Susi, die kleine Rennmaus (1) (Kurzgeschichte)

Susi, die kleine Rennmaus (1)

Teil 1 von 3

Von Joe Water

Kurzgeschichte, erschienen am 06.01.2016

Läuferin macht Dehnübungen

Seit fast zwei Jahren hatten Kitty, Sarah und ich es nicht mehr geschafft, einen gemeinsamen Urlaub zu verbringen. Einer war immer verhindert und ich zermarterte mir schon das Hirn, wie wir aus dieser verzwickten Lage herauskommen sollten.

So auch an diesem Tag, mein Marathontraining rief und ich musste raus; es war zwar warm, aber dennoch regnerisch. Angesagt waren 16 Kilometer in lockerem Tempo. Da konnte ich mich meinen Gedanken hingeben und auf neue Ideen kommen.

Als ich im Wald um eine Kurve bog, sah ich in einiger Entfernung vor mir eine Frau laufen, die ihre langen, blonden Haare zu einem Pferdeschw**z gebundenen trug. Ihre Geschwindigkeit war nur unbedeutend langsamer als meine eigene, so dass sich unser Abstand zueinander kaum verringerte.

 

Auf einmal begann es, zu regnen. Erst mäßig doch dann merklich zunehmend. Das Mädel vor mir drehte sich des Öfteren um und prüfte anscheinend, wann ich sie überholen würde. Außerdem hatte sich ihr Laufstil verändert. Bislang war er leicht und locker gewesen, nun aber erschien er mir etwas verkrampft.

Der Regen wurde immer stärker und dem Donnergrollen nach zu urteilen, näherte sich überdies ein Gewitter. Kurz vor einer Schutzhütte erreichte ich die Blondine, die inzwischen sehr langsam geworden war und nun auffallend steif lief. Ich passte mein Tempo dem ihren an und sagte zu ihr, dass sich nach der nächsten Wegbiegung eine Hütte befinden würde, in der wir das Unwetter abwarten könnten. Sie reagierte überhaupt nicht. Na gut, dachte ich mir, wünschte ihr noch einen schönen Tag und ließ sie hinter mir.

 

Kurz darauf erreichte ich die Schutzhütte und stellte mich unter. Die Zeit zwischen Blitz und Donner betrug nicht einmal mehr drei Sekunden, demnach war das Gewitter nahezu direkt über uns und wurde immer heftiger.

Das Mädel kam gehend um die Kurve, wieder und wieder verschränkte sie die Beine und ich vermutete, dass sie dringend musste. An der Unterstellmöglichkeit angekommen, war zu spüren, dass es ihr unangenehm war, sich dort aufzuhalten, vermutlich wegen meiner Anwesenheit. Inzwischen goss es in Strömen.

„Na, hier ist es doch besser als da draußen in dem Wolkenbruch, oder?“, fragte ich sie.

„Regen hätte mich nicht gestört, aber das Gewitter macht mir ein bisschen Angst“, antwortete sie ehrlich.

Ich stellte mich ihr als Joe vor.

„Sag Susi zu mir“, erwiderte sie. Wir unterhielten uns über das Laufen und fanden heraus, dass wir ähnliche sportliche Ziele verfolgten. Davon abgelenkt schien sie mittlerweile vergessen zu haben, dass sie eben noch dringend pinkeln musste und wir führten eine lockere Unterhaltung. Als ich mich etwas unglücklich über das Wetter ausdrückte, lachte sie kurz auf, hielt aber sofort wieder inne. Ich ahnte, was passiert war. Wegen der bereits nassen Hose konnte ich nicht viel sehen, doch umso mehr erahnen.

„C’est la vie“, sagte ich freundlich zu ihr und bekam dafür einen undefinierbaren Blick. Offenbar wusste sie nicht, was ich damit ausdrücken wollte.

„Manchmal geht im Leben etwas schief oder auch in die Hose“, schob ich nach. Entweder sie springt mir jetzt an die Gurgel oder sie sieht das Ganze locker, sinnierte ich. Ihr Gesichtsausdruck schwankte zwischen ‚Ich bring dich um‘ und ‚Geil‘. Daher hielt ich mich lieber erst einmal zurück und wartete ab.

„Du gehörst also zu der Sorte Männer, die den Frauen heimlich beim Pinkeln zuschauen“, mutmaßte Susi.

„Wenn es sich ergibt, warum nicht? Ich lege es jedoch nicht drauf an. Mir persönlich liegt das verdeckte Spiel viel mehr“.

„Verdecktes Spiel? Soll das heißen mit Hose?“

„Ja, unter anderem. Es kann auch ein Slip, Bikini, Badeanzug oder die Jeans sein, also alles, wo man nichts Intimes sieht.“

„Hm, ein bisschen komisch finde ich das schon, vielleicht sollten wir das mal vertiefen“, ließ Susi im Raum stehen, und schlug als Nächstes vor, den Weg fortzusetzen, da das Gewitter vorbei zu sein schien.

 

Also liefen wir in so lockerem Tempo weiter, dass wir unsere Unterhaltung fortsetzen konnten. Dabei erfuhr ich, dass sie am anderen Ende der Stadt wohnt und von ihrem Startpunkt aus noch ein Stück mit dem Auto fahren musste, bis sie nach Haus gelangen würde. Plötzlich vernahm ich von ihrer Seite:

„Mist, es geht nicht mehr. Ich muss jetzt wirklich mal ganz dringend …“

„Lass es doch einfach laufen“, schlug ich ihr schelmisch vor.

„Was glaubst du wohl, was ich immer wieder mal ein bisschen getan habe, seitdem wir losgelaufen sind? Davon hast du nur nichts bemerkt“, grinste sie mich an.

„Dann ist es ja egal, lass alles raus, aber bitte so, dass ich zuschauen kann.“

„Perversling“, zwinkert sie mir zu und drehte sich so, dass ich diesmal zusehen konnte, wie es durch die Tights quoll. Ich zog sie an mich, gab ihr einfach einen Kuss und spürte ihren Urin warm an meinen Beinen.

„Bist du nur bei Frauen darauf scharf oder tust du es auch selbst?“, hakte sie nach und ließ es dabei weiter über meine Beine laufen.

„Wenn sich die Gelegenheit ergibt, mache ich es auch für mich, aber zu zweit bringt es viel mehr Spaß“, zwinkere ich sie an.

Langsam versiegte der heiße Strom zwischen ihren Schenkeln. Noch immer hielt ich sie an mich gedrückt und genoss ihren Körper, ihre Wärme und fühlte auch ein bisschen Hingabe ihrerseits.

 

Wir fingen wieder an, zu laufen.

„Du kannst noch mit zu mir kommen und duschen, damit dein Autositz trocken bleibt.“

„Ja ja, erst soll ich mir die Hose nass machen, dann schleppst du mich zu dir unter die Dusche und dann?“

„Das kannst du selbst entscheiden, wenn du dort bist“, antworte ich.

„Du bist ein komischer Vogel, aber deine Idee ist gar nicht mal so schlecht. Da vorn steht übrigens mein Auto.“

Spontan musste ich lachen. Sie hatte ihren Wagen fast genau vor meiner Gartentür geparkt. Als ich ihr das sagte, prustete sie ebenfalls los.

 

Drinnen zeigte ich ihr das Bad, den Platz, wo die Handtücher lagen und fragte, ob sie etwas trinken mochte. „Nach dem Duschen noch ein großes Glas Wasser, bitte.“ Dann ließ ich sie allein und ging in den Keller, wo sich eine weitere Brause befand. Beim ersten Mal soll man ja nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen, dachte ich mir.

 

Frisch geduscht, mit einem Kaftan bekleidet, machte ich mich wieder auf den Weg nach oben.

„Hast du was zum Anziehen für mich?“, hörte ich Susi mir entgegenrufen.

„Auf jeden Fall, obwohl du mir bestimmt auch ohne gefällst.“ Da fiel mir ein, dass Kitty und Sarah doch noch Kaftans bei mir liegen hatten. Diese holte ich sogleich und reichte die beiden Kleidungsstücke durch die Tür.

„Such dir einen aus.“ Dann ging ich in die Küche, um die Getränke zu holen.

„Wow!“, vernahm ich aus dem Badezimmer.

 

Kurze Zeit später erschien sie im Wintergarten, jetzt entfuhr mir ein ‚Wow‘. Susi ist ein verdammt hübsches Mädel.

Sie setzte sich mir gegenüber auf die Couch, schmiegte sich leger gegen die Rückenlehne und hob ihre Beine auf die Récamiere. Dabei rutschte ihr der Kaftan beträchtlich weit hoch – ein schöner Anblick, der sich mir bot. Wir unterhielten uns ungezwungen über unsere Laufplanung, als sie fragte:

„Kann ich den Kaftan mit nach Hause nehmen? Meine Laufkleidung ist noch nass und so würde es gehen. Ich bringe ihn dir morgen wieder vorbei.“ Sie zwinkerte mir währenddessen zu.

„Schön, dann können wir ja zusammen ein Stück laufen“, schlug ich vor.

„Gern, doch jetzt muss ich leider weg“, bedauerte sie, stand auf und holte ihre durchnässte Kleidung. Ich gab ihr eine Plastiktüte, in der sie ihre Sachen verstauen konnte, und begleite sie zur Tür. Hier nahm ich sie nochmals in den Arm, ließ dabei meine Hände langsam von ihrem Nacken bis zum Po gleiten und spürte unter dem Kaftan … nichts. Susi deutete sofort mein Verhalten:

„Hast du erwartet, dass ich etwas drunter anhabe?“

„Nein, aber ich fühle gern“, gab ich lächelnd zurück. Wir küssten uns erneut, dann verschwand sie durch die Tür. Na, lassen wir uns überraschen, wie es morgen weitergeht …

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