; bald spürte sie auch ihren Po nass werden. Gut, dass das T-Shirt einigermaßen lang geschnitten war, so würde es beim Aufstehen darüber fallen. Von ihren sinnlichen Emotionen eingenommen, rieb sie sich fester. Sie vergaß die Welt um sich; unterhalb der leichten Jacke bewegte sich die Hand in eindeutiger Weise. Außer sich vor Lust sehnte sie schon jetzt die Fortsetzung in ihrer Wohnung herbei, wenn ihr Freund mit einem Blick erfasst haben würde, was sie heimlich angestellt hatte. Da, sie fühlte ihn näherkommen! Es trat jemand an ihrem Tisch und beugte sich zu ihr herunter. Er war da, wundervoll! So konnten sie gleich nach Haus fahren und dort …

Als sie dann aber die Augen aufschlug, um ihren Lebensgefährten zu begrüßen, schaute sie unmittelbar in das lächelnde Gesicht des Blonden vom Nachbartisch hinein. Röte überzog ihre Wangen, was sollte er nur von ihr denken?